Erkundung der Gegend rund um Steinlohe und ein kleiner Besuch

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dodo.

  • Hallo,


    unser geplantes Forumstreffen kommt langsam näher. Darum habe ich mich auf den Weg gemacht nach Steinlohe, um die Gegend mal vor Ort etwas auszukundschaften. Dies liegt jetzt schon gut eine Woche zurück. Es war kurz, bevor der groß angekündigte Regen endlich auch zu uns einmal kam. Rückblickend muss ich sagen, dass wir bei der Sache gut davon gekommen sind. Es gab ausreichend Regen. Aber solche schrecklichen Dinge, wie sie aus unseren Nachbarländern gemeldet werden, haben uns Gott sei Dank nicht ereilt.


    Zurück zum Ausflugs-Sonntag. Zuerst einmal muss ich sagen, dass es lange Zeit her ist, als ich das letzte Mal in der Chamer Gegend war. Sicher schon zwei Jahrzehnte. Damals hatte ich noch nicht so das Interesse an Pilzen und generell an den Gegenden, in denen ich mich aufhielt. Es waren halt andere Dinge von Interesse... :D


    Das erste, das mir auffiel, ist, dass es hier verglichen mit meiner Gegend so ... flach ist. Es ist nicht so, dass die Gegend hier richtig schroff ist, aber die Hügel sind schon deutlich ausgeprägter. In und um Steinlohe gibt es keine großen Steigungen, auch kein starkes Gefälle. Schön finde ich es hier trotzdem. Sehr sogar.


    Natürlich habe ich zuerst auf verschiedenen Karten nach möglichen Wegen gesucht. Aufgefallen ist mir ein kurzer Rundweg um den Kleeberg mit Start und Ziel direkt am Zollhaus. Los geht es östlich auf einer geschotterten Waldstraße mit leichtem Anstieg durch den Wald in Richtung des gleichnamigen Ortes Kleeberg.


    Vorbei geht es an schönen Mischwäldern. Einmal mehr laub- ein anderes Mal eher nadeldominiert. Aber niemals in Reinkultur. Linkerhand sanftes Gefälle, Rechterhand steigt es leicht an hinauf zum Kleeberg.


    Nach etwa einem Kilometer kommt man aus dem Wald etwas heraus und geht am Waldrand weiter. Hier bietet sich ein wunderbarer Blick hinüber ins Nachbarland.


    Bald darauf wird der Weg schmäler und ist auch etwas zugewachsen. Voran kommt man dennoch noch gut. Hat man erst einmal das Gestrüpp hinter sich gelassen - keine Angst, ein schmaler Trampelpfad ist frei - blickt man sogleich auf den nördlichen Teil der Ortschaft Kleeberg. Nun geht es durch eine Gierschplantage hinunter, vorbei an einigen scheinbar verlassenen Häusern. An Kleeberg vorbei geht es nun wieder hinein in den Wald. Hier ist der Weg ebenfalls leicht bewachsen. Ein Durchkommen ist aber gut möglich.

    Hier ist das Gelände etwas steiler. Trotzdem würde ich es noch als gut begehbar bezeichnen. Leute, die nicht so gut zu Fuß sind, sollten aber doch vorerst am Weg bleiben.


    Etwas weiter unten hat man dann die Möglichkeit einer kleinen Rast.

    Jedoch sollte man sich dabei nicht allzu schwer machen. ^^


    Es geht weiter hinab, bis wieder ein geschotterter Forstweg erscheint. Diesen geht es aber nur ein kurzes Stück entlang. Er führt zum unteren Teil des Waldes. Auch hiermit müsste ein Rundweg möglich sein. Doch dieser wäre halt etwas länger. Unter Umständen aber auch interessanter. Um auf der kurzen Runde zu bleiben, bin ich aber bei der nächsten Möglichkeit nach rechts abgebogen. Hier ist das einzige Stück, wo es mal etwas länger und gleichzeitig etwas steiler nach oben geht.


