Völliger Wahnsinn im Schwäbischen Wald

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 706 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sigisagi.

  • Hallo zusammen,

    vor gut einer Woche war ich ja schon da und habe damals schon erwartet, dass da richtig was kommt. Aber WAS dann kam, lies mich dann doch die Kinnlade auf dem Waldboden hinter mir her ziehen.

    1. Dankbares Fotoobjekt und super Speisepilz in einem. Da kommen jetzt einige Bilder von Boletus edulis, die standen einfach überall in bestem Alter und völlig madenfrei.

    Hier sogar in reinweiß:

    Alleine im Schatten recht hell:

    Kräftig gebräunt, riesig und im Doppelpack:

    Mit Anzeiger:

    Oder in anderer Gesellschaft:

    Es war alles dabei. Die Ausbeute zu zweit haben wir auf den gesetzlichen Rahmen beschränkt, reicht auch völlig. Es war auch vor mir schon jemand sammeln, völlig egal es stand immer noch der ganze Wald voll.

    2. Dieses Massenwachstum wurde nur noch übertroffen vom Flockenstieligen Hexenröhrling. Ich übertreibe nicht wenn ich sage , dass ich selbst mit einer Schubkarre mehrmals hätte laufen müssen um die alle aus dem Wald zu holen. Die waren derart häufig, dass es unmöglich zu erkennen war, wo ein Myzel begann und das nächste aufhörte. Meine Kamera ist vor allem mit der automatischen Verkleinerung leider nicht in der Lage, das akkurat zu zeigen, daher nur ein paar Schnipsel.


    Immer wieder auch recht gelbhütige und gelbfüßige dabei, die ich im Laubwald mit N. xanthopus verglichen hätte. Hier im sauren Nadelwald bei Tanne aber wohl immer noch normale Flockis.

    3. Maronen gabs überraschend wenige, ich denke aber die werden in den kommenden Wochen auch noch einen großen Schub hinlegen.

    4. Die Zeit der Schönfüße ist schon fast vorbei, es gab nur noch vereinzelte Exemplare.

    5. Rotkappen gibt es bei mir leider recht selten und immer recht wenige Exemplare

    6. Sehr häufig ist diese Jahr dagegen das Kuhmaul

    7. Das gerne in der Nähe von Fichtenreizkern steht

    8. Lachsreizker gab es nur einen einzigen, auch bei denen erwarte ich in den nächsten Wochen einen Riesenschub

    9. Spät dran sind auch die Trompetenpfifferlinge, alle noch winzig aber praktisch überall zu finden. Ich gebe ihnen zwei Wochen, dann ist der Waldboden wieder mehr gelb als grün

    10. Bei den Fliegenpilzen bin ich gewöhnt, dass die später dran sind als die Steinpilze

    11. Lila Lacktrichterlinge sind immer schön, die wachsen hier gerne mitten unter Trompetenpfifferlingen

    12. Die Cortinarien kommen langsam, hier nur mal exemplarisch ein Phlegmacium

    13. Und ein gallebitterer Schleimfuß

    14. Eine Breitblättrige Glucke gesellte sich auch noch zu den Funden

    14. Und auch Champis gab es vereinzelt

    15. Ein kurzer Abstecher in den Park und wieder wurde ich schwer beeindruckt. Unter einer alten Lärche HUNDERTE Goldröhrlinge, graue Lärchenröhrlinge und gefleckte Gelbfüße (das sind doch die rot fleckenden bei Goldröhrlingen und Lärche oder?)

    Von letztem Jahr weiß ich, dass dort im Spätherbst auch noch hunderte gelbe Lärchenschnecklinge wachsen, der Baum gibt als ganz schön was her.

    16. In Laubwaldabschnitten gibt es immer noch riesige Paukenschlegel

    17. Sowie heute zum ersten Mal im Garten auf altem Rasenschnitt Chlorophyllum, vielleicht C. brunneum

    18. Und heute auch wieder Pappelraufüße am Waldrand

    Es ist einfach herrlich. Mein Speisepilzpensum ist für dieses Jahr jetzt weitgehend gedeckt und ich freue mich auf die schönen und teilweise seltenen Herbstarten, die hier in den nächsten Wochen zweifellos auftauchen werden.

    Viele Grüße

  • Ja, im Schwäbischen Wald ließ es die letzten Tage so was wie einen Urknall. Vor einer Woche war noch tote, aber ganz tote Hose, und jetzt trittst du auf die Pilze drauf, so viel gibt es. Ich weiß noch, wie letzte Woche über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Pilzwachstum resignierend gejammert wurde, und nun steht der Wald aber so richtig voll. Nächste Woche soll es weiter regnen, und dann kommen auch die Cortinarien.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,

    ich war vor gut einer Woche unterwegs, da sah meine Ausbeute so aus:

    Das kam jetzt wirklich explosionsartig und das Schöne ist: ich bin mir fast sicher, dass das jetzt nicht aufhört sondern mindestens zwei Wochen noch kräftig so weiter geht.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrumz,

    danke für deinen eindrücklichen Beitrag!

    In Oberschwaben sieht es sehr ähnlich aus, das explosionsartige Wachstum hervorragender Speisepilze scheint also den Großteil des Ländles erfasst zu haben. Alles in allem scheint es ein hervorragendes Pilzjahr zu werden. Erst Unmengen an Pfifferlingen im Frühsommer und jetzt eine Röhrlingswelle, wie ich sie noch nicht erlebt habe.

    Es bleibt weiter spannend.

  • Großartig, Glückwunsch zu den Funden!


    Hier um Donauwörth ging es vor zwei Wochen schon langsam wieder los mit den Fichtensteinis. Als letztes Wochenende die erste Schwemme kam, hat mich leider Corona ein bisschen abgelenkt (nur Halsweh und Schnupfen) und auch das Wetter wurde ziemlich übel, sodass ich nicht viel Lust hatte in den Wald zu gehen.


    Heute bin ich dann mal wieder raus - ohne viel Hoffnung. Ist ja bestimmt alles schon durch und kalt war es auch (heute Morgen 2,3°C). Pustekuchen! Alles voller Steinpilze, Maronen, Rotkappen, Rotfüße, Riesen-Scheidenstreiflinge, Parasole, Semmelstoppelpilze, Knoblauchschwindlinge, Schopftintlinge, und und und. Auch die ersten Violetten Rötelritterlinge zeigen sich.


    Die Maronen scheinen nachzuholen, was sie letztes Jahr nicht liefern können. Jeder Fichtenwald ist absolut voll damit. Selbst an Stellen, wo ich bisher keine gefunden habe und sogar in Wäldern mit Gestrüpp findet man welche. Total irre.


    Fotos hab ich heute nicht gemacht, war zu sehr mit Sammeln beschäftigt :D


    LG Christopher

  • Um welche Region bist du denn unterwegs? Bei uns ganz im Süden zeichnet sich ein sehr sehr ähnliches Bild.

  • Hallo Sigi,


    der Schrumz ist ein Soßenschwab und beackert den Schwäbisch-Fränkischen Wald. Ich selber bin Houalouer, schließe mich direkt in nördlicher Richtung an und bin für den Löwensteiner und Mainhardter Wald sowie die Hohenloher Ebene "zuständig".


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Auch wenn ich nicht alle Begriffe verstehe ^^ ,ist das dann doch recht weit von uns weg. Trotzdem interessant wie sich die vorkommen dann zeitlich überschneiden.