Bregenzerwälder Pilze

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marina Plz.

  • Hallo zusammen,


    Ich schreibe zum ersten Mal in diesem Forum und hoffe, dass ich alles richtig mache. Übrigens ist es wirklich unglaublich, all die hochwertigen Inhalte auf dieser Website zu sehen. Ich bin sehr dankbar, die Website gefunden zu haben.


    Ich lebe in Vorarlberg - Österreich im Bregenzerwald. Bei einem Spaziergang diese Woche im Wald (dessen Hauptbäume Tannen, Fichten und Birken sind) habe ich diese beiden Pilzarten gefunden. Leider habe ich sie nicht dort fotografiert, sondern nur zu Hause.


    Ich bin neu in diesem Thema und versuche immer, Pilze anhand des BLV-Pilzführers zu identifizieren. Ich glaube, das sind die, die ich unten geschrieben habe, aber ich würde gerne Ihre Meinung erfahren.


    1) Pilz allein gefunden, mitten im Wald.




    2) Diese 3 Pilze wurden nahe beieinander am Waldrand gefunden.




    Ich würde gerne Ihre Meinung erfahren. Passen die Pilze, die ich im Buch gefunden habe, zu den Fotos?


    Dank im Voraus!

  • Hallo zusammen,


    der Täubling auf den ersten Bildern ist sehr sicher nicht Russula badia. Wenn man sich die Beschreibung aufmerksam durchliest, stellt man fest, daß der nur unter Kiefer wächst. Der gezeigte Pilz wuchs aber unter Fichte, Tanne und Birke. Eine Geschmacksprobe würde außerdem zeigen, daß der gefundene Pilz wahrscheinlich mild schmeckt, während Russula badia ein ziemlich scharfer Täubling ist.


    Björn

  • Hallo zusammen,

    zur ursprünglichen Frage: beide Pilze passen optisch perfekt zu den gezeigten Buchseiten.

    Was aber nicht heißt, dass es diese Pilze sind.

    Es fehlt jeweils die Geschmacks bzw. Geruchsprobe.


    Zum Täubling: Die sehr scharfe R.badia sieht genau so aus wie auf dem Bild und wächst in diesem Biotop., also auch typisch im Bergnadelwald bei Fichte. Hat aber oft einen minimal Rosa-pink überhauchten Stiel speziell an der Basis


    Variabler in der Farbe ist der absolut milde Braune Ledertäubling , R.integra. Farbvarianten wie oben gezeigt kommen vor. Der Stiel ist immer ohne Rot-Töne. Biotop ist identisch.


    Ohne Geschmacksprobe ist dieser Fall nicht zu entscheiden.


    Zum Schleierling:

    Der gehört sicher i n die Gruppe der Variecolores.

    Die bei weitem häufigste Art ist der Erdigriechende Schleimkopf, C.variicolor

    Allerdings ohne den Geruch besteht keine Sicherheit. Da es mind. Eine ähnliche Art ohne

    Geruch gibt.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass das aber wirklich Variicolor ist liegt bei über 90%


    Beide Pilze sind derzeit sehr häufig in den Bergnadelwäldern zu finden. Ich war gerade eine Woche dort auf Tour und habe wirkliche viele gesehen.


    Aber vielleicht kann Marina noch weitere Infos liefern


    LG

    Uwe

  • Hallo zusammen,


    Ich habe über den Braunen Leder-Täubling gelesen und die Beschreibung ist für Pilz 1 tatsächlich genauer, wenn man den Wald berücksichtigt, in dem er gefunden wurde, und auch in Bezug auf die Möglichkeiten der Farbvarianten.



    Die Pilze in der zweiten Fotogruppe haben tatsächlich einen sehr starken erdigen Geruch. Waren es also wirklich Erdigriechender Schleimkopf?


    Ich habe beides noch nicht probiert, da ich vor dem Probieren sicherer sein wollte, um welche Art von Pilzen es sich handelt.


    Vielen Dank für die Antworten!

  • Hallo Marina

    Das Biotop ist hier wirklich kein massgeblicher Faktor. Die beiden Täublinge wachsen gerne beieinander.

    Unterscheidungsmerkmal ist mehr oder weniger nur der Geschmack/Geruch und der öfters rot überhauchte Stiel. Wenn der Ledertäubling ohne rotbraune Farben kommt ist die Sache auch klar.

    Aber in diesem Fall sind die beiden farbliche Doppelgänger.

    Mit einem genauen Sporenabwurf oder der Guajakreaktion, sowie mikroskopisch wären die beiden auch zu trennen.


    Der Schleierling mit Erdgeruch passt.

  • Oh, sehr Interessant!


    Ich habe gerade beides ausprobiert.

    Der Täubling hat einen komplett weißen Stiel. Es hat einen sehr angenehmen Geschmack und ist absolut nicht scharf. Tolle Konsistenz, etwas fester.

    Schleimkopf hat einen erdigen Geruch und Geschmack mit einer weicheren Konsistenz. Beides sehr lecker.


    Vielen Dank für die Antworten! :)

  • Hallo Marina


    (welcome) hier im Forum.

    Hier ist ja schon alles bestimmt, ich wollte aber noch darauf hinweisen, dass Geschmacksproben grundsätzlich nur bei Täublingen und Milchlingen gemacht werden sollten (dazu muss man diese Gattungen sicher erkennen). Bei anderen Gattungen sollte eine Geschmacksprobe nur dann durchgeführt werden, wenn diese sinnvoll ist und man sich gut genug auskennt, um die Gefährlichkeit eines Pilzes einschätzen zu können. Zudem sollten Geschmacksproben immer wieder komplett ausgespuckt werden.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.