Ein Stäubling, mal wieder

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  • N'abend,


    im Pionierwald, auf sandigem Ameisenhaufen, habe ich heute diesen Stäubling gefunden, der schon vom äußeren Erscheinungsbild her komisch aussieht. Um die 1 cm groß. 3 Stück, wovon einer noch heil ist und hoffentlich reif wird, ein lädierter und einer der von irgendwelchem Viehzeug rausgerissen und aufgerissen war und mein Interesse erweckte, weil das Innere deutlich gelb war. den habe ich eingesteckt. Es sieht aus, als wäre der weiße Teil eine Subgleba, so wie der Pilz zermurkelt ist, glaube ich nicht, dass man da noch einen sinnvollen Schnitte hinbekommt.

    Unterm Mikroskop (alles in Wasser) sieht man vielfache Verzweigungen in Hierarchien. Die dicksten Hyphen sind 10-15 (gelegentlich fast bis 20) µm dick, eher gelbbraun, dickwandig, die dünneren sind knallgelb. Septen und Poren sehe ich eher nicht. Daneben gibt es noch transparente, dünnwandige, farblose, auch verzweigte Hyphen, die dann teils mit Septen. Sporen sind leider noch nicht zu sehen, auch nichts, was mal Spore werden will.

    die dünnsten Hyphen sehen zum Teil gekammert aus

    Dann noch der Versuch, die Außenhülle anzusehen, sehr sandig, aber irgendwann ging es dann doch. Allerdings kann ich damit nichts anfangen.

    Mit der Verzweigung sollte das Bovista oder (wenn man Subgleba annimmt) Bovistella sein. Allerdings sehe ich da nichts passendes. Hat jemand Rat?


    Vielen Dank für's Anschauen und ggf. Hinweise,

    LG, Bernd

  • hallo bernd,

    ich sehe da auch ein Capillitium vom Bovista-Typ.

    Da aber noch keine Sporen zu sehen wird das schwierig.

    Ich muß aber zugeben, dass er wirklich merkwürdig aussieht, habe aber leider keine zündende Idee.

    LG Ulla

  • Hallo Ulla, vielen Dank für Deinen Kommentar. Damit weiß ich doch zumindest, dass ich nicht irgendwas Offensichtliches übersehen habe. Ich werde die verbliebenen Exemplare sicher weiter beobachten (vielleicht ist sogar Einzäunen angeraten),

    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,

    junge Bovista tomentosa sehen so aus, dazu passt auch der Standort auf Sand.


    Aber ohne Sporen (die bei dem Zustand des Pilzes aber eigentlich zu finden sein müssten) kann es nur eine Raterei und keine Bestimmung sein.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo allerseits, bei erneuter Suche habe ich einige wenige Sporen gefunden, die sind doppelwandig, innen gelb, außen farblos, 4,5-6,5*4,5-5,5 µm, ohne Sterigmata - einzelne Sterigmata konnte ich auch nicht finden, obwohl es da jede Menge Kleinstmüll gibt.


    Zudem waren die dickeren Stränge teils porig, nach innen trichterförmig erweitert.

    Einigermaßen passend und mangels besserer Alternative lasse ich erst mal Wolfgangs Vorschlag Bovista tomentosa als Arbeitsnamen stehen.

    Vielen Dank und beste Grüße,


    Bernd

  • N'abend miteinander,


    das verbliebene Exemplar wurde oder hat sich aus der Erde bewegt und lag jetzt lose am Fundort. Ca. 15-16 mm groß. Also eingesteckt und zerschnitten, innen noch reinweiß (auffällig dicke Peridie), also ohne größere Erwartungshaltung unters Glas geschoben.


    Aber siehe da, alles voller Sporen (~4 µm) und Basidien (glühbirnenförmig) und Sterigmen (9-15 µm), wenn auch farblos.

    Das scheint zumindest dem Arbeitsnamen Bovista tomentosa nicht entgegenzustehen


    LG, Bernd