APV-Treffen 21.09.24

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 425 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Hallo zusammen, gestern ging es wieder mit der APV durch die Eifel. Ich Anschluss habe ich mich noch auf eigene Faust in ein paar Topwiesenhabitate begeben, um mal zu eruieren, was dort vielleicht bereits zu finden ist. Die Zeit dort war dann allerdings auch begrenzt. Nicht alles von diesem Tag kann ich hier präsentieren (Täublinge, Risspilze, Reizker, Helmlinge, Fälblinge u.a.m. lasse ich mal außen vor), aber ein paar Sachen habe ich auch fotografiert:


    01 Gomphidius glutinosus - das Kuhmaul, jedes Jahr wieder schön und in großen Mengen am Standort:


    Gefreut habe ich mich auch über

    02 Gomphidius maculatus - den gefleckten Schmierling bei 03 Suillelus grevillei - dem Gorldröhrling (die hatte ich allerdings erst abends an einer Waldkante unter Lärchen):


    Insgesamt gab es viele Raufüße und Rotkappen insbesondere unter Espen (und vereinzelt auch Birken):

    04 Leccinum duriusculum - der Pappelraufuss (mit auffallend kräftigen Schuppen, die ich leider gar nicht fotografiert habe)


    05 Leccinum aurantiacum - Espenrotkappe bzw. weißstielige Rotkappe


    Auch die Speisepilzsammler kamen auf ihre Kosten:


    Bei einer Melanoleuca hatten wir überlegt, ob es brevipes sein könnte wegen des Habitus mit kurzem Stiel. Die weiße Behaarung am Stiel ist aber wohl schon kein schlechter Hinweis auf M. humilis. Und in der Mikroskopie fanden sich dann auch fusiforme Zystiden, was humilis bestätigt und brevipes ausschließt (der hat Brennhaarzystiden).

    06 Melanoleuca humilis - der niedrige Weichritterling


    Zystiden in Kongorot: kristallbeschopft fusiform:



    Sporen


    Haare einfach am Stiel:


    Jedes Jahr wieder aufs Neue beeindruckt

    07 Tricholoma aurantium - der orangerote Ritterling, dieses Jahr waren wir allerdings wohl etwas zu früh dran, da sie gerade erst kamen und noch sehr klein waren:


    Ich erlaube mir mal ein paar Bild von den letzten Jahren anzuhängen, um sein ganze Pracht zu zeigen:


    Tatsächlich waren wir auch 2021 und 2023 immer Mitte Oktober am Standort, die Pilze bleiben sich also bei der Erscheinungszeit treu und kommen nun wohl erst.


    In einem angrenzenden Wald eine einsame

    08 Limacella vinosorubescens cf. - der weinrötliche Schleimschirmling (leider habe ich davon gar keine guten Bilder gemacht, Lamellen frei und auch sonst typisch)


    Auch gab es Stacheliges:

    09 Hydnellum scrobiculatum - der grubige Korkstacheling, der neu für das Gebiet erfasst werden konnte:


    Außerdem 10 Sistotrema confluens - der kreiselförmige Schütterzahn


    Außerdem auch Wiesenpilziges am Standort:

    11 Hygrocybe conica - der kegelige Saftling:


    12 Cordyceps militaris - die Puppenkernkeule (die einige TN auch noch nicht gesehen hatten samt Raupe)


    Mit den Wiesenpilzen gings bei mir dann wie gesagt am späten Nachmittag weiter mit einem Abstecher. Viel gab es auf den Wiesen noch nicht.

    Der Knaller aber war ein großes Aufkommen von

    13 Hygrocybe intermedia - dem feuerschuppigen Saftling, hier nur zwei kleine Eindrücke:


    Im letzten Bild schon zu entdecken bei genauem Hinsehen

    14 Cuphophyllus colemannianus - der dattelbraune Ellerling


    Es gab auch einen einzelnen, sehr alten, stark eingetrockneten rötenden Nitratsaftling, den ich aber hier nicht zeigen möchte, weil nicht mehr fotogen.


    Auch kommen die ersten Wiesenkeulen und Co., allerdings alles noch im Babystadium (daher auch nicht bestimmt):


    und ebenfalls winzig:




    Das lässt doch hoffen.


    Ein schöner Erstfund für mich noch

    15 Trichophaea gregaria - der gesellige und kurhaarige Braunhaarborstling


    Sporen fusiform mit feinen Warzen:


    Haare, Asci und Paraphysen in Lugol:


    Vielleicht hat jemand eine direkte Idee zu diesem Rötling Karl W ? Ich bin nicht mehr zum Mikroskopieren gekommen:

    16 Entoloma spec. (er liegt aber hier noch rum):


    Auf dem Rückweg zum Auto gab es noch anderes:

    17 Cortinarius caperatus - der Reifpilz (durchgängig mit amyloider Reaktion im Fleisch):


    Leider nicht weitergekommen bin ich mit diesem in allen Teilen KOH-negativem

    18 Cortinarius spec.

    unter Buchen, auffällig war der graue Hut mit dunkler Mitte bei gleichzeitig kräftig lilafarbenem Stiel. Das habe ich in diesem Kontrast so auch noch nicht gesehen. Der Hut war etwas schleimig. Das Fleisch weiß.


    gefreut habe ich mich auch über einen neuen Standort mit

    19 Amanita ceciliae - dem Riesenscheidenstreifling


    Auch toll

    20 Cantharellus ianthinoxanthus - der gelbviolette Pfifferling


    Damit möchte ich ersteinmal schließen für heute. Für Hinweise, vorallem auch zu den nicht mehr bestimmten Arten wäre ich sehr dankbar.


    LG Sebastian

  • Tricholoma aurantium - der orangerote Ritterling

    Hallo Sebastian, was für schöne Funde. Diesen Tricholoma suche ich auch schon einige Zeit, wohl einer der schönsten Ritterlinge. BG Andy

  • Hallo Sebastian,


    Wahnsinn, was für eine Pracht! Vieles davon habe ich noch nie gesehen, von manchem noch nicht mal gehört.


    Der Orangerote Ritterling ist ja ein Augenschmaus!


    Den Kreiselförmigen Schütterzahn habe ich auch schon mal gefunden und war beeindruckt, wie so ein kleines Pilzchen soooo stinken kann.


    Ich war so unvorsichtig, in unserem Ferienhaus in Schweden die Box kurz zu öffnen - und schon roch der gesamte Raum nach Vanille. War deiner auch so krass?


    Beste Grüße

    Sabine