Ernst gemeinte Frage: Frischpilze verschicken

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 654 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bernd Miggel.

  • Hallo zusammen,


    wenn man den Fund eines Pilzfreundes, der weiter weg wohnt, nachbestimmen möchte, ist es oft entscheidend, die frischen Pilze in die Hand nehmen zu können. Oft müssen sie dazu mit der Post geschickt werden. Exsikkate reichen nicht aus, da man für Geruch, Geschmack, Frischfarben, Oberflächenstrukturen usw. die Frischmerkmale braucht. Die Informationen kann man sich zwar auch mitteilen lassen, aber das reicht oft nicht aus.


    Also meine Frage: Wie schafft man es, frische Pilze so zu verschicken, dass sie bei der Ankunft nach 1-3 Tagen noch ausreichend frisch sind? Wer kann mir seine Erfahrungen mitteilen?


    Herzlichzen Gruß

    Bernd

  • Ich habe das ein paar wenige male gemacht. Es ging aber nicht immer gut. Doch größtenteils funktionierte es.

    Ich habe dafür Lebensmittelverpackungen benutzt wie sie z.B. in Supermärkten Verwendung finden. Die durchsichtigen Plastikschalen mit Deckel, worin man Salate, Dips und ähnliches einfüllt. Die Pilze kommen aber nicht nackt in den Behälter. Ich habe immer etwas Moos mit hineingegeben. Zum einen kann man den Fruchtkörper damit etwas polstern, fixieren und Stöße abmildern. Zum anderen wird dadurch die Luft einigermaßen rein gehalten und es schimmelt somit nicht so schnell. Feuchtigkeit würde ich aber so gering wie möglich halten in dem Behälter. Ein bißchen ist okay und vielleicht sogar wichtig. Zuviel hingegen forciert den Gammelprozess. Da kondensiert es schnell und die Zersetzung nimmt Fahrt auf. Schimmelbildung wird wahrscheinlich.


    Was man vielleicht auch mal ausprobieren könnte wäre ein Reisbett, gemischt mit wenig Salz. Bei Gewürzen z.B. verhindert dies Feuchtigkeit da diese absorbiert wird.

    Oder vielleicht zusammen mit Silikat-Kissen verschicken, wie sie in Verpackungen von elektrischen Geräten beigefügt sind um Feuchtigkeit zu verhindern.

    Könntest du ja mal testen an unwichtigen Pilzen.


    Ach ja!

    Und keinesfalls Küchenpapier oder ähnliches beilegen!

    Dort wird Feuchtigkeit nämlich hingezogen und sammelt sich, weil Plastik mit eingearbeitet ist. Infolge dessen entsteht dort ein feuchter Flecken der sehr kontraproduktiv wirkt und es gammelt dadurch schnell.

  • Moin,

    es gibt entsprechende Möglichkeiten bei verschiedenen Post/Paketdienstleistern, frische Lebensmittel zu verschicken.

    Das geht, je nachdem, welchen Kostenaufwand man betreiben möchte, auch recht schnell per "Eil Express" sozusagen.

    Heute abschicken und am nächsten Tag bis 12.00 Uhr da, bieten manche an, gekühlt und mit Live Tracking, da kann man auch Eis verschicken.

    Wie vernünftig das funktioniert, ich habe keine Ahnung, hab sowas noch nie verschickt oder geschickt bekommen.

    Das wär doch z.b. etwas, was in Frage kommen könnte, gibt sicher auch noch andere Anbieter:

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    LG

    Daniel

  • Wir verschicken von der Uni viel Frischgewebe. Da hat sich unterm Strich gezeigt, dass man mit einem vernünftigen Kurierdienst günstiger ist und eine bessere Kontrolle erlaubt.

    TNT overnight funktioniert meistens, wir haben aber nach ein paar verlorenen Paketen zu GO! gewechselt - das geht aber nur als Firmenkunde.


    Egal was für Proben es sind - man steckt viel Arbeit rein, und wenn dann relativieren sich 6,90 vs. 40 Eur ganz schnell in persönlichem Ärger.


    Peter

  • Servus Bernd,


    ich hab früher einige Jahre Speisepilze gezüchtet und diese auch verschickt, was eigentlich bis auf sehr wenige Ausnahmen immer einwandfrei funktioniert hat. Einen Express-Versand mit garantierter Lieferung in 24h bieten eigentlich alle Lieferdienste und auch die Post an, kostet aber natürlich auch etwas mehr.


    Verpackt habe ich immer nach folgendem Prinzip:

    Styroporbox (die hab ich von einem Lebensmittel-Großhändler in verschiedensten Größen gebraucht bekommen)

    Kühlakku hab ich selbst gemacht (Vakuumbeutel in der Größe der Box zu ca 25-30% mit Wasser gefüllt und möglichst ohne Luft verschweist; dann flach aufliegend eingefroren um einen möglichst dünnen Kühlakku zu bekommen)

    In die Box unten etwas Holzwolle um Druckstellen zu vermeiden; dann ein Blatt Backpapier oÄ um Verschmutzung der Fruchtkörper zu vermeiden, Pilze drauf und darüber wieder Backpapier und Holzwolle; das ganze hab ich dann nochmal offen in den Kühlschrank gestellt um alles auf gleichmäßige Temperatur zu bringen; vor dem Versenden dann Kühlakku oben drauf, Deckel drauf und zugeklebt

    Die Box sollte so ausgefüllt werden, dass man leichten Druck aufwenden muss um den Deckel draufzubekommen, damit während des Transport der Inhalt stabil in der Box liegt und keine Druckstellen entstehen


    Das ganze könnte man sicher auch noch etwas vereinfachen, wenn es nicht um Pilze geht die danach als Lebensmittel verwendet werden und auch noch ein paar Tage lagerfähig sein müssen.


    Ich hoffe das hilft

    Liebe Grüße

  • Hallo Florian,


    danke für deinen ausführlichen Bericht! Das Vorgehen scheint mir recht praktikabel zu sein.


    Herzlichen Gruß

    Bernd