    Durch die zu dieser Zeit noch extreme Trockenheit habe ich gar nicht sonderlich auf Pilze geachtet. Mit Blick auf unser Treffen wäre dies sowieso nicht aussagekräftig. Dafür habe ich mehr auf mögliche gute Plätze geachtet. Genau hier an der Steigung fiel mir dann doch der erste halbwegs ansehliche Pilz ins Auge. Nix besonderes, aber immer wieder schön.


    Wieder mal ein Blick hinauf zum "Gipfel" des Kleebergs. Schöner Wald, wie ich finde.


    Angekommen am Südwest-Hang scheint es den Pilzen noch besser zu gehen.


    Ein Stück weiter hat es dann sogar feuchte Stellen.


    Inzwischen bin ich übrigens wieder in der Ebene angekommen. Ab hier geht es mehr oder weniger eben weiter bis zurück zum Zollhaus, das noch ein gutes Stück entfernt ist. Kurz vor Schluss der kleinen Runde ist mir dann noch diese kleine Wiese aufgefallen.


    Mit der "Neidwiese" vom letzten Jahr kann sie es wahrscheinlich nicht aufnehmen. Ob hier überhaupt Wiesenpilze zu finden sind, wird sich erst noch zeigen. Doch am Waldrand ist sie schön moosig, was pilziges sollte sich bei geeigneter Witterung schon zeigen.


    Auf den letzten Metern standen dann noch ein paar schöne Täublinge.



    So, nun bin ich wieder angekommen am Zollhaus.

    3,5 Kilometer laut der Aufzeichnung meiner Tracking App.


    Schön sieht's aus und gemütlich.

    Und sollte uns langweilig werden, stünde schon eine Beschäftigung parat. :D



    Nun stand das von Steffen entdeckte Wiesenstück auf der Tagesordnung.

    Hier im Hintergrund - vor dem großen Wald - ist es zu erkennen.


    Diese ist über einen kleinen Weg leicht zu erreichen. Von der Unterkunft aus wären 1,5 Kilometer zurück zu legen. Man kann auch ein Stück die Straße runter fahren, um die Strecke zu verkürzen. Doch die Parkmöglichkeiten sind arg begrenzt. Wenn man gut parkt - und niemand anders unten ist - bringt man zwei Autos unter, ohne die Anwohner zu blockieren. Mit dem Auto, oder eben zu Fuß, kommt man an einer weiteren Interessanten Stelle vorbei. Doch darauf komme ich später zurück.


    Unten in Grenznähe zweigt ein kurzer Feldweg von der Straße ab. Dieser verzweigt sich dann in zwei Trampelpfade. Der linke führt an einen kleinen Grenzbach. An der Grenze selbst sind historische Grenzposten aufgestellt.



    Dieser Trampelpfad verläuft noch ein Stück an der Grenze entlang und führt schließlich auf Tschechischer Seite zu einem Forstweg. Diesen muss man noch ein Stück entlang laufen, um an die Wiese zu kommen. Noch bevor die Wiese erreicht ist, führt ein nicht eingezeichneter Weg aus dem Wald heraus. Folgt man diesem, kommt man auf den nördlichen Teil dieser Wiese, der offensichtlich extensiv bewirtschaftet wird. Hier könnte ich mir schon vorstellen, dass es was interessantes zu finden gibt.


    Der Blick von der Wiese aus auf die deutsche Seite. Im Hintergrund ist etwas zu erkennen, worauf ich gleich noch zurück kommen werde.


    Zurück in den Wald, weiter entlang am Waldweg nach Süden zum größeren Teil der Wiese. Um dort hin zu kommen, muss man sich zum Schluss doch noch etwas durchs Unterholz kämpfen. Hat man es dann raus geschafft, merkt man - hier wird nichts bewirtschaftet.


    Das hohe Gras macht es schwierig, etwas zu entdecken. Doch zahlreiche Trampelpfade rund um den Traufbereich der Bäume lassen den Rückschluss zu, dass hier wohl einige Speisepilzsammler unterwegs sind. Aber ansonsten sollte es eher uninteressant sein für uns.

    Ich trat jedenfalls den Rückweg an, wollte ja auch noch zum "Deutschen Eck".

