Ja was ist denn da im Hauswald los...

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  • Der Langstielige Knoblauchschwindling zählt sicherlich zu den umstrittenen Arten. Ob man ihn zu Speisezwecken nutzt, muss jeder für sich entscheiden und sich bezüglich der Verträglichkeit langsam herantasten.


    Ich mag sein Aroma sehr gerne in verschiedensten Saucen und Risotto. Habe selbst auch keine Probleme mit der Verträglichkeit. Ich nutze sie aber auch nicht als Pilzpulver, sondern lasse sie am Stück ziehen. Vor dem Servieren werden die Pilze aus dem Gericht entfernt, was durch die festen Stiele recht einfach ist. So verspeist man höchstens mal einen Hut, der sich vom Stiel gelöst hat und dann nicht mehr auffindbar ist.


    Viel braucht man davon als Würzpilz eh nicht. Meist sind es so zwei bis vier getrocknete Exemplare, die ich je nach Menge ins Gericht gebe.


    LG Christopher

  • Guten Abend zusammen!


    Nach 5 Tagen bin ich mal wieder in den Hauswald gegangen. Hatte eigentlich vermutet, dass es hier jetzt auch am Ausklingen ist, da in den vorigen Wäldern langsam nur noch alte Latschen zu finden sind - zumindest was Steinpilze angeht. Wie so oft hat mich der Hauswald überrascht.


    Die Sommersteinpilze denken gar nicht mehr daran, das Wachstum einzustellen. Im Gegenteil: Jetzt haben zwei weitere Stellen gezündet. Wie gewohnt Top-Qualität ohne Maden und auch kaum Schneckenfraß.


    Die Fichtensteinpilze stehen auch nach wie vor überall herum und neben alten Fruchtkörpern findet man auch weiterhin reichlich knackige Exemplare mit weißen Röhren.


    Echte Pfifferlinge lassen sich auch wieder in nennenswerter Menge finden.


    Semmelstoppelpilze wachsen wie Unkraut.


    Frauentäublinge sind wieder da und ich hatte die Ehre mal ein junges Exemplar zu finden. Normal habe ich ein Talent nur die Alten zu finden.


    Ein neues Habitat der Herbsttrompete konnte ich ausfindig machen. Das Areal dort ist komplett zugewuchert mit Trompeten.


    Braune Büschelraslinge im besten Alter. Die liebe ich kräftig gebraten sehr.


    Schopftintlinge muss man in der Nähe der Büschelraslinge nie lange suchen - oder umgekehrt.


    Der Goldfell Schüppling ist auch wieder da.


    Und zum Abschluss noch ein schickes Schwefelkopf-Paradies (Grünblättrig).


    Ich bin mal wieder baff. Pilzwahnsinn trifft es wohl am besten, was hier abgeht.


    LG Christopher

  • ja, ist denn schon wieder Sommer?

    Schön wär's. Wir waren hier schon bei 2 bis 12 Grad. Gestern und heute wurden immerhin mal wieder die 19 Grad erreicht. Aber Nachts bleibt es ar***kalt.

    Bin deshalb auch nach wie vor sehr überrascht, dass die Sommersteinpilze da nochmal gekommen sind und vor allem auch noch ne Weile weitermachen. Die Nebelkappen stehen auch schon in der Nähe.


    LG Christopher

  • Hallo,

    die Sommersteinpilze setzen im Herbst manchmal nochmal an, wenn es nach viel Feuchte und Kälte nochmal ein paar wäremere Tage gibt (das Wetter ist dann so ein bisschen vergleichbar mit dem ersten Wachstum im Mai). 2022 war das besonders krass da damals Ende Oktober/Anfang November mehrere Tage über 20 Grad waren, da kamen sie (zusammen mit den Laubwaldrotkappen) in Baden Württemberg bis fast Mitte November.

