In der Nordeifel unterwegs

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  • Hallo zusammen,

    nach dem Buntes Treiben in der Eifel vom letzten Sonntag ging es am Mittwoch wieder los und natürlich war mein Pilzfreund Rainer dabei

    Besser als mit diesem Prachtexemplar kann ein Exkursionstag kaum beginnen auch wenn es sich nur um ein Einzelexemplar gehandelt hat
    Rubroboletus satanas (Satansröhrling)


    Caloboletus radicans (Wurzelnder Bitterröhrling) gab es mehrfach in der Nachbarschaft, aber meist noch sehr klein


    Lactarius pallidus (Fleischblasser Milchling) erschien in zwei größeren Gruppen und in Einzelexemparen




    Auf einem Kalmagerrasen, den wir bisher nicht beachtet hatten, fanden sich neben überständigen Hygrocybe cylciphila (Kalkholder Saftling) zahlreiche Exemplare von
    Hygrocybe acutoconica s. str. (Safrangelber Saftling)


    Der interessanteste Fund war jedoch ein Rötling in frischem Zustand, der in NRW bisher nur einmal im Jahr 2008 erfasst wurde
    Entoloma fridolfingense (Welligsporiger Trichter-Rötling, Tiefgenabelter Trockenrasen-R.)


    In einem nahegelegenen Mischwald gab es zwar nur wenige Pilze, aber diese zumindest in gutem Zustand und weitgehend von Schnecken verschont
    Amanita phalloides (Grüner Knollenblätterpilz)


    Amanita solitaria (Stachelschuppiger Wulstling, Igelwulstling)


    Lepiota subgracilis (Körnigschuppiger Schirmling)


    Chamaemyces fracidus (Fleckender Schmierschirmling)


    Einer der Korallenreizker dessen Milch in Verbindung mit dem Fleisch rosa anläuft
    Flügelsporiger Milchling (Lactarius pterosporus)


    Fistulina hepatica (Ochsenzunge)


    Clavariadelphus pistillaris (Große Herkuleskeule)


    Butyriboletus fechtneri (Silber-Röhrling)


    Infundibulicybe gibba (Ockerbrauner Trichterling) Clitocybe costata (Kerbrandiger Trichterling) danke Jörg Hannes2


    Im anschließenden Fichenwald zeigten sich überständige Exemplare von Stachelbeer- und Rotbraunen Ledertäublingen. Eine farblich abweichende Gruppe gehörte zur gleichen Art
    Russula integra (Rotbrauner Ledertäubling)


    Dann noch etwas für Täublingsfreaks. Russala acrifolia hat einen Doppelgänger und es ist davon auszugehen, dass frühere Funde sich nicht selten auf die neubeschriebene Art beziehen. So z. B. Marxmüller Mxm 1:60-61 R-9154
    Russula picrophylla (Kleinsporiger Scharfblatt-Schwärztäubling)


    Die Betimmung hat mich, inklusive des Studiums der 2023 erscheinen, umfassenden Arbeit über die Schwärztäublinge mehr als einen halben Tag gekostet. Die Dokumentationen übertreffen sicherlich die Arbeiten vieler namhafter Autoren und die Arbeit ist frei zugänglich. https://biblio.ugent.be/public…1HE5K03HDY8NGD3ECGP3NGEEA Falls der Link nicht funktioniert hier der Titel
    Stop black and white thinking : Russula subgenus Compactae (Russulaceae, Russulales) in Europe revised

    De Lange et al. (2023 (PERSOONIA). 51. p.152-193

    Zum Schluss noch einige Pilze von einem Kalkmagerrasen

    Clavaria fragilis (Wurmförmige Büschelkeule)


    Bereits im Beitrag von Sonntag gezeigt jedoch waren die Fruchtkörper diesmal erheblich dunkler
    Entoloma majusculum


    Der Doppelgänger von Entoloma incanum (Braungrüner Rötling) unterscheidet sich bei der gezeigten Kollektion deutlich durch den Sporenquotienten 1.3 bis 1,9 Qm = 1,65 , der bei E. incanum gewöhnlich 1,45 nicht überschreitet.
    Entoloma verae


    Es wäre zu nicht zu mühsam gewesen im hohen Gras eine genaue Bestandsaufnahme zu machen und ich belasse es beim letzten Pilz mal bei Hunderten. Eine solche Masse habe ich selbst im Depot (NSG Brachter Wald) noch nicht gesehen. Hier einige Eindrücke nach wegschneiden des Grases
    Entoloma pophyrogriseum (Kahlstieliger Porphyr-Zärtling)







    LG Karl

  • Hallo Karl,


    nun bin ich wieder neidisch. Dein Satan hat auch wieder nicht die bei meinen Funden immer zu sehende Stielfarbe aber das bin ich schon gewohnt. Ich scheine der Einzige zu sein bei dem die immer extrem kaminrot ist, wie sie in meinen alten Pilzbücern zu sehen ist.

    Infundibulicybe gibba (Ockerbrauner Trichterling)

    Hier bin ich echt verwirrt. In meinem Kopf ist abgespeichrt, dass I. gibba immer eine hellere Stielfarbe hat als der Hut. Das sehe ich hier nicht. Für mich wäre das C. costata. Kannst Du mich entwirren?


    VG Jörg

  • Zum Schluss noch einige Pilze von einem Kakmagerrasen


    :giggle: 

    Schöne Funde hast du da wieder, danke fürs zeigen!


    LG, Chris

    ...........................:snail:

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  • Hallo Karl

    Wow was für Funde.

    Sehr interessant ->Entoloma fridolfingense, scheint sehr selten zu sein.

    BG Andy


  • Hier bin ich echt verwirrt. In meinem Kopf ist abgespeichrt, dass I. gibba immer eine hellere Stielfarbe hat als der Hut. Das sehe ich hier nicht. Für mich wäre das C. costata. Kannst Du mich entwirren?

    Hallo Jörg

    Du wirst wohl richtig liegen. Ich hatte wegen des Wachstums in reinem Nadelwald und dem deutlichen Buckel in der Hutmitte nicht genau genug hingesehen. Den Buckel könne wohl junge Exemplare von C. costata ebenfalls mal haben. Zukünftig werde ich wohl wieder die KOH-Reaktion auf dem Hut prüfen, die bei C. costata deutlich ist.

    LG Karl


  • Sehr interessant ->Entoloma fridolfingense, scheint sehr selten zu sein.

    Hallo Andy,

    das kann ich bestätigen, obwohl wir die Art am letzten Sonntag ja soger mehrfach fanden. Die mir bekannten Standorte sind sonnenexponierte, lückig bewachsene, flachgründige Trockenrasen auf denen stellenweise noch Kalkgestein zum Vorschein kommt.

    LG Karl

  • Hallo,


    da herrscht ja ein richtig buntes Treiben. Glückwunsch zu den zahlreichen Funden.

    Die Grünen Knollis haben bei mir ein richtig schlechtes Jahr erwischt. Von denen habe ich heuer erst drei Fruchtkörper gefunden. Letztes Jahr standen sie praktisch überall.

    Die Amaniten mögen das Jahr in meiner Region generell nicht so. Scheidenstreiflinge tauchen kaum auf und selbst Perlpilze und Graue Wulstlinge sind deutlich seltener zu finden als letztes Jahr.


    LG Christopher