Gar nicht so wenig Vielfalt im Westen Braunschweigs

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  • Hallo zusammen,

    ich war heute in einem der Gehölze bei Braunschweig unterwegs (Niedersachsen, ca. 90m üNN), bei bestem Wetter, teilweise leichter Nieselregen, schöne Sonne, recht kühl; war ein schöner Weg. In den letzten Tagen gab es zumindest auch Reg
    en, sodass der Boden noch recht feucht erschien.

    Habitat: humusreiches Gehölz mit vorwiegend Buche und Eiche. Recht viel liegengebliebenes Totholz und Unterholz, ein paar Lichtungen mit dabei, sieht schon ganz schön aus :)

    Leider hat mein Handyakku recht schnell nachgegeben, sodass es nur von den ersten paar auch Fundortphotos gibt.

    Nicht weiter fotographiert/mitgenommen habe ich noch einen Ansatz von wohl einem goldgelben Zitterling (aber noch sehr klein, könnte auch was anderes werden?), einen sehr überständigen Perlpilz (zumindest ein paar rötliche Stellen sichtbar, so intensiv hab ich mir den dann auch nicht angeschaut), und ein paar Babys, die noch fast komplett in ihrer Volva steckten (weiße Lamelenpilze...), Pfennigkrusten, und ein paar wenige Dickröhrlinge (schwarzes Netz, gelbe Röhren, trockener Hut und ziemlich groß mit nicht nachgemessenen 15cm Durckmesser) und einiges an anderen hölzischen Pilzen.
    Gibts da noch mehr Ideen/Anmerkungen zu den einzelnen Pilzen? An welcher Stelle lohnt sich da noch Mikroskopie?

    1) Hier erstmal ein Eindruck vom Gehölz insgesamt:



    2) Los ging es mit einer kleinen Helmlingsartigen. Geruch fand ich jetzt nicht sonderlich deutlich. Wahrscheinlich kommt man da dann auch nicht wirklich weiter mit..


    3) Waldfreundrübling?
    Ist das hie ein Waldfreund? Sporenpulver weiß



    4) Wenig später gab es dann auch noch einen weiteren, der einen deutlich rötlicheren Stiel hatte:


    5) Zwischendurch fand sich noch dieser Glibber. Geht das in Richtung exidia?



    6) Täubling
    Auf dem Weg fand sich noch ein einzelner Täubling in Umgebung von einigen Buchen. Ich habe weder bitteren noch scharfen Geschmack wahrgenommen. Der Stiel hat keine Reaktion auf NH3, KOH oder Anilin gezeigt. Eisensulfat hab ich leider noch nicht.
    Die Huthaut lässt sich ziemlich weit abziehen, ich bin bis zur Mitte gekommen. Darunter schien mir das Hutfleisch auch leicht rosafarbig sein. Sporenpulver weiß bis leicht cremefarben.


    7) hellgelbe Lamellen/Stiel
    Bei dem hab ich keinerlei Ahnung, was das ist. Halbwegs olivgrüner, kegeliger Hut, Lamellen schwefelgelb, ebenso wie der ringlose, längsgefaserte Stiel, gefunden auf einem einzelnen Rindenstückchen in einem kleinen Kahlschlag. Sporenpulver hellbraun, aber so richtig viel hat der nicht abgeworfen. Könnte das vielleicht ein Pluteus sein? (zumindest passt der pluteus romellii von der Beschreibung in FoTE ganz okayish ohne Mikroskopie)



    8) Flacher Lackporling
    Dieser eine von ganz vielen weiteren bis zu 25cm breiten flachen Lackporlingen scheint einem Baum nicht sonderlich gut getan. Der hing schon auf halb acht.


    9) Rindenpilze
    Habt ihr bei diesen beiden irgendeine Idee? Zumindest die eingetrockneten Teile davon seh ich recht häufig auch woanders, schön jetzt mal den etwas frischeren Teil zu sehen. Irgendwie leicht wachsartig.. Mittlerweile eingetrocknet mit abstehenden Krusten.
    a)
    b)


    10) Porlinge
    Diese Porlinge gab es dann auch an unterschiedlichen Stellen. Festes Fleisch, deutlicher Geruch, erinnert mich ein bisschen an die Fenchelporlinge




    11) Umberbraune Borstenscheibe ließ auch nicht auf sich warten. Mal sehen, ob ich die Borsten mal unters Mikroskop bekomme :)


    12) Ein kleiner Rasen aus Baby-Stäublingen gabs dann auch noch. Die waren noch 3-5mm im Durchmesser und auf einige Quadratmeter Boden verteilt.
    Beim Durchschneiden dann auch ein ziemlich intensiver Geuch, ich fand schon irgendwie metallisch, aber weniger deutlich als bei Kartoffelbovisten (der es hier definitiv nicht ist).



