Invasion der Wiesen-Entolomas aber verhaltener Saftlingsstart

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 660 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Moin zusammen.

    Auf den Saftlingswiesen toben seit einer Woche die Entolomas. Es sind so viele, dass man sich kaum bewegen kann, ohne einige platt zu treten.

    Vielleicht hat jemand von euch eine Idee für die Benamsung. Ich hab mein bestes gegeben. Aber auch mit dem Mikroskop gelingt es mir nicht, den Pudding an die Wand zu nageln, obwohl manche recht spezielle Merkmale aufweisen.

    Aber auch wenn die meisten wohl namenlos bleiben müssen, ich bin begeistert wie viele Arten und Exemplare in diesem Jahr gewachsen sind.


    1. Entoloma griseocyanea ist jedes Jahr zu finden, aber nie in solchen Massen.


    2. hunderte Exemplare von E. griseocyanea!


    3. Hier bleibt es bei E. spec.


    4. Diese hübsche blaustichige Art ist neu für mich auf der Wiese. Entoloma lividocyanulum könnte zumindest makroskopisch passen.


    5. Noch einmal mit einem jüngeren Fruchtkörper


    6. Eine weitere unbestimmbare Entoloma, diese allerdings ohne hervorstechende Merkmale.


    7. Helmlingswinzlinge gab es auch


    8. Lepiota oreadiformis in vielen Exemplaren


    9. Hier eine weitere Entoloma-Schönheit mit radialstreifigem Hut und anthrazitfarbenem Stiel.


    10. Entoloma sepium ist auch eine zuverlässige Art auf dieser Wiese.


    11. Vermutlich kleine Trichterlinge. Auch sie sind jedes Jahr an denselben Stellen der Wiese zu finden.


    12. Eine Entoloma mit einer speckig anmutenden Hutoberfläche.


    13. Dieselbe Art bei anderem Licht. Ich habe mir die Huthaut und die Sporen angesehen. Beide finde ich auffällig



    14. Eine Entoloma-Art von der es ausnahmsweise nur wenige Exemplare gab. Ich glaube, Björn schlug hier E. majusculum vor.


    15. Links unterhalb von Entoloma prophyrogriseum eine weitere Entoloma, die man fast verwechseln könnte, hätte sie nicht Radialstreifen und diesen gewellten Rand.


    16. Entoloma porphyrogriseum ganz jung


    17. Möglicherweise dieselbe Art mit gewelltem Rand und hellerem Stiel vom vorletzten Foto in alt.



    18. Diese Saftlinge haben mich wie jedes Jahr verwirrt. Ich war so im Entoloma-Modus, dass ich Hygrocybe nitrata zunächst für eine Entoloma hielt. Der nitröse Geruch und die partout nicht rosa färben wollenden Sporen haben mich dann in die richtige Spur gebracht.


    19. Dieser große Saftling mit den herablaufenden Lamellen hat mich einen halben Tag gekostet. Ich nahm an, ich wäre einer Seltenheit auf der Spur. Denkste, mit der Sporengröße um 10µ kam nur Hygrocybe cantharellus, vermutlich eine XXL-Mutation infrage.


    20. Die vermeintliche Hygrocybe conica wollte auch nach 5 Tagen nicht schwärzen und bestätigte somit die Vermutung von boccaccio, dass es sich um H. acutoconica handelt. Danke Björn. Den hatte ich noch nicht in meiner Raupensammlung. Rechts im Bild sind zahlreiche E. infula zu sehen.


    21. Hier noch einmal schöne Exemplare von H. cantharellus.


    22. Kleine Keulchen werfen ihre Schatten voraus



    23. Vielleicht Heftelnabelinge?


    24. Von den besonderen Saftlingsschätzen zeigte sich Hygrocybe aurantiosplendes mit 14 Exemplaren. Sie kommen oft in Schüben, also bin ich optimistisch, dass mich noch weitere Glänzende Orangesaftlinge begeistern werden.


    25. Ein weiteres Foto, einfach, weil sie so schön sind.


    26. Wiesenellerlinge durften nicht fehlen und auch Jungfernellerlinge nicht. Davon gibts kein Foto.


    27. Heute entdeckte ich die ersten Exemplare von Hygrocybe chlorophana


    28. Abschließen will ich heute mit Zwergchampignons, die auch unbestimmt bleiben müssen.


    Danke für's Mitkommen.

  • Hallo Claudia,


    das ist ja ein wahres Entoloma-Feuerwerk, da glüht anschließend aber das Mikroskop :)


    Bei der Hygrocybe acutoconica würde ich zur Sicherheit einmal die Sporen prüfen, es gibt ja auch noch H. konradii und H. subglobispora.


