Guten Abend zusammen!
Nach dem Temperatursturz und üppigen Regen in dieser Woche dachte ich mir, ich schaue mal zurück in mein Sommersteinpilz-Habitat, in welchem ich jüngst einige Erstfunde (Bronzeröhrling, Wurzelnder Bitterröhrling, Glattstieliger Hexenröhling, Anhängselröhrling) mit Massenwachstum verbuchen konnte. Da sich die vorkommenden Arten mittlerweile deutlich geändert haben, könnten ja in diesem sensationellen Waldstück nochmal Erstfunde warten. Und ja, das ist auch der Fall gewesen.
An der Stelle, wo letztes Mal die Bronzeröhrlinge standen, steht jetzt der Riesenrötling. Und wie könnte es anders sein: Auch dieser tritt an der Stelle mit Massenwachstum auf. Geruch erinnert stark an den Maipilz, aber mit einer deutlichen süßen Komponente. Eigentlich gar nicht so unangenehm und doch tödlich giftig. Bisher hat sich die Art gut vor mir versteckt. Schön, dass es jetzt endlich geklappt hat.
Direkt neben an, einmal über den Forstweg, standen zuletzt unzählige Glattstielige Hexenröhrlinge rum. Die Art hat sich nun verabschiedet, jedoch einen Nachfolger gefunden. Auch dieser ist zahlreich vertreten. Es dürfte sich hier um den Eichenmilchling handeln. Ob er es wirklich ist, hätte der Geruch bestätigen können. Leider war es derart eisig kalt, dass ich nicht wirklich was gerochen habe. Erstfund ist es glaube ich nicht, aber bewusst wahrgenommen habe ich die Art bisher nicht und auch nie danach gesucht. Hier war es das Massenwachstum, das mich aufmerksam gemacht hat. Der ganze Waldboden und sogar Teile vom Weg waren damit zugepflastert.
Im Anschluss ging es dann noch zu meiner Lachs- und Fichtenreizker Plantage. Leider ist dort überhaupt nichts los. In meiner ersten Saison konnte man dort Körbeweise Reizker holen, doch dann wurde ausgeholzt und seitdem kommen dort keine Reizker mehr. Letztes Jahr habe ich es noch auf die Witterung geschoben. Dieses Jahr geht das nicht mehr. Da muss ich mir wohl neue Habitate erarbeiten. Schade drum.
Ganz Pilz-frei ist das Waldstück aber nicht. Neben diversen Täublingen, die ich nicht genau identifizieren kann, hat es auch hier mit einem weiteren Milchlings-Erstfund geklappt: Der Rotbraune Milchling. Bei mir nicht so häufig zu finden, an dieser Stelle aber gerade sehr zahlreich vertreten.
Auf dem Rückweg kam ich an einem Habitat für Judasohren vorbei. Wie zu erwarten war, freut sich die Art gerade über den Wetterumschwung.
Auf dem Weg nach Hause gab es dann noch einen unerwarteten Fund am Straßenrand. Ein frischer Schwefelporling an einem Baumstumpf. Natürlich in Straßennähe nichts zum Verzehr, aber doch ein schicker Farbtupfer bei dem grauen Wetter.
Aktuell regnet es wieder. Mal sehen, wie es weiter geht.
LG Christopher