    Viele Grüße

  • Hey,


    das ist mir schon klar, die kamen aber nicht bei Wärme, sondern mitten in der Kälte. Und auch jetzt ist es nicht wirklich warm. Es gab jetzt mal zwei Tage mit 19 Grad, das Wachstum hat ja aber schon davor begonnen. Heute sind wir wieder bei 14 Grad. Die Wochen davor zwischen 2 Grad und 14 Grad. Also insgesamt schon sehr ungewöhnlich, was hier abgeht.


    LG Christopher

  • Guten Abend!


    Heute war ich zu Fuß im Hauswald. Zumindest bei den so erreichbaren Fichtensteinpilz Stellen ist es jetzt vorbei. Von denen ist keine Spur mehr zu sehen. Wie es an den Sommersteinpilz Stellen aussieht, muss ich mal noch separat mit dem Rad schauen. Maronen sind auch keine mehr zu sehen. Pilzleer ist der Wald aber bei weitem nicht.


    Täublinge kommen nach wie vor - trotz 2°C in der Nacht. Was das hier für einer ist, kann ich nicht sagen, da ich ihn nicht entnehmen wollte.


    Frauentäublinge treten vereinzelt auch noch auf. Sie werden sogar richtig groß. Dieses Exemplar war komplett makellos und noch richtig fest. War mein Abendessen.


    Ein neues Habitat der Herbsttrompete konnte ich finden. Auch dort phänomenales Massenwachstum mit richtig großen Fruchtkörpern. Da hab ich das Pilznetz nochmal ordentlich gefüllt. Die Art schieb auch weiterhin junge Fruchtkörper nach.


    Die Grünblättrigen Schwefelköpfe sind gerade überall im Massenwachstum. Ein toller Anblick.


    Ein Stück weiter gab es einen neuen Erstfund: Amanita Pantherina. Endlich! Nach der Art suche ich hier schon seit zwei Jahren.


    Bei den Fliegenpilzen klingt das Massenwachstum langsam aus. Hier und da finden sich aber auch noch junge Fruchtkörper. Im Hintergrund hat es was Interessantes, das mir erst auf dem Foto zu Hause aufgefallen ist. Könnte das der echte Knoblauchschwindling sein? Ich glaube, da muss ich nochmal hin... sofern der Schimmel bis zur nächsten Runde was davon übrig lässt.


    Die Specht-Tintlinge kommen nochmal zurück.


    Prächtige Korallen zeigen sich hier und da. Da es recht dunkel war und der Blitz den Farben nicht zuträglich ist, verzichte ich hier auf Mutmaßungen zur genauen Art.


    Riesentrichterlinge sind nun auch da. Da muss ich das nächste Mal die Mönchskopf-Stellen prüfen.


    LG Christopher

  • Guten Abend!


    Heute war ich nochmal im Hauswald. Bin doch wieder zu Fuß aufgebrochen. 16km sind es geworden.

    Bei den Sommersteinpilzen konnte ich kein frisches Wachstum finden. Die haben also wohl auch fertig.


    Auf dem Weg zu meiner besten Stelle für Mönchsköpfe habe ich nicht schlecht gestaunt. Eine weitere neue Herbsttrompeten-Stelle hat sich finden lassen. Ziemlich nah am Wegesrand. Das mir das bisher nicht aufgefallen ist...


    Außerdem gab es einen Massenfund an Lachsreizkern. Komischerweise fernab jeder Weißtanne. An der Stelle standen ausschließlich Buchen und Eichen mit vereinzelt eingestreuten Fichten. Auch im weiteren Umkreis gibt es definitiv keine Weißtanne. Der Wald dort ist relativ licht, somit kann man den Bestand gut überblicken. Kann der Lachsreizker eventuell doch auch mit Fichte?


    Wie dem auch sei: Der Korb sah nach den beiden Stellen dann so aus. Nicht mehr viel Platz für Mönchsköpfe.... ups!


