Schwarztäubling? Vielleicht R. nigricans?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 367 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Liebes Forum, ein Anfänger fragt..

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    Es handelt sich leider nur um einen einzigen Fruchtkörper, ich war auf Fototrip und die anderen Exemplare habe ich vernachlässigt. Die Fotos sind mehr oder weniger farbecht (kein Kunstlicht). Meine Gedanken gehen in die Richtung Russula nigricans (Dickblättriger Schwarztäubling).


    Habitat:
    Nadelwald („erwachsene“ Fichte), FK im Moos eingebettet, Laubbäume auch in der Nähe (Eiche). Bodenverhältnisse meiner Meinung nach sauer. etwa 500 m Höhe.


    Wetter:
    Fund am 22.9.2024, 1-2 Wochen früher eine kalte Periode (eine Jacke war schon wünschenswert), dann ergiebiges Regen, die letzte Woche tagsüber warm über 20 Grad, feucht noch genug


    Fruchtkörper allgemein:
    Der FK wirkte von der Konsistenz her sehr frisch. Alle Teile sehr brüchig – Lamellen, Stiel, Hut zerbröseln buchstäblich zwischen den Fingern, so stellt sich ein Anfänger einen Täubling vor, alles ohne Milch


    Hut:
    Durchmesser etwa 5-6 cm, Farbe bitte sieh Fotos. Huthaut trocken, leicht abziehbar, die abgerissene Haut bildet keine „Tortenstücke“, sondern wird unregelmäßig fetzenartig geformt


    Stiel:
    Farbe (Oberfläche) erst als schneeweis wahrgenommen, je länger ich den Stiel angefasst habe, umso mehr kamen rotbraune Töne auf den angefassten Stellen. Karottenrot habe ich nicht beobachten können, eher rotwein-bräunlich. Gleiche Verfärbung auf dem Schnittbild und in dem Frassloch, jedoch dunkler.


    Lamellen:
    Farbe cremig-weißlich, sehr brüchig, bei der Verletzung habe ich keine Verfärbung gesehen (nicht lange genug gewartet?)


    Geruch:
    Keinen besonderen Geruch wahrgenommen (aber meine Nase war voll)


    Reaktion auf Chemikalien: leider noch keine Ausrüstung diesbezüglich


    Sporenabwurf: leider auch nicht, ich lasse die Pilze im Wald liegen (ich werde es bestimmungstechnisch ändern müssen)


    B1 Hutoberfläche (Habitat ersichtlich, einige Meter rechts wäre eine Eiche)


    B2 Hutrand, Lamellen, Stiel (zu dem Zeitpunkt angefasst nur unten – Entnahme des FKs)


    B3 Frassstelle am Stiel, die mit meinen Fingern angefassten Stellen verfärben sich langsam


    B4 Schnittbild


    B5 Lamellen – die Brüchigkeit spüre ich noch auf dem Bild (keine Verfärbung der Lamellen!)


    B6 Alles zerbröselt. Stiel bereits stark verfärbt, die Lamellenreste jedoch immer noch nicht!

  • Hallo Paulis,


    So eine ausführliche, ansprechende , vorbildliche Anfrage !


    Ich denke, dass du mit Schwarztäubling richtig liegst:

    Auf deinen Bildern sind Zwischenlamellen (Lamellen, die am Hutrand beginnen, es aber nicht bis zum Stiel schaffen) zu erkennen.

    Das haben bei Täublingen so nur Schwarz- und Weißtäublinge, soweit ich weiß. Und dein Kamerad schwärzt anscheinend bei Verletzung (erkennbar an der deutlichen Fraßstelle im letzten Bild). Das machen Weißtäublinge nicht, und damit bleibt nur ein Schwarztäubling.

    Welcher der Schwarztäublinge es aber ist, kann ich dir aber leider nicht sagen.

    Aber hier finden sich sicher noch andere, die dir hier noch weiter helfen können...


    Viele Grüße

    Michael

  • So eine ausführliche, ansprechende , vorbildliche Anfrage !


    Danke! :ganbeten:

    Ich versuche mein Bestes. Wenn ich die Hilfswilligen mit trivialen Pilzen nerve, dann so ordentlich, wie ich es kann:) Schließlich bin ich derjenige, der die Zeit von anderen in Anpruch nimmt und etwas will.


    Und natürlich danke ich dir für die Infos, die ich sonst schwierig recherchieren kann.:thumbup:


    LG

    Paulis

  • Hallo Paulis,

    das nenne ich mal eine perfekt gestaltete Anfrage.

    Da bestätige ich dir gerne den Dickblättrigen Schwärztäubling, Russula nigricans.

    Das Röten mit anschließendem Schwärzen und der breite Abstand der dicklichen Lamellen der massigen Fruchtkörper sind bestimmungsrelevant.

    LG

    Uwe