    Björn

  • Eine tolle Fotostrecke Claudia, das macht Lust auf mehr. LG Sebastian

    So geht’s mir auch Sebastian! Da geht noch was.


    Hallo Björn,

    das werde ich tun. Zumal ich bei der Recherche nach dem XXL-Mutanten erst durch den Vergleich der Sporengröße von meiner Hoffnung auf einen seltenen nordischen Saftling abgekommen bin.


    Sporenabwürfe habe ich übrigens von allen Entoloma-Kollektionen, ausführliche mikroskopische Untersuchungen nur von der speckigen Art gemacht.


    Nach ein bisschen blättern im Pilzkompendium hat mich aber der Mut verlassen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia,


    für die Leptonien brauchst du unbedingt die Funi Europaei 5B. Da hat sich durch DNA-Untersuchungen doch einiges getan (und zwar in beide Richtungen, es wurden auch Arten einkassiert).


    Björn

    Ja Björn,

    deshalb werde ich es leider bei den namenlosen Fotos belassen müssen. Das ist mir zu aufwendig. Ich werde ein paar Exikkate anfertigen, falls jemand Interesse an den kleinen braunen Pilzen haben sollte. Das muss reichen.


    Jedenfalls sind das die Mikroaufnahmen von der Entoloma mit der glatten, glänzenden und speckig wirkenden Huthaut.


    Die finde ich interessant. Ich hatte ein Stück abgezogen. Vermutlich haben sich ein paar Zellen dann hochgestellt.


    1. Entoloma mit fettig glänzender Hutoberfläche


    2. Sporen rundlich mit den Entoloma-Ecken


    3. Sporen


    4. glatte Stielhaut


    5. HDS


    6. HDS, vermutlich beim Abziehen hochgezogene Zellen


    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,

    deine Wiesen sind entschieden artenreicher als bei uns. Zu den Rötlingen (Leptonien) hat Björn ja schon alles gesagt und bei dem speckigen lassen sich wahrscheinlich nicht mehr alle notwendigen Merkmale ermitteln. Nr. 10 würde ich mal mit Entoloma prunoloides vergleichen.

    LG Karl

  • Hallo Claudia,


    die hochgezogenen Zellen sind irgendein ananmorpher Ascomycet, der den Entoloma langsam aber sicher auffrißt.


    Björn


    Hallo Björn, das bestätigt meine allerersten Befürchtungen - die bäumchenähnliche Struktur hat mich entfernt an einen Falschen Mehltau erinnert, dessen Name nicht genannt werden darf. Aber da das ein Pilz ist hielt ich das denn doch für unwahrscheinlich.


    Hallo Claudia,

    deine Wiesen sind entschieden artenreicher als bei uns. Zu den Rötlingen (Leptonien) hat Björn ja schon alles gesagt und bei dem speckigen lassen sich wahrscheinlich nicht mehr alle notwendigen Merkmale ermitteln. Nr. 10 würde ich mal mit Entoloma prunoloides vergleichen.

    LG Karl

    Hallo Karl, danke, du hast wie immer Recht. Auf meinen Fotos vom letzten Jahr ist der auch als E. prunuloides ausgewiesen. Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil. :gkopfwand:


    Hallo Björn,

    das muss ich heute noch loswerden. H. acutoconica habe ich mikroskopiert die Sporen sind 12 - 13 µ lang, besonders breit im Verhältnis dazu oder rund sind sie nicht. Demnach müssten die beiden ähnlichen Arten wohl rausfallen, denke ich. Noch einmal danke für den Hinweis.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Naja, ein paar neue Arten von gestern und vorgestern passen noch hier her. Für den Fall dass die große Saftlingszeit noch kommt, mach ich dann einen neuen Thread auf.


    1. Die ersten richtig roten Saftlingen. Mal sehen, vielleicht Hygrocybe coccinea und kleine Keulchen.


    2. Hygrocybe conica


    3. ? keine Ahnung


    4. Mycena pura - wie kommen die plötzlich auf die Saftlingswiese. Die gab da noch nie!


    5. Entoloma infula umgibt sich mit H. cantharellus, gelben Wiesenkeulchen und neuerdings Geoglossum umbratile


    6. Jede Menge Wiesenellerlinge


    7. Vergehende Entoolomas haben auch ihren Reiz, finde ich.


    8. Hier ein fröhliches Kuddelmuddel aus zerbrechlichen Saftlingen, einem Wiesenellerling und einer Entoloma. So liebe ich diese Wiesen!

    Lieben Gruß


    Claudia


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