Vielleicht Peltigera malacea

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  • Moin,


    am Waldrand ist mir mal wieder eine Peltigera untergekommen, die zu den bekannten nicht zu passen scheint. Auffällig ist das Fehlen von Adern unterseits. Oberseits ziemlich glatt. Relativ großlappig fast wie canina.

    die hier ganz links in grünlich

    Wenn ich beim Schlüsseln nach glatter Oberseite gehe, komme ich zu elisabethae, die auszuschließen ist, weil die Rhizinen nicht konzentrisch angeordnet sind. Oder aber zu deren Verwechslungsart P. neckeri, die aber unterseits dunkel sein sollte.


    Also den anderen Weg, mit haariger, rauer Oberseite, dann kommt man zu P. malacea - was ja wahrscheinlich auch die Art ist, die man am ehesten erwartet, wenn man keine Adern unterhalb hat. Allerdings heißt es bei der, dass die nur selten Apothecien habe, was ja hier nun gar nicht zutrifft, und auch das Fehlen von Rhizinen ist nicht zu beabachten. Diese sind ziemlich kurz und büschelig.

    Es scheint vereinzelte Härchen oberseits zu geben (links unten und oben rechts unter dem Apothecium)


    Mit lichenicolem Besatz


    Etwa 20 m noch ein weiterer Flecken, der evtl. dazugehören könnte, diesmal ohne Apothecien,

    LG, Bernd

    Pilze aus Litauen, sofern nicht anders angegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von kruenta ()

  • Hallo Bernd,


    ich wäre eher bei P. hymenina: Die Thallusränder steigen flatterig auf, der Thallus ist ohne Filz, die Unterseite randlich ockerbraun, Adern nur angedeutet zu erkennen.

    Ferner heißt es: Apothecien an kurzen Lappen (also ohne lange, fingerartige Auswüchse).

    Vermutlich ist der Thallus in feuchtem Zustand relativ schaff und weich.


    Was meinst du dazu?


    LG, Martin

  • Hallo Martin, man kann das ja nie ganz ausschließen. Aber von der P. hymenina [neckeri] habe ich mittlerweile auch einen ganzen Batzen gefunden. Das sieht schon noch mal anders aus. Nirgends so ganz ohne Adern und eher nicht so hell bleibend. Die Apothecien sind zudem, wenigstens vielfach, direkt am Lappen ansitzend ohne gefingert zu sein. Etwa bei dem zweiten Exemplar sind vier (junge) Apothecien am Rand - da war ich noch mal nachschauen und musste dann den Text korrigieren, weil man die Apothecien auf den Fotos nicht sieht, wenn man weiß dass sie da sind aber erahnen wo. Oberseitig heißt es, dass es da nur vereinzelte/winzige Haare gibt. Von Filz ist da keine Rede "smooth or often thinly scabrid-tomentose with erect hairs especially towards the lobe margins, usually glabrescent in the central part." (Fungi of Great Britain and Ireland). Falls das trotzdem hymenina sein sollte, dann nur in der Variation "neohymenina+". Ich werd die Tage nochmal Bilder von trocken und nass einstellen.


    LG, Bernd