Peltigera elisabethae

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  • Hallo!


    Da ich gerade beim Abarbeiten meiner Blatt- und Strauchflechtenfunde vom Großglockner bin, habe ich eben eine Peltigera in Händen, die mir aufgrund der auffälligen Rhizinienbüschel schon vor Ort aufgefallen war.

    Leider habe ich nur ein halbwegs guten Foto der Flechte in situ (es waren einfach zu viele Flechten um mich herum!).

    Das Lappenstücken, das mir als Probe dient, ist etwa 2 x 3 cm groß, aber hoffentlich aussagekräftig genug. Ich denke schon!


    Die Peltigera wächst im Moos direkt neben dem Fußweg im Ködnitztal am Großglockner in ziemlich genau 2000 m Höhe, noch unterhalb der Baumgrenze.

    Bild 0 Die Lokalität: Schmaler Weg mit dicht verkrauteter Vegetation.


    Der Thallus der Flechte ist feucht olivbraun/grün, die Lobenränder deutlich aufsteigend.

    Apothecien konnte ich keine entdecken.

    Die Unterseite ist schwärzlich filzig mit helleren Rhizinien. Ein schmaler Rand der Unterseite ist weißlich.

    Bild 1 Peltigera im Moss am Wegrand. Einsatzbilder: Foto von Ober- und Unterseite noch vor Ort


    Sehr auffällig sind die kurzen, pinselartigen Rhizinienquasten, die in Reihen auf kleinen Buckeln der Unterseite stehen.

    Die Länge der Rhizineinbüschel liegt bei nur 2-3 mm.

    Bild 2 Rhizinien in konzentrischen Ringen angeodnet. Im Bildeinsatz habe ich die Position der Rhizinien mit Ellipsen markiert und durch Kreisbögen verbunden.


    Am Rande ist die Unterseite in trockenem Zustand hell, in feuchtem Zustand leicht hellbraun.

    Adern sind im hellen Randbereich nur schwach ausgeprägt erkennbar (sieh Bild 2).

    Ab der ersten Reihe Rhizinien wird die Unterseite dunkel filzig, im Übergangsbereich mit deutlichen weißen, vertieften Fenstern, die sich weiter innen rasch schließen.

    Im Anschluss ist die Unterseite geschlossen und fast eben filzig, es finden sich nur noch kleine helle Flecken im Filz (Bild 3-4).

    Diese weißen Flecken sind am Besten im nassen Zustand erkennbar, im feuchten oder trockenen Zustand sind sie nur schwer auszumachen (Bild 1 Einsatz, Bilder 5-6)


    Bild 3 Unterseite nass, schwarz filzig, mit weißen Fenstern. Ein Stück weiter innen weiß filzige Stellen.


    Bild 4 Weiße, filzige Flecken in nasser Unterseite


    Bild 5 Unter- und Oberseite der angefeuchteten Flechte im Abendlicht auf weißem Untergrund (5mm-Raster)


    Bild 6 Ober- und Unterseite in trockenem Zustand


    Der Thallus ist trocken zäh, starr und brüchig. Die Oberseite ist unbereift, besitzt kein Tomentum und glänzt; sie zeigt viele Brüche/Risse.


    Im Wirtschen Schlüssel wäre ich beinahe daran vorbei in Richtung P. neckeri gewandert, denn bei Punkt 8 heißt heißt es, die Flechte (P. lisabethae) hätte keine Adern.

    Das stimmt im Großen und Ganzen - lokal kommen aber dennoch schwach ausgeprägte, flache Adern vor.

    Dominant ist die schwärzlich-filzige Fläche mit den weißen Filzflecken und die konzentrisch angeordneten, kurzen Rhizinienquasten.

    Schizidien, die für die Felchtenart typisch seien sollten, konnte ich nicht ausmachen, dafür ist die Probe vielleicht schlicht zu klein und dieser Thallusabschnitt hat keine gebildet.

    Beim Vergleichen der Texte und insbesondere des Bildmaterials bei Italic.units.it, Lichenes.de und www.afl-lichenologie.fr bis ich mir sehr sicher, dass die Bestimmung stimmen sollte.


    Über die Häufigkeit in den österreichischen Alpen kann ich nichts sagen.


    LG, Martin

  • Hallo Ingo,


    vielen Dank für Bestätigung und Lob!

    Das spornt an.


    LG, Martin


    Ich glaube, ich muss nochmal meine vermeintlichen P. hymenina aus den Alpen durchgehen, ob da nicht doch einige davon P. neckeri sind. Dein Hinweis auf die kleinen Rhizinienbüschel ist gut und für mich neu. Einige Funde von P. neckeri hingenge waren sehr eindeutig.