    Naja, stapeln geht ja immer. Also weiter zu den Mönchsköpfen und bingo! Mein Lieblings-Hexenring zeigt prächtiges junges Wachstum.


    Unweit davon entfernt standen noch ein paar schicke Violette Rötelritterlinge rum.


    Das Ende der Geschichte: ein schöner bunter Herbst-Pilzkorb.


    Zum Abschied gab es an der letzten Kreuzung vor Ende des Waldes noch mitten auf der Kreuzung ein nettes Grüppchen an Schopftintlingen zu bewundern.


    LG Christopher

  • Hi,

    irgendwas muss ich bei den Totentrompeten ganz ganz falsch machen. Kalkbuchenwälder gibt es eigentlich wirklich genug in meiner Umgebung aber ich hab in meiner ganzen Pilzlaufbahn nur zwei Stellen mit Totentrompeten gefunden, beide haben dieses Jahr noch nicht gefruchtet. Ich kann mir nur vorstellen, dass es denen hier zu trocken ist, meine Kalkbuchenwälder liegen meistens an Hängen, aber sonst weiß ich echt nicht, warum ich die nicht finde.

    Vie Grüße

  • Hi,

    irgendwas muss ich bei den Totentrompeten ganz ganz falsch machen. Kalkbuchenwälder gibt es eigentlich wirklich genug in meiner Umgebung aber ich hab in meiner ganzen Pilzlaufbahn nur zwei Stellen mit Totentrompeten gefunden, beide haben dieses Jahr noch nicht gefruchtet. Ich kann mir nur vorstellen, dass es denen hier zu trocken ist, meine Kalkbuchenwälder liegen meistens an Hängen, aber sonst weiß ich echt nicht, warum ich die nicht finde.

    Vie Grüße


    Moin,


    die wachsen bei uns auch massenweise auf Buntsandstein mit Lösslehm. Kalkboden ist nicht zwingend erforderlich.

    Ich finde Totentrompeten sehr gerne in Hanglagen und sehr gerne in Arealen mit Buchenverjüngung. Im Kalkbuchenwald mit den eben genannten Bedingungen finde ich Totentrompeten auch häufig (sofern sie schieben).

    Bei uns haben die Totentrompeten schon Mitte August geschoben und sind dann durch die 30 Grad Hitze vertrocknet. Immerhin konnte ich 5 Gläser Totentrompeten trocknen.


    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Schrumz Folgende Tipps zum Finden neuer Trompeten-Stellen:

    • Buchenwald, optimalerweise kalkig, aber wie schon erwähnt kein Muss, erhöht aber die Chancen.
    • Meistens kommen sie in lichten bis sehr lichten Wäldern vor.
    • Gras ist kein Ausschlusskriterium (sie können an lichten Stellen zwischen dem Gras auftauchen).
    • Junge eingestreute Buchen mögen sie sehr gerne, sind aber auch kein Muss.
    • Täublinge aller Art stehen sehr gerne in der Nähe, gute Täublingswälder haben hier oft auch Herbsttrompeten.
    • Hanglage ist kein Indikator, sie wachsen dort, aber nicht bevorzugt. Fast alle meine Stellen sind flach.
    • In weniger lichten Wäldern kommen sie seltener vor und wenn dann eher mit Tendenz in Richtung Wegesrand.
    • Wenn eine bekannte Stelle schiebt, kann man sich auf die Suche nach neuen Habitaten machen. In der Region zünden alle Stellen meist in etwa zur gleichen Zeit. Je nach Witterung ab August bis in den November.

    Viel Erfolg!


    LG Christopher

  • Ach wie lustig. Da schreib ich gestern noch, dass Gras kein Ausschlusskriterium ist und finde heute das perfekte Beispiel.

    Sogar mitten im Gras prächtiges Massenwachstum und dank des Standorts richtig lange Fruchtkörper. Noch dazu gut vor der Witterung und Schnecken geschützt.


    LG Christopher

  • Guten Abend!


