Rad-Runde am 13. September 2024: Zurück im Erstfund Paradies

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  • Guten Abend zusammen!


    Nach dem Temperatursturz und üppigen Regen in dieser Woche dachte ich mir, ich schaue mal zurück in mein Sommersteinpilz-Habitat, in welchem ich jüngst einige Erstfunde (Bronzeröhrling, Wurzelnder Bitterröhrling, Glattstieliger Hexenröhling, Anhängselröhrling) mit Massenwachstum verbuchen konnte. Da sich die vorkommenden Arten mittlerweile deutlich geändert haben, könnten ja in diesem sensationellen Waldstück nochmal Erstfunde warten. Und ja, das ist auch der Fall gewesen.


    An der Stelle, wo letztes Mal die Bronzeröhrlinge standen, steht jetzt der Riesenrötling. Und wie könnte es anders sein: Auch dieser tritt an der Stelle mit Massenwachstum auf. Geruch erinnert stark an den Maipilz, aber mit einer deutlichen süßen Komponente. Eigentlich gar nicht so unangenehm und doch tödlich giftig. Bisher hat sich die Art gut vor mir versteckt. Schön, dass es jetzt endlich geklappt hat.


    Direkt neben an, einmal über den Forstweg, standen zuletzt unzählige Glattstielige Hexenröhrlinge rum. Die Art hat sich nun verabschiedet, jedoch einen Nachfolger gefunden. Auch dieser ist zahlreich vertreten. Es dürfte sich hier um den Eichenmilchling handeln. Ob er es wirklich ist, hätte der Geruch bestätigen können. Leider war es derart eisig kalt, dass ich nicht wirklich was gerochen habe. Erstfund ist es glaube ich nicht, aber bewusst wahrgenommen habe ich die Art bisher nicht und auch nie danach gesucht. Hier war es das Massenwachstum, das mich aufmerksam gemacht hat. Der ganze Waldboden und sogar Teile vom Weg waren damit zugepflastert.


    Im Anschluss ging es dann noch zu meiner Lachs- und Fichtenreizker Plantage. Leider ist dort überhaupt nichts los. In meiner ersten Saison konnte man dort Körbeweise Reizker holen, doch dann wurde ausgeholzt und seitdem kommen dort keine Reizker mehr. Letztes Jahr habe ich es noch auf die Witterung geschoben. Dieses Jahr geht das nicht mehr. Da muss ich mir wohl neue Habitate erarbeiten. Schade drum.

    Ganz Pilz-frei ist das Waldstück aber nicht. Neben diversen Täublingen, die ich nicht genau identifizieren kann, hat es auch hier mit einem weiteren Milchlings-Erstfund geklappt: Der Rotbraune Milchling. Bei mir nicht so häufig zu finden, an dieser Stelle aber gerade sehr zahlreich vertreten.


    Auf dem Rückweg kam ich an einem Habitat für Judasohren vorbei. Wie zu erwarten war, freut sich die Art gerade über den Wetterumschwung.


    Auf dem Weg nach Hause gab es dann noch einen unerwarteten Fund am Straßenrand. Ein frischer Schwefelporling an einem Baumstumpf. Natürlich in Straßennähe nichts zum Verzehr, aber doch ein schicker Farbtupfer bei dem grauen Wetter.


    Aktuell regnet es wieder. Mal sehen, wie es weiter geht.


    LG Christopher

  • Servus Christopher,

    Dein Eichenmilchling sieht eigentlich nicht so aus als würde er es sein!

    Das müsste man genauer überprüfen - vielleicht ein L. zonarius.


    Der andere Milchling hast du den mal geschmacklich konsultiert ? Scharf bitter oder mild ?

    Und welchen rotbraunen Milchling meist du ? L. badiosanguineus - L.hepaticus - L rubrocinctus....


    Schöne Bilder sind es dennoch :) :daumen:


    Grüße

    Felli

  • Hey,

    Dein Eichenmilchling sieht eigentlich nicht so aus als würde er es sein!

    Das müsste man genauer überprüfen - vielleicht ein L. zonarius.

    Möglich. Allerdings hatte keiner der FK Grübchen am Stiel. Vielleicht dann der Blasse Zonenmilchling?

    Egal was es am Ende ist, Erstfund bleibt es. Habe noch nie so viele Milchlinge abseits der Reizker gesehen wie in diesem Jahr. :)

    Der andere Milchling hast du den mal geschmacklich konsultiert ? Scharf bitter oder mild ?

    Und welchen rotbraunen Milchling meist du ? L. badiosanguineus - L.hepaticus - L rubrocinctus....

    Laut 123Pilzsuche L. Rufus / Mollis. Hast du was gegen die Einordnung? Passte makroskopisch und vom Standort (Weißtanne und Fichte) am besten. Ich lasse mich immer gerne korrigieren!

    Geschmacksprobe habe ich nicht gemacht. Da reicht's mir noch vom Langstieligen Pfeffermilchling aus dem Frühsommer, der ja noch relativ harmlos sein soll, was die Schärfe angeht.


    LG Christopher

  • Servus Christopher,

    Ich hab nichts gegen irgenwelche Einordnungen. Es gibt halt relativ viele Milchlinge mit rotbraunen Farben. Und ein Geschmackstest hilft einfach die Auswahl etwas einzugrenzen.

    Der von dir favorisierte L.rufus hat im Normalfall einen kleinen Buckel.


    Grüße

    Felli

  • Servus beinand,

    ich denke auch, dass der "Eichenmilchling" einer der Zonarii ist, und beim "Rotbraunen" fehlt, wie vom Felli erwähnt, der Buckel und auch der Reif auf dem Hut.

    Evtl L. badiosanguineus, der sollte aber eig. gelbere Lamellen haben.

    Eine Geschmacksprobe ist bei Milchlingen und Täublingen obligatorisch, Christopher.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • An der Stelle, wo letztes Mal die Bronzeröhrlinge standen, steht jetzt der Riesenrötling. Und wie könnte es anders sein: Auch dieser tritt an der Stelle mit Massenwachstum auf. Geruch erinnert stark an den Maipilz, aber mit einer deutlichen süßen Komponente. Eigentlich gar nicht so unangenehm und doch tödlich giftig. Bisher hat sich die Art gut vor mir versteckt. Schön, dass es jetzt endlich geklappt hat.

    Hallo Christopher,


    Gratulation zum Erstfund. Der Riesenrötling ist in meiner Gegend ausgesprochen standorttreu und ist jedes Jahr an den gleichen Stellen zu finden. Er hat in der Regel einen einen Schub um August/September und steht dann oft als Massenpilz im Wald. Tödlich giftig ist er meines Wissens nicht, aber heftigst Magen-Darm-giftig. Bei stark geschwächten Menschen können sich aber anhaltende Brechdurchfälle tatsächlich lebensbedrohlich auswirken.

  • Hey,


    ja ich weiß, potenziell tödlich giftig rutscht bei mir trotzdem in die Kategorie tödlich. Gibt ja auch genug andere Arten, die allgemein als tödlich giftig eingestuft werden, obwohl sie das direkt nicht unbedingt sind oder nicht mal eine direkt wahrnehmbare Giftwirkung haben, sondern einen mit Pech erst nach dem X-ten Verzehr umlegen. Von daher kann man das Kind da bei einer recht potenten Giftwirkung wie beim Riesenrötling schon beim Namen nennen, wie ich finde.


    LG Christopher