    13) Ein ziemlich schöner Abschluss im Wald war dann noch dieser gestielte Becherling und fand sich auf Erde (+ggf verbuddeltes organisches..) mit ca einem halben Dutzend Fruchtkörper auf 20x20 cm². Beim Entnehmen war schon eine ganze Wolke Sporenpulver sichtbar, also hab ich Hoffnung, da im Mikoskop irgendwas finden zu können. Geht das vielleicht in Richtung Ciboria batschiana? Andere Ciboria scheinen wohl laut FoTE eher früher im Jahr vorzukommen? Und Eichenfrüchte sind zumindest plausibel.





    Die letzten Pilze fanden sich noch auf dem Rückweg aus dem Wald. Ich war sehr erstaunt von einigen Stellen mit so geselligen Pilzen. Grünstreifen sind grade schon ziemlich aktiv :)

    n-2) Zentral gestielter Braunsporer, gefunden an einer Hecke am Rande einer Wiese; Sporenpulver braun und ich bin der Meinung zumindest einen leichten rosaton feststellen zu können...


    n-1) Krempling?
    Eine ganze Fläche von ca 2x5m voll mit denen. Exzentrisch gestielte Lamellenpilze, sehr dicht stehende Lamellen, am Ansatz gegabelt. Farbe gelblich, aber im mittleren Bereich dunkel rostbraun verfärbt, Lamellen weit herablaufend. Am Sti
    elansatz war ein weißer Flaum zu sehen. Gehört das zum Pilz (Samtfuß ggf?) oder ein Parasit/„Schimmel“/whatever? Oder bin ich da mit Krempling falsch und es ist eher irgendwas Trichterlingsartiges (gibt es da auch noch exzentrisch gesti
    elte?)? Sporenpulver hellbraun (noch keine Sporenmikroskopie gemacht)



    n) Karbolegerling

    Schon beim Abbrechen eine gelbe Bruchstelle, zuhause wieder der übliche penetrante Geruch, ich bin mir ziemlich sicher, dass es wohl ein Karbolegerling sein muss. Der Hut ist radialgestreift und graubräunlich und nicht geschuppt. Gewachsen auf Rasen, ganz gesellig unterwegs. Faszinierend fand ich den sehr lappigen Ring, der erstaunlich stabil war. Für das Foto zuhause hab ich den umgekrempelten wieder zurückgebogen bekommen. Sporenpulver braun. Sporenmikroskopie hab ich noch nicht gemacht.



    Auf jeden Fall sehr angenehm, wieder eine ganze Vielfalt an Pilzen zu finden.



  • Hallo Carolin,


    leider hast du die meisten Fotos in Innenräumen gemacht. Das macht die Beurteilung deiner Funde schwierig und deshalb hast du wohl noch keine Antwort erhalten. Die allgemeine Habitatbeschreibung reicht auch nicht aus. Jeder Pilz hat spezielle Ansprüche oder Mykorhizzapartner. daher ist eine genau Angabe hilfreich. Und: Auch von deinem Lackporling wäre ein Foto von der Unterseite schön.

    Ansonsten sind etliche Bilder auch nicht scharf genug um sie seriös zu beurteilen. Ich kann nicht erkennen ob Nummer 7 freistehende Lamellen hat, also kann ich diene Vermutung da nicht bestätigen. Aber mit einem besseren Sporenabwurf könntest du der Bestimmung auch ein wenig näher kommen. Wenn die nicht hellbraun sondern rosa wären. könnte der Dachpilz passen.


    Nun zu dem, was ich vermute:


    Nummer 3 kann passen.

    Nummer 4 sofern der im Gras wuchs und einen sehr zähen Stiel hatte, könnte ein Nelkenschwindling sein.

    Nummer 6 hatte der Täubling weiche Lamellen? Dann Frauentäubling, ansonsten vielleicht einer der Griseine.

    Nummer 12 Vllt eine Baby- Beutelstäubling

    n-1 und 2 beides Kremplinge. Früher Kahle, heute in verschiedene Arten aufgespalten.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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