    Im Hauswald geht es jetzt anscheinend durch die etwas milderen Temperaturen nochmal so richtig los. Eigentlich wollte ich heute nur nach neuen Herbsttrompeten-Stellen Ausschau halten, hatte aber nebenbei einige weitere schöne Funde.


    Fangen wir mal mit den Herbsttrompeten an. Satte 7 neue Habitate habe ich heute innerhalb von 4 Stunden gefunden. Völlig irre, was hier abgeht. Alle stellen sehr weitläufig und wie alle vorigen Stellen auch mit Massenwachstum.


    Die Elfenbein Schnecklinge scheinen sich übrigens zwischen den Trompeten auch sehr wohl zu fühlen. In fast jedem Habitat sehr zahlreich mit jungen Fruchtkörpern zu finden.


    Die Wegesränder werden aktuell mit vielen Herbst-Lorcheln gesäumt.


    Wärmeliebende Arten zeigen sich aber auch nochmal vermehrt. Die Frauentäublinge legen nochmal einen wunderschönen Schub hin.


    Dieses Exemplar konnte sich wohl nicht so recht entscheiden, ob es nicht doch ein Grüngefelderter Täubling werden wollte. :D


    Fichtensteinpilze haben auch nochmal an ein paar Stellen geschoben, aber da war ich zu spät.


    Und auch die Fliegenpilze drücken nochmal ein paar junge Fruchtkörper hoch.


    Die größte Sensation war dann aber dieser Bronzeröhrling. Nicht nur, da es ein neu entdecktes Habitat ist, sondern auch wegen der Temperaturen der letzten Wochen. Wir waren schon mehrfach ganz dicht am Frost. Ein derart prächtiger Bronzeröhrling kam entsprechend unerwartet.


    Einfach nur schön, was hier immer noch los ist.


    LG Christopher

  • Hallo Christopher,


    bei deinen schönen Bildern bricht bei mir gerade der Herbsttrompeten-Neid aus. Die möchte ich auch sehr gerne einmal finden.


    Lass' sie dir gut schmecken! Viele Grüße, Sus(h)i

  • Moin,

    wow, was für tolle Funde, die Herbsttrompeten habe ich bisher noch nie gefunden. Gegessen schon, bei Verwandschaft, die sammeln die gern zum trocknen.

    Hatten die aber auch mal frisch, lecker :)


    LG

    Daniel

  • Ich drücke die Daumen, dass es mal klappt. Aber in der Masse ist es schon ungewöhnlich. Selbst an bekannten Stellen habe ich die Art noch nie in solchen Massen herumstehen sehen. Dieses Pilzjahr ist für ganz viele Arten ein absolutes Ausnahmejahr - und das von A bis Z. Im Frühjahr sind ja schon die Morcheln so eskaliert. Dann Rekordfunde vom Sommersteinpilz ab Mitte Mai. Die ersten Fichtensteinpilze im Juni und dann nochmal die extreme Schwemme von Sommersteinis im August sowie von den Fichtensteinis im September - letztere mit 3 Wochen andauerndem Massenwachstum. Da bin ich echt gespannt, ob es sowas jemals wieder geben wird.


    LG Christopher

  • wow, was für tolle Funde, die Herbsttrompeten habe ich bisher noch nie gefunden.

    Auch dir sind die Daumen gedrückt. Ja, geschmacklich sind die echt super, egal ob frisch oder getrocknet. Besser als Trüffel. Frisch sind sie am besten als Pilzbutter oder Pasta (mit Zwiebel, Knobi, etwas Thymian und Sahne + Schuss Weißwein oder alternativ mit Schmand ohne Weißwein) zubereitet. Getrocknet mag ich sie gerne in Saucen oder in den Semmelknödelteig gemischt.


    LG Christopher

  • Gratulation zum Bronzen-Röhrling, ein sehr schönes Exemplar. Der steht bei mir auch noch auf der " Find list" 😉

    BG Andy