Ja was ist denn da im Hauswald los...

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 4.027 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Shroom!.

  • Hallöchen!


    Heute bin ich mal wieder mit dem Radel und Handy in den Wald. Diesmal gibt's also auch Fotos. Besucht wurde mein Hauswald. Hier scheint es gerade erst so richtig loszugehen.


    Irgendwie hatte ich so ein Bedürfnis, nach meinen Herbsttrompeten-Stellen zu schauen. Und mein Gefühl lag richtig. Regelrechte Teppiche stehen an den Stellen und das auch noch ganz frisch, also noch nicht zu groß und auch noch ganz kleine Babys am Start. Ich habe zwar gute Stellen, aber so ein heftiges Wachstum habe ich noch nicht gesehen. Nachdem sie letztes Jahr komplett ausgefallen sind, ist die Freude entsprechend groß. Außerdem scheint sich die Art an einer Stelle ausgebreitet zu haben, da das Areal plötzlich um das Doppelte größer ist.

    Die Ausbeute konnte sich auf jeden Fall sehen lassen, das Bild ist von nur einem der Habitate. In den anderen zwei Habitaten kam nochmal jeweils dieselbe Menge zusammen. Und natürlich blieb mehr als genug stehen. Die drücken weiterhin frisches Wachstum hoch.


    Ein netter Fund bei den Herbsttrompeten: Eine schwarze Rose. Sowas hatte ich auch noch nicht.


    Die Schmetterlingstramete zeigt sich jetzt auch an diversen Stümpfen.


    Die Schopftintlinge starten gerade ins Massenwachstum.


    Bei den Ziegelgelben Schleimköpfen geht es jetzt auch los. Vielleicht finden sich nächstes Mal größere Fruchtkörper. Die Art würde ich gerne mal verkosten.


    Dann zu den Fichtensteinpilzen. Zunächst der obligatorische Fund der Kategorie groß und alt.


    Der Schub scheint im Hauswald allerdings erst jetzt zu starten, denn in den engen Fichtenschonungen finden sich zahlreiche Knubbel, die gerade erst aus dem Boden drücken. Dazwischen dann auch mal was in brauchbarer Größe. Schnecken sind zwar am Start, aber wie auch schon bei den letzten Touren in anderen Wäldern alles komplett ohne Maden.


    Auch die Maronen legen nach dem nahezu Totalausfall im letzten Jahr ein sensationelles Massenwachstum hin. Überall sieht man Fruchtkörper stehen. Auch hier in toller Qualität ohne Maden oder Schimmel - selbst bei den älteren / größeren Exemplaren.


    Die Fliegenpilze sind auch wieder am Start und zeigen viele junge und wunderschöne Fruchtkörper.


    Weitere Funde ohne Bilder:

    • Parasole und andere Schirmlinge in Massen
    • Semmelstoppelpilze in Massen
    • Violette Lacktrichterlinge in Massen (Erstfund im Hauswald)
    • Anis-Champignons in Massen
    • Einige Fichtenreizker
    • Langstielige Knoblauchschwindlinge (Vorrat aufgefüllt)
    • Pfeffer-Röhrlinge in Massen und sogar viele große Exemplare
    • Rotfüße in Massen
    • Mehlräslinge in Massen
    • Stäublinge aller Art in Massen
    • Perlpilze in Massen
    • Goldröhrlinge in Massen
    • Die erste Nebelkappe (bei den Temperaturen Nachts kein Wunder)

    Bin schon gespannt, wie lange das jetzt noch so weiter geht. Immerhin wird es Nachts jetzt schon häufiger unter 5°C kalt und durch den Wind kommt die Kälte auch in den Wald rein.


    LG Christopher

  • Hallo Christopher,


    ich beneide Dich um Deine Totentrompeten. Ich mag sie sehr gerne mit Schmand in der Pfanne. Dafür lasse ich sogar Steinis stehen.

    Leider gibts bei mir keine Totentrompeten.

    Grüße vom



    Bläuling



    Anmeldung APR 2024

    100 Chips - 10 Chipse Anmeldung = 90 Chips

  • Bläuling Kann man zum Glück auch getrocknet kaufen, wenngleich die recht teuer sind. Wobei ich nicht glaube, dass es sie bei dir nicht gibt. Du hast sie halt noch nicht gefunden. Da muss man schon etwas Glück haben, da sie nicht unbedingt in jedem Jahr kommen und man dann halt auch noch den richtigen Zeitpunkt erwischen muss. Nicht aufgeben!

    Mit Schmand gebe ich sie gerne auf Pizza. Was auch gut ist, sind Herbsttrompeten in Weißwein-Sahne-Zitronensauce mit Bandnudeln und Parmesan. Getrocknet gebe ich sie auch gerne in Semmelknödelteig rein.


    LG Christopher

  • Zitat

    Der Schub scheint im Hauswald allerdings erst jetzt zu starten, denn in den engen Fichtenschonungen finden sich zahlreiche Knubbel, die gerade erst aus dem Boden drücken. Dazwischen dann auch mal was in brauchbarer Größe. Schnecken sind zwar am Start, aber wie auch schon bei den letzten Touren in anderen Wäldern alles komplett ohne Maden.

