Dies und das

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 750 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ibex.

  • Hallo zusammen


    Hier ein paar bunt gemischte Funde von verschiedenen Exkursionen.


    1:

    Ein Samthäubchen auf einer Magerwiese, Conocybe semiglobata


    Sporen um 14 µm lang


    Cheilozystiden recht breit bauchig


    Kaulozystiden noch breiter, meist lecythiform


    Pileozystiden reichlich vorhanden



    2:

    Ein Tellerling im Kiefernwald. Ihr dürft euch einen Namen aussuchen: Rhodocybe/Clitopilus/Clitocella/Lulesia mundula.


    Die Sporen sind nur angedeutet eckig.



    3:

    Ramaria gracilis, bei Kiefern und Fichten.


    Sporen klein für die Gattung und warzig



    4:

    Phaeoclavulina flaccida im moosigen Fichtenwald


    Sporen stark warzig



    5:

    Clitocybula lacerata hat offenbar ein gutes Jahr.


    Der Sporenabwurf wollte nicht, also nur ein improvisiertes Bild der amyloiden Sporen im Lamellenpräparat.



    6:

    Pyrrhulomyces (Pholiota) astragalinus gab es in Unmengen. Es lohnt sich, den mal unters Mikroskop zu tun.


    Sporen klein und glatt


    Cheilozystiden in Ammoniak


    Und hier die Pleurozystiden



    7:

    Tricholoma luridum scheint sich dieses Jahr auch wohlzufühlen, bei Fichten und Buchen.


    Sporen (Abwurf)



    8:

    Tricholoma pardinum im Fichten-Buchen-Mischwald.


    Sporen im Abwurf



    9:

    Cortinarius flexipes mit starkem Pelargonium-Geruch



    10:

    Gymnopilus picreus an einem liegenden Stamm, vermutlich Fichte.


    Sporen grobwarzig


    Cheilozystiden zylindrisch mit kopfigem Apex



    11:

    Tricholomopsis decora am gleichen Stamm wie der Gymnopilus.


    Sporen recht breit elliptisch


    Cheilozystiden keulig, Pleurozystiden gab es nur ganz vereinzelt.



    12:

    Das hier könnte Tricholomopsis flammula sein.


    Sporen wollte er nur wenige geben. Auf die Sporenmasse kann man sich bei Tricholomopsis wohl auch nicht so richtig verlassen.


    Cheilozystiden wie vorher


    Aber hier gibt es zahlreiche Pleurozystiden, die in Ammoniak knallgelb werden. Das soll Tr. decora nicht haben.



    13:

    Ein hübscher Risspilz bei Picea, vermutlich Inocybe lilacinomaculata. Ich verzichte jetzt mal auf Mikrodetails.



    14:

    Mycena haematopus



    15:

    Agrocybe arvalis hat auch ein gutes Jahr. Rechts auf dem Blatt liegen zwei Sklerotien.


    Sporen dickwandig, bis etwa 10 µm lang.


    Cheilozystiden fusiform.


    Pleurozystiden ganz arttypisch mit fingerförmigen Auswüchsen.



    16:

    Bei Grünerlen reichlich vorhanden: Alnicola luteolofibrillosa


    Sporen feinwarzig


    Zystiden gattungstypisch



    17:

    Camarophyllopsis atrovelutina, leider etwas unscharf. Auch bei Alnus viridis.


    Sporen winzig, bis etwa 4x3 µm


    HDS fast trichodermal



    18:

    Das sollte Inocybe sindonia sein, auch hier mal ohne Mikros.



    19:

    Kleinzeug an Moos, Rimbachia bryophila.


    Sporen rund



    20:

    Galerina camerina an Fichte


    Sporen glatt


    Cheilozystiden kopfig



    21:

    Tolypocladium (Geoglossum) ophioglossoides. Leider konnte ich keinen Hirschtrüffel ausgraben.


    Sporen in Form von sich auflösenden Ketten.



    22:

    Ein blauender Kahlkopf auf einer stark beweideten Wiese, Psilocybe fimetaria.


    Sporen dickwandig, mittelgross für die Gattung


    Cheilozystiden klein, zugespitzt und oft gegabelt.


    Kaulozystiden ähnlich.



    So, ich glaube das reicht erstmal.


    Gruss Raphael

  • GriasDi Raphael,

    toll! Danke für's zeigen!

    Schön, dass Du dir die Mühe machst für die Posts.

    Die Ramaria scheint mir etwas kurzastig und gedrungen für R. gracilis. Hast Du den Anisgeruch deutlich nachvollziehen können?

    Makroskopisch würd mir R. suecica besser gefallen.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Lieber Raphael,


    wow, was für eine Vielfalt, und mit so schönen Mikro-Bildern!


    Hierzu habe ich eine Frage:

    Phaeoclavulina flaccida im moosigen Fichtenwald

    Mit Korallen tu' ich mich schwer, denn eine Monographie habe ich nicht, und wenn ich mal dachte, mit meiner vorhandenen Literatur hätte ich etwas festgenagelt, gab es doch meistens Einwände, dass es ja auch was anderes sein könnte.


    Bei mir in den Fichtenwäldern ringsum sehe ich sehr häufig etwas, das aussieht wie deine Flattrige Fichtenkoralle. Gibt es eine Merkmalskombination (auch mikroskopisch, wenn nötig), mit der ich die eindeutig identifizieren kann, ohne mich durchschlüsseln zu müssen?


    Danke schon mal und beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Werner


    R. suecica habe ich hier noch nie gefunden. Obwohl ich zugeben muss, dass ich an Korallen oft vorbeilaufe bzw. mich nur daran erfreue.

    Die Fruchtkörper auf dem Bild sind noch recht jung, vielleicht erklärt das die Fruchtkörper-Form. Hier noch ein zweites Foto.


    Ich habe einige Sporen gemessen, die waren alle kürzer als 7 µm. Daher meine ich R. suecica ausschliessen zu können.




    Bei mir in den Fichtenwäldern ringsum sehe ich sehr häufig etwas, das aussieht wie deine Flattrige Fichtenkoralle. Gibt es eine Merkmalskombination (auch mikroskopisch, wenn nötig), mit der ich die eindeutig identifizieren kann, ohne mich durchschlüsseln zu müssen?

    Hallo Sabine


    Diese Phaeoclavulinas sind wie alle Korallen recht knifflig. Ich denke nicht, dass man die ohne Schlüssel sicher bestimmen kann.

    Wenn ich mir den Schlüssel von Franchi&Marchetti anschaue, dann sind die Schlüsselfragen sehr lang und kompliziert.

    Teilweise scheint die Artabgrenzung auch noch nicht ganz klar zu sein.


    Gruss Raphael

  • Tolle Runde... dankeschön für diese Doku. BG Andy

  • Hallo Raphael


    Wirklich wieder ein absoluter Top-Beitrag. Wie immer mit viel Liebe zum Detail und ausgezeichneten Mikrobildern. So schön aufbereitet gibt das viel Arbeit und wenn ich könnte würde ich dir gerne zwei oder mehr Likes geben. :daumen: :daumen:


    Danke und LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.