    Wenn wir eine Exkursion dorthin unternehmen wollen, sollten wir auf jeden Fall einen feuchten Lappen mitnehmen...



    Der Grenzposten, den ich vorher schon fotografiert habe, ist von vorne noch wesentlich interessanter.


    Auch hier sind trotz der Trockenheit immer wieder feuchte Stellen anzutreffen.



    Nun aber zur angesprochen Stelle zwischen der Unterkunft und der Grenzwiese. Hier gibt es eine schöne Kapelle mit parkartigem Gelände drum herum.


    Wenn es feucht genug ist, könnte sich ein kurzer Besuch hier womöglich auch lohnen. Pilze gab es sogar. Aber natürlich alle vollkommen verdörrt, oder zumindest deutlich trockengeschädigt.


    Noch ein Blick vom unteren Teil des kleinen Parks.



    Nun knurrte der Magen aber schon gewaltig. Hinauf ein paar Meter zum Deutschen Eck. Was soll ich sagen? Schönes, gemütliches Restaurant mit kleinem Biergarten. Okay, im Oktober werden wir davon wahrscheinlich nicht Gebrauch nehmen. ;)

    Nette Leute, gutes Bier. Eine kleine Speisekarte, was ja schon mal viel erhoffen lässt. Die Zutaten werden regional gekauft und die Herkunft auf der Speisekarte vermerkt. Der Beilagensalat ist hervorragend, alles frisch zubereitet. Nicht so, wie ich es anderswo beobachten kann, dass aus verschiedenen Eimern überall ein Löffel voll drauf geklatscht wird.

    Der bestellte Gemischte Braten war ein Gedicht. Eine wirklich ordentliche Portion zu einem absoluten fairen Preis. Hier komme ich gerne wieder hin.


    Nun war es an der Zeit, zu meinem zweiten Tagesziel aufzubrechen. Irgendwie aber auch schade. In diese wunderschöne Gegend habe ich mich binnen den wenigen Stunden schon ein klein wenig verliebt. Gut, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis ich wieder hin kommen werde. :)


    Jetzt ging es aber weiter in Richtung Bayerisch Eisenstein. Hier veranstaltete der Nationalpark Bayerischer Wald eine Pilzaustellung.

    Vorbei ging es an Furth im Wald. Den Drachenstich sollte ich mir auch mal anschauen. Auch unser beinahe-Domizil in Arrach lag auf dem Weg. Schöne Gegend auch hier. Dann irgendwann war endlich die Arberlandhalle erreicht.

    Nette Gespräche gab es mit vielen Bekannten und auch manchen nicht ganz so Bekannten. Und natürlich schöne Pilze. Hier nur ein paar Schnappschüsse.


    Die Schwammerlnarrischen Schaukästen


    Ab hier noch weitere interessante Pilze...








    Auch Kunst mit Pilzen gab es zu bestaunen.




    So. Wer bis hier durchgehalten hat, muss wirklich hart im Nehmen sein. Ich bedanke mich für euer Interesse und wünsche euch noch eine schöne Woche.

    Liebe Grüße Matthias

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    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Hallo Matthias,


    danke für deinen Vorbericht. So kann ich schon einmal sehen wie es dort so aussieht und bin gespannt wie mein Bein darauf reagieren wird. Hoffentlich gibt es dann auch reichlich Pilze aber da bin ich zuversichtlich. Wegen meiner Anreiseprobleme werde ich dich noch einmal kontaktieren.


    VG Jörg

  • Hallo Matthias,

    schöne Gegend, ja! Zur Ausstellung wollte ich ursprünglich auch fahren, es ging mir dann aber zeitlich nicht aus. Aretah war in der Vorbereitung und Durchführung sehr aktiv, hast Du sie nicht getroffen?

    Sollte ich die nächste Zeit auch mal wieder in die Gegend kommen, erstatte ich Bericht.

    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,


    natürlich habe ich Aretah dort auch angetroffen. ;)

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  • Hallo Matthias,

    vielen Dank für deinen tollen Bericht :gbravo:

    Es ist ja nun wirklich bald soweit und nach deiner Vorexkursion ist die Vorfreude noch größer.


    LG

    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)