    Ähnliches konnte ich schon seit letzter Woche bei mir in den Fichtenkulturen beobachten. Teilweise 10 - 20 kleine, braune, aus dem Fichtenstreu lugende Köpfe auf wenige Quadratmeter verteilt, und das an dutzenden Stellen. Auf den ganzen Wald verteilt wären das hunderte, wenn nicht tausende Fruchtkörper. Zumal das eine Pflanzung ist, bei der ich mir relativ sicher bin, dass dort kaum jemand hingeht.

    Trotzdem konnte ich insgesamt bisher "nur" ca. 15 brauchbare Exemplare über mehrere Tage verteilt (zuletzt gestern) mitnehmen. Immerhin alle perfekt madenfrei. Dafür fand ich etliche Stellen mit abgefressenen Stielen. Die Schnecken sind dieses Jahr offenbar unfassbar gefräßig und gefühlt schafft es nur jeder zehnte Steinpilz zu einer halbwegs brauchbaren Größe.
    Ich weiß, es ist Jammern auf hohem Niveau (ich fand ja schon einige echt schöne), aber ein bisschen bitter ist das schon, weil es für mich das allererste Mal ist, dass ich eine richtige Schwemme erlebe ^^.

  • Jo, Herbsttrompeten finde ich hier in einigen Buchenwäldern mit besseren, lehmig-kalkhaltigen Böden.

    Zwar nicht unbedingt immer massenhaft und auch nicht jedes Jahr. Hast du jedoch welche entdeckt, musst du halt sehr gut hinschauen.


    Viele Grüße

  • Guten Morgen miteinander,


    gibts die Totentrompeten auch in Norddeutschland? Das wäre ja toll.

    Hi Bläuling,


    gerade auf den besseren (lehmigeren, ich glaube Kalk brauchen Totentrompeten nicht unbedingt (?)) Jungmoränen-Böden die die letzte Eiszeit am Ende hinterlassen hat (im Nordosten von Brandenburg zB) gibt es sie (in passenden Wäldern) durchaus, das lässt sich auch auf der Kartierungskarte gut nachvollziehen: https://www.pilze-deutschland.…ornucopioides-l-pers-1825

  • Die Herbsttrompeten können sogar im Nadelwald vorkommen, wenngleich dort deutlich seltener als im Laubwald. Ich selbst hatte dort noch keine Funde, kenne solche Standorte aber von Pilz YouTubern. Tendenziell bevorzugte Standorte sind Buchen-dominierte Areale, die etwas offener und mit vielen Jungbäumen ausgestattet sind. Dort treten sie dann gerne sehr zahlreich auf. Mir scheint es, als würde die Art sehr gerne mit ganz jungen Buchen eine Partnerschaft eingehen.


    In meinen Herbsttrompeten Habitaten finden sich übers Jahr folgende weitere Arten:

    • Täublinge (Rotstieliger Ledertäubling, Frauentäubling, Morgenrot-Täubling)
    • Sommersteinpilz
    • Ziegenlippe
    • Netzstieliger Hexenröhrling


    LG Christopher

  • Es ist einfach nur der Wahnsinn, was im Hauswald abgeht. Habe heute da weiter gemacht, wo ich gestern aufgehört habe. 7 Stellen wollte ich noch kontrollieren, drei habe ich am Ende geschafft, dann war die Sammelgrenze erreicht - nach gerade einmal einer Stunde.


    Schon an der ersten Stelle gab es einen Hexenring aus Fichtensteinpilzen zu bestaunen. Sowas habe ich bisher nicht gesehen. Einige Pilz YouTuber haben sowas ja in den letzten Tagen schon gezeigt, aber dass ich sowas mal finde... ich bin sprachlos. Alles in sensationeller Qualität, mit schneeweißen Röhren und ohne Maden.


    In den Fichtenschonungen geht es auch richtig rund.


    Und an der dritten Stelle gab es dann den nächsten Hexenring, von dem ich mir die schönsten Exemplare herausgepickt habe. Dort kommt sogar noch Nachschub hinterher.


    Abseits davon habe ich einen absoluten Monster Riesenporling entdeckt. In der Länge deutlich über einen Meter.


    Zudem zeigt sich an einer bekannten Stelle für Goldröhrlingen die völlige Eskalation. Richtig große, stämmige Fruchtkörper und das in einer Anzahl, dass der ganze Waldboden leuchtet. Achtet auf den Hintergrund. Das geht an der Stelle über zig Meter so weiter. Und dann noch dazwischen lauter Violette Lacktrichterlinge als farblicher Kontrast. Wunderschön!


    Morgen sind dann die restlichen Stellen dran. Ich will gar nicht wissen, was mich da erwartet... :D


    LG Christopher

  • Lieber Christopher


    Wirklich sehr beeindruckend deine tollen Bilder mit den schönen Fichtensteinpilzen.

    Dann wünsche ich dir und deinen Grosseltern auch für morgen ähnliche Aussichten und wir freuen uns auf deine Berichterstattung 😀

    Herzliche Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo zusammen!


