Welche Rotkappe ist das genau?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.092 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von matthias0.

  • Hallo zusammen,


    ich bin Peter und neu im Forum aber nicht beim Hobby.


    Heute habe ich zwei schöne Rotkappen gesammelt, die ich schon gestern gefunden hatte, könnt ihr mir helfen, diese genau zu bestimmen?

    Beim Transport haben die 2 sich leider etwas unschön verfärbt, sind aber frisch.


    Der Fundort war am Waldrand in der Nähe von Birken. Es waren auch noch andere Laubbäume dort, die müsste ich nochmal in Erfahrung bringen und auch Fichten standen in der Nähe.

    Der Stiel war zuerst gestern noch komplett weiß und heute wie auf dem Foto dunkel/braun geschuppt.

    Die Huthaut steht vorbildlich über und ist zu den Röhren hin umgeschlagen.

    Beim Anschneiden ist das Fleisch zunächst weiß und färbt sich dann in etwa 5 Minuten dunkel, wie auf dem Bild zu sehen.

    Druckstellen an den Röhren verfärben sich auch nicht direkt aber zeitnah dunkel.


    Freue mich über eure Ideen.


  • Hallo Peter,

    ich denke da waren auch Espen in der Nähe. Alle Rotkappen verfärben im Schnitt, bei Verletzung und beim Kochen dunkel bis schwarz.

    Du zeigst hier die Weißstielige oder Espenrotkappe Leccinum leucopodium, jung sind die Stielschuppen weiss und im Alter verfärben sie rotbraun, die Birkenrotkappe hat von jung an schwarze Stielschuppen und scheidet daher aus,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo ihr zwei,


    vielen Dank für die schnelle Antworten und das Willkommen heißen!


    Braucht die weißstielige Rotkappe zwingend eine Espe? Hatte glaube mal gelesen, dass das gar nicht zwingend notwendig wäre.

    Wie weit könnte diese maximal entfernt sein?


    Wie ihr merkt, hab ich vorher noch keine Rotkappen gesammelt, wollte mich aber weiterentwickeln.

    Bei (für mich) neuen Pilzen bin ich immer etwas über-vorsichtig, bis diese in der Pfanne landen =)


    viele Grüße!

  • Hallo,

    bei den Rotkappen gibt es etwas Nomenklatur-Verwirrung, da manchmal die Espenrotkappe mit der Laubwaldrotkappe gleichgesetzt wird, das ist aber nicht der Fall. Die Laubwaldrotkappe kann unter verschiedenen Laubbäumen gefunden werden, die Espenrotkappe soweit ich weiß aber tatsächlich nur bei Espe.

    Viele Grüße

  • Hallo,

    die Espenrotkappe soweit ich weiß aber tatsächlich nur bei Espe.

    das stimmt nicht ganz denn ich haben die auch schon unter Populus balsamifera gefunden, zugegebenermaßen eine Baumart die ich Deutschland eher selten vorkommt.


    VG Jörg

  • Moin,

    im Zweifelsfall könntest du natürlich, wenn du Zeit hast und das da eh dein übliches Revier ist, da nochmal hingehen und Fotos von dem etwaigen Baum machen und vom liegenden Laub, da kann man dann mehr sagen.

    Die Blätter unten links ähneln einem frischen, was so aussehen würde:


    LG

    Daniel

  • Hallo Brummi,

    Heute war ich nochmal dort und fand weit und breit keine Espe - lediglich Eiche, Pappel, Birke und Fichten

    Du schreibst ja selber dass dort eine Pappel steht und die Espe ist z.B. eine Zitterpappel. Dieser Fund ist eindeutig Leccinum leucopodium.


    VG Jörg

  • Hallo,


    Heute war ich nochmal dort und fand weit und breit keine Espe - lediglich Eiche, Pappel, Birke und Fichten.


    Dafür hab ich noch den Kerl hier gefunden, der durfte aber stehen bleibe :)

    Och, die wäre mir noch gut genug gewesen. Gut dass du bei neu gefundenen Arten vorsichtig bist. Dann dürfte dich interessieren, dass Rotkappen roh ziemlich stark magen-darm-giftig sind und eine Mindestgarzeit von 15 Minuten haben, die keinesfalls unterschritten werden sollte.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Morgen,


    Oh man, es hat mal wieder an meiner Unfähigkeit/Unkenntnis gelegen die Bäume richtig zu bestimmen. Natürlich war es eine Zitterpappel aber ich wusste nicht, dass das eine Espe ist X/

    Dann passt ja alles :)


    Ja das mit dem gut garen hatte ich gelesen, danke für den Hinweis!

    2 der 3 hatte ich ja schon mitgenommen deswegen durfte die letzte stehen bleiben.


    Fall gelöst :)

  • Hallo allerseits


    Ich bin sehr einverstanden, dass dies Espen-Rotkappen Leccinum leucopodium (Synonym: L. albostipitatum) sind, welche jung vollständig weisse Stiele haben und nach Berührungen und im Alter rotbräunlich geschuppt sind. Wie Schrumz schrieb, gabs und gibts da eine ziemliche Namensverwirrung. Heute spricht man z.B. von der Laubwaldrotkappe L. aurantiacum, welche bei verschiedenen Laubbäumen, u.a. Eiche, vorkommt und bereits jung und unberührt rotbräunliche Schuppen hat. In gewissen Büchern wird dieser Pilz auf Deutsch ebenso fälschlicherweise Espen-Rotkappe genannt; teilweise auch Eichen-Rotkappe, dann meist mit dem wissenschaftlichen Namen L. quercinum. So weit so verwirrend.


    Hier bin nun ich etwas verwirrt:

    Die Blätter unten links ähneln einem frischen, was so aussehen würde:

    Das ist doch das Blatt einer Pappel (nicht einer Zitterpappel/Espe), das du hier zeigst, Daniel, oder?


    Ich sehe im Foto von Brummi jedoch hier ein Espen-/Zitterpappel-Blatt:

    Ich denke, Matthias hatte in seiner Antwort auch dieses Blatt gemeint.

    Vergleiche: https://de.wikipedia.org/wiki/Espe


    Nichts für ungut. Ich wollte es nur noch klarstellen (und hoffe mir ist nun kein Fehler unterlaufen - sonst korrigiert mich bitte).


    LG Andreas

  • Moin Andreas,

    kein Thema :)

    Eine der Quellen, wo ich das Blatt der Zitterpappel (Populus tremula) auf einem Bild gesehen habe, war diese:

    LFI - Die häufigsten Waldbäume der Schweiz

    Die großen unten links ähneln denen einer Espe, auch von der Blattrippung her.

    Das im Kreis ist vielleicht auch eins, nur kleiner?


    LG

    Daniel