3 Röhrlinge in Südtirol

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 499 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jürgen.

  • Ihr Lieben,

    ich bin auf Rennradtour in Südtirol und kann es nicht lassen, links und rechts der Auffahrten nach Pilzen Ausschau zu halten. Drei mir neue Vertreter, die ich nicht kannte, wollte ich euch zeigen und um Bestimmungshilfe bitten.

    Da ich auf minimal Gepäcktour bin, gibt es nur Handy-Bilder und Makroskopie.

    Danke euch, Nils


    Diese Rotkappe stand unter Waldkiefern auf etwa 1000 Hm auf recht steinigem Grund, ganz jung war sie nicht mehr. Die Stielschuppen dunkel, die Röhren gelb. Möglicherweise der Hutrand etwas abgewetzt überstehend. Kommt hier die Kiefern-Rotkappe, Leccinum vulpinum in Frage? Sie soll selten sein.


    Nur wenig weiter auch unter Kiefern dachte ich von oben an einen Kuhröhrling, war dann von unten sehr irritiert. Gut möglich, dass eine Lärche nah bei War, die mir nicht ins Auge fiel. Nach Recherche lande ich beim Grauen Lärchenröhrling, Suillus viscidus. Was meint ihr?


    Dann auf 1100 Hm 5 m von einer Fichte entfernt dieses Prachtexemplar. Rötlicher Hut, rote Röhrenmündungen, gelbe Röhren. Stiel oben gelb, dann rot, letztlich schwärzlich mit hellrotem Netz. Sofort stark blauend, Fleisch auch rötend binnen Sekunden. Im Feld dachte ich an sofort an einen Rubroboletus, vielleicht der Weinrote Purpurröhrling ( Habitat unter Fichte, auf Kalk/ Dolomiten passt ganz gut).

  • Hallo


    Ich glaube das nr 3 kein Rubroboletus ist , was spricht gegen Suillellus luridus ?

    Nr 2 , kann gut Suillus viscidus sein aber auch bresadolae , fehlt gesamte Schnitt

    LG

  • Hallo Nils


    Ich sehe das wie beli. Nr. 3 ist für mich auch kein Rubroboletus, ich wäre auch bei Suillellus luridus.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo,

    Rotkappen mit gelben Röhrenmündungen sind mir keine bekannt, das dürfte eher in Richtung Leccinum lepidum oder corsicum gehen, die haben das. Nr. 2 ist ein klarer Suillus viscidus, S. bresadolae hätte gelbes Velum und einen rostbraunen Hut. Bei Nr. 3 schließe ich mich den Vorschreibern an: gewöhnliche Netzhexe.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo

    Ich glaube, es gab auch Laubbäume in der Nähe. Das Bild zeigt, dass die Stilbasis gebogen ist, und man kann davon ausgehen, dass sie spitzige ist. all das + gelbe Röhren und dunkle Stielpunkte deuten darauf hin, dass es sich um ein Lecinellum crocipodium handelt


    Auf diesem Bild sieht man, dass die Stielbasis gebogen ist


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    LG

  • Vielen vielen Dank für euren Input. Das hilft mir sehr, bei den nächsten Funden noch differenzierter hinzusehen.

    Ich habe mal ganz grob gelernt, dass Rauhstielröhrlinge mit roten Hüten Rotkappen sind. Deswegen hab ich nur unter Rotkappen recherchiert. Das ist natürlich zu kurz gegriffen, weil es der deutsche Sprachgebrauch ist. Ich hätte andere der Leccinum in Betracht ziehen sollen.

    Weitere Fotos gibt es leider nicht!

    Beim grauen Lärchenröhrling bin ich schon happy!

    Dass es nur die Netzhexe ist, macht mich doch etwas baff. Ich dachte, diese aus etlichen Vorfunden zu kennen. Bei dem Hut aus Nr 3 hätte ich nicht dran gedacht. Das ist wohl die Variabiliät.

    Könnt ihr mir nochmal prägnant schreiben, was hier eindeutig für Suillus luridus spricht? Auch wenn es für euch banal sein könnte …

    Ich hatte mir die Gattungsmerkmale von Rubroboletus angeschaut und fand es nicht völlig unplausibel. Das rot ist aber wohl doch ganz anders, oder? Oder was lässt euch rasch erkennen, dass diese Gattung nicht passt?

    Lieben Dank für‘s Dazulernen!

    Nils

  • Hallo Nils



    Ich hatte mir die Gattungsmerkmale von Rubroboletus angeschaut und fand es nicht völlig unplausibel. Das rot ist aber wohl doch ganz anders, oder? Oder was lässt euch rasch erkennen, dass diese Gattung nicht passt?

    Rubroboletus rubrosanguineus ähnelt deinem Pilz , aber wenn man genau hinschaut , erkennt man einen großen unterschied , siehe Selbst

    R. rubrosanguineus , ich finde ihn fast jede Herbst


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    LG

  • Hallo Nils,

    Beim letzten Bild scheint links oben die Huthaut auf Druck zu blauen, das macht bei Rubroboletus in Europa nur Rubroboletus lupinus. Auch der rote Farbton der Huthaut spricht eher für die Netzhexe, die ist bei Rubroboletus rubrosanguineus nicht so freudig warm. Es scheint mir auch eine rote Trennlinie zwischen Röhren und Hutfleisch vorhanden zu sein und die rote Fleischverfärbung kommt gerne bei Suilellus vor,

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo zusammen,


    für mich ist Nr. 1 eine Rotkappe, wobei - wie vom Finder zuerst vermutet - L. vulpinum eine gute Option ist. Dafür sprächen die Gesamtfärbung, das Habitat und die montane Höhenstufe. Falls Pappel in der Nähe gewesen sein sollte, käme auch L. leucopodium in Frage - die ursprünglich weißen Stielschuppen wären dann etwas nachgedunkelt, was man bei dieser Art öfter beobachtet. Für L. leucopodium ist mir dann aber doch die ins rotbräunliche spielende Hutfarbe zu untypisch.


    Mit Leccinellum hat das hier - bei allem Respekt - nichts zu tun. Die "gelben" Poren sind sicherlich auf äußere Einflüsse (Witterung etc.) zurückzuführen. Dass die Röhren (und Poren) dieses Pilzes eigentlich weißlich sind, erkennt man deutlich noch am Stielansatz und am Hutrand.


    Grüße, Jürgen