Welcher Schwärztäubling?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 360 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mik.

  • Die beiden nachfolgend gezeigten Fruchtkörper habe ich gestern in einem Mischwald in Norddeutschland gefunden, abgesehen von einer Lärche war eine wilde Mischung an Laubbäumen in der direkten Umgebung (Kirsche, Buche, Pappel, Ulme,...). Mit Schwärztäubling sollte ich hoffentlich richtig liegen, oder?

       

    Die Lamellen waren für einen Täubling recht weich und splittern kaum. Den Dickblättrigen (R. nigricans) würde ich aufgrund der Lammellendichte ausschließen. Die Geschmacksprobe war anfangs mild, nach 10 oder 20 Sekunden dann deutlich scharf, sowohl im Stiel als auch in den Lamellen. Geschmacksprobe in Kombination mit dem Vorkommen im Laubwald scheinen auch nicht recht zum Dichtblättrigen Schwärztäubling (R. densifolia) zu passen. Die Huthaut ließ sich etwas mehr als halb abziehen, siehe nächstes Bild.

    An Verletzungen sieht man zunächst ein Röten, siehe obere Hälfte des folgenden Bildes ca. eine halbe Stunde nach Abziehen der Huthaut. (Das Schnittbild auf dem Foto ist dagegen ganz frisch, daher noch weiß.)

    Am nächsten Tag sind sowohl die Lamellen als auch Schnitte und Verletzungen schwarzbraun verfärbt.

     

    Ich bin bei meinem Bestimmungsversuch beim Scharfblättrigen Schwärztäubling (R. acrifolia) gelandet. Würdet ihr da mitgehen? Chemikalien zum Testen besitze ich leider (noch) nicht. Gibt es sonst noch etwas, worauf ich achten bzw. testen sollte? Über Kommentare und Einordnungen würde ich mich freuen!

  • Die Lamellen waren für einen Täubling recht weich und splittern kaum.

    Hallo mik,


    mir fällt zu deinem Zitat William Shakespeare ein:

    "To be or not to be, that is the question"...


    ...also Lamellen splitternd oder nicht splitternd, das wäre der Punkt um eine R. cyanoxantha in Verbindung mit ermitteltem weissem Sporenstaub und mit negativer FeSo4 Reaktion erstmal auszuschliessen. Auch bei dieser kann die Geschmacksprobe lt. ROMAGNESI je nach Probengrösse leicht schärflich ausfallen.


    Deine übrigen Angaben würden für mich ebenso zutreffend sein und zum Arbeitsnamen R. cyanoxantha - Frauentäubling führen.


    Vergleich doch mal selbst, vielleicht liege ich mit meinem Eindruck ja verkehrt.


    Grüsse

    claus

  • Vielen Dank für eure Einschätzungen! Einen Sporenabdruck hatte ich versucht zu machen, war aber erfolglos, da kam gar nichts, zur Sprenpulverfarbe kann ich also leider nichts sagen. Den Geruch hätte ich als "pilzig-waldig" beschrieben, aber das ist natürlich sehr unspezifisch.


    Zu Claus Vorschlag: Für einen Fruchtkörper, der sich nach Verletzung zunächst rötlich und dann graubraun verfärbt, und den ich bei der Geschmacksprobe aufgrund der sich entwickelnden Schärfe ausspucken muss, hätte ich einen Frauentäubling nicht mal in Erwägung gezogen. Hast du solches Eigenschaften beim Frauentäubling schon erlebt? Auch sind die nach meiner Erfahrung Frauentäublinge auch Stunden nach dem Anschnitt (oder anderen Verletzungen) noch so ziemlich reinweiß. (Biegsame Lamellen treten ja nicht exklusiv beim Frauentäubling auf.) Ich bin verwirrt.


    Zu Thiemos Vorschlag: Die regelmäßigen Zwischenlamellen kenne ich von R. densifolia, wusste aber noch nicht, dass es sich um eine Eigenschaft aller Schwärztäublinge handelt. Wenn die Schwärztäublinge tatsächlich raus sind, dann wird mein Bestimmungsversuch ohne Chemie und ohne Sporenpulverfarbe allerdings ein recht hoffnungsloses Unterfangen, so fürchte ich...


    Vielen Dank nochmal für die Kommentare!

    mik.

  • Also Frauentäubling ist bei Verfärbung definitiv auszuschließen. Bei denen findet keinerlei Verfärbung statt.

    Mehr kann ich zu dem Fund leider auch nicht sagen.


    LG Christopher

  • Zu Claus Vorschlag: Für einen Fruchtkörper, der sich nach Verletzung zunächst rötlich und dann graubraun verfärbt, und den ich bei der Geschmacksprobe aufgrund der sich entwickelnden Schärfe ausspucken muss, hätte ich einen Frauentäubling nicht mal in Erwägung gezogen.

    Hallo mik,


    nach dieser neuen Aussage, ich bestimmt auch nicht und ich hätte mir nach dieser meinen Kommentar oben sparen können.


    Die Verfärbung des Fundes ist zugegebermaßen schon krass. Vergleiche ich die "Spoiler" Art R. sororia von Thiemo könnte vieles zutreffen. Diese Art hatte ich selbst noch nicht.


    Allerdings fehlt dir wie du uns jetzt auch erst mitteilst, die Sporenpulverfarbe deines Fundes.


    Ich danke für den lehrreichen Beitrag


    LG

    claus

  • Hallo Claus,


    welche neue Aussage? Rot- und Schwarzverfärbung waren in meinem ersten Beitrag ebenso erwähnt wie die scharfe Geschmacksprobe. Tut mir leid, dass du offenbar verärgert bist, aber worüber genau eigentlich? Wenn du Vorschläge hast, wie ich meine Beiträge klarer formulieren oder strukturieren kann, damit Informationen nicht überlesen werden, dann bin für Tipps immer dankbar.


    Russula soriora schaue ich mir nochmal genauer an, danke auch an Thiemo für den Vorschlag. Den kleineren der beiden Fruchtkörper hatte ich stehenlassen, hoffentlich komme ich morgen dazu, diesen auch noch zu ernten um nochmal einen Sporenabdruck zu versuchen.


    Viele Grüße,

    mik.