    Wie nicht anders zu erwarten war, verlief der Check der weiteren Stellen auch nicht weniger beeindruckend ab als die letzten Runden. Zwei Stellen habe ich heute geschafft.


    Fangen wir zur Abwechslung mal mit was Buntem an: Fliegenpilze. Es ist einfach nur völlig irre, was bei denen aktuell abgeht. Einfach nur toll anzuschauen. Man kommt sich vor wie im Märchenwald.


    Auch die Violetten Lacktrichterlinge stehen praktisch überall herum. Mich wundert es langsam, dass ich die Art die letzten zwei Jahre nie zu sehen bekommen habe.


    Eine prächtige Ladung junge Stockschwämmchen hat heute das Mittagessen geliefert. Drei weitere Stümpfe in unmittelbarer Nähe sahen genauso aus.


    Die Specht-Tintlinge habe ich im letzten Jahr zum ersten Mal gefunden. Auch in diesem Jahr stehen sie in jedem Laubwald zahlreich herum.


    Der nächste erfreuliche Fund: Mein Zweitfund vom Porphyrbraunen Wulstling. Leider schon etwas vom Regen und den Schnecken in Mitleidenschaft gezogen.


    Dann kam die Sensation: Sommer-Steinpilze. Ja, im Oktober nicht so ungewöhnlich, aber doch nicht bei den Temperaturen. Hier hat es seit 3 Wochen maximal bis 16°C, meistens eher so um die 13°C. Nachts geht es regelmäßig runter auf 2°C bis 7°C. Sensationell! Und auch die sind ohne Maden. Die gab es frisch zubereitet neben den Stockschwämmchen zu Mittag.


    Und ja, Fichtensteinpilze eskalieren natürlich weiterhin vollkommen. Was soll man da noch groß zu sagen, seht selbst. Abgesehen von den Schnecken alles von bester Qualität, knüppelhart und ohne Maden.


    Etwas unschön am Schluss: Frau mit Auto im Wald erwischt. Sammelt Pilze in einen Gelben Sack. Da weiß man schon, was los ist. Polizei gerufen....


    LG Christopher

  • Moin,

    was für tolle Gruppen Fliegenpilze, hab heute auch ein paar gesehen, aber sowas nicht, richtig schön, danke fürs zeigen :love:

    Der Rest, natürlich auch super :)


    LG

    Daniel

  • Hallo Christopher

    Ein wunderschönes Bild -> 5. Mit grossen Fliegen Pilz und darunter seine Familie....

    Immer wieder schön anzusehen.

    BG Andy

  • Hallo in die Runde!


    Heute geht es weiter. Kurze 45 Minuten Runde vor Mittag. Die verschiedenen Reizker sind endlich mit Massenwachstum da. Und dann habe ich im Hauswald auch noch das erste Lachsreizker Habitat entdeckt. Sehr ergiebiges, frisches Wachstum. Da war das Mittagessen gleich gesichert.


    Am späten Nachmittag werde ich nochmal in den Hauswald gehen und noch ein paar Sommersteinpilz-Stellen checken. Nachdem ich da gestern welche gefunden habe, stehen die Chancen wohl gut, dass dort auch was los ist.


    LG Christopher

  • Guten Abend!


    Wie angekündigt noch der Bericht von der zweiten Runde heute.

    Auch die anderen Sommersteinpilz-Stellen sind aktiv und zeigen trotz Kälte üppiges Wachstum.


    Hier und da gibt es in den Habitaten auch Fichtensteinpilze. Zusammen mit einer guten Maronen-Stelle hat sich so der Korb nochmal ansehnlich gefüllt.


    Aus der Kategorie "kenne ich nicht" gab es auch noch nette Funde.


    Den Abschluss hat dann noch dieses sensationelle Habitat vom Langstieligen Knoblauchschwindling gemacht.


    Schönen restlichen Abend euch allen,

    Christopher

  • Nicht schlecht Christopher, 👌

    Kategorie kenn ich nicht -> 3 und 4

    Verzweigte Becherkoralle oder kurz Becherkoralle (Artomyces pyxidatus)

    BG Andy

  • Hey Andy, danke dir!


    Darauf hätte ich sogar auch getippt, kam aber noch nicht dazu, das genauer abzugleichen. Damit ein weiterer Erstfund der von der Liste gestrichen werden kann. An der Stelle hatte die Art absolutes Massenwachstum. Auf etwa 20x20m standen zahlreiche solcher Büschel herum. Hatte ich in dem Habitat noch nie gesehen. Scheint wohl viel Wasser zu brauchen.


    LG Christopher

  • Moin,

    ich habe zu dem bei mehreren Quellen gelesen, daß er an sich ungenießbar, bis leicht giftig ist und wenn über haupt, nur in sehr geringen Mengen verwendet werden sollte.

    Wenn ich jetzt vor der Frage stehen würde, nein, wozu auch. Hochwertiger intensiver Knobi ist mir lieber :)

    Ich persönlich würde die stehen lassen und mich nur daran erfreuen.


    LG

    Daniel