Cortinarius/Raukopf, Weißer Täubling und Tricholoma acerbum

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 571 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von huehnchen69.

  • Hallo, ich zeige euch nur ein paar ausgewählte Funde.


    1. Cortinarius: Ich schon etwas suchen müssen, um ohne passende Literatur auf diesen Kandiaten zu kommen.


    Das Habitat ist Heidelandschaft und die Gruppe war am Wegesrand zu finden. Zum Glück in allen Alterstadien, sonst hätte eine

    makroskopische Eingrenzung nicht funktioniert.


    Aufgefallen ist mit direkt die braun gelbliche Natterung am Stiel. Ein gelblicher geriefter Hutrand. Die Jungen FK sahen bis auf die Natterung am

    Stiel doch ordentlich anders aus. Sehr feucht und halbkugelartig. Die alten FK waren vielleicht etwas hygrophan und weit stehende Lamellen.

    Der Geruch, erdig bis Kartoffelartig. Begleiter junge Birke vieleicht auch noch junge Kiefer.


    Die Bilder des C. sind leider recht schlecht geworden (falscher cam modus aktiv)


    Ich finde Cortinarius gentilis würde ihm gut stehen


    Edit: Es wurde auch Cortinarius saniosus als mögliche Art in frage kommen (Danke Karl)







    2. Russula: Ein weißer Russula der sich durch die Erde schiebt. Der Habitus erinnert deutlich an einen Lactarius. Zu meiner Verwunderung ist es

    aber keiner. Sehr Fest und mit stark eingeroltem Hutrand, die Schneiden sehrrr dick und kaum brüchig. Begleiter Eiche und ein junger

    Nadelbaum.


    Es sieht nach meiner Einschätzung eindeutig nach Russula delica s.l. aus (Danke Werner)






    3. Ein alter Bekannter ist auch schon im besten Zustand schon zu finden: Tricholoma Acerbum





    Ich hoffe es hat euch gefallen!


    lg Rainer

  • Hallo Rainer,


    gefallen hat es sehr, aber es stellen sich einige Fragen:

    1) Müsste C. gentilis als Raukopf nicht einen trockenen, körnelig rauen Hut haben? Auch der Stiel des Pilzes sieht glitschig-schleimig aus. Daher hätte ich hier eher einen Schleimfuß, aber keinen Raukopf vermutet.

    2) R. delica ist möglich. Riecht der Pilz denn auch nach R. delica (unangenehm fischig-metallisch)?

    3) T. acerbum hat den deutschen Namen Gerippter Ritterling, was sich auf die Rippen am Hutrand bezieht. Diese Rippen sind hier gar nicht zu sehen. Daher vorsichtige Zweifel an T. acerbum.

    4) Auf den Bildern mit dem angeblichen T. acerbum sind etliche Hydnellen (Korkstachelinge) zu sehen. Das sind sehr schöne, seltene Pilze. Fandest du diese nicht interessant und einer Erwähnung wert?


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • GriasDi Rainer,

    C. gentilis seh ich hier nicht. Der hat auffallend dunkle Lamellen und gelbes Velum.

    Weißtäublinge sind momentan nur genetisch bestimmbar. Das ist ein Artenaggregat mit über 10 Arten. Wenn Du hinter das "delica" ein "s.l." machst, passt das.

    T. acerbum ist natürlich toll.

    Den würd ich auch gern mal finden.

    Da ist es bei mir wohl zu kalt.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Rainer,


    ich muss zugeben, dass ich beim ersten nicht an einen Schleierling gedacht hätte, sondern wohl bei den Häublingen gesucht hätte. Aber bei kbP kenne ich mich eh nicht aus.


    Aber was mich interessieren würde:


    Was stand denn da noch?



    Beste Grüße

    Sabine


    edit: Jetzt habe ich mit dem Runterladen, Markieren und Speichern so lange gebraucht, dass ich erst jetzt sehe, dass Oehrling dieselbe Idee bezüglich des Beifangs hatte ;)

  • Hallo Rainer,

    Bei Nr. 1 kann ich mir eher Cortinarius saniosus vorstellen, der gerne auch bei Birke vorkommt. Ohne zumindest die Sporen zu sehen aber nicht eindeutig

    Zu den Weißtäublingen hat Werner den aktuellen Stand bereits geschildert

    Gegen Tricholoma acerbum habe ich keine Einwände. Der Stiel ist sehr typisch und wenn man Bild 3 etwas abdunkelt, sind die Rippen gut zu erkennen


    LG Karl

  • Hallo Oehrling,


    zu 1.) Die FK waren sehr duchnässt es hat unmittelbar vorher noch leicht geregnt, daher kann der Stiel glischiger aussehen, als das unter trocknen

    bedingen aussehen würde. Dieser war aber nicht schleimig. Im letzten Bild, ältere FK ist die körnige Huthaut zu erkennen.

    zu.2.) R. delica soll nur im vorgeschritten Zustand nach fischig-metallisch richen. Mein Fund ist sehr jung und frisch.

    zu 3.) T. acerbum ist es in jedem Fall. Ich kenne die Funstelle. Die "Rippen" am am Hutrand sind schon leicht zu erkennen. Ausserdem ist eine

    für diese Art typische Stielschuppen sehr deutlich zu erkennen.

    zu 4.) Die Hydnellen sind natürlich auch tolle Pilze und habe diesen auch schon vorgestellt. Aber ohne Miko. ist dieser nicht auf Artenebene zu

    bestimmen.


    Für dich und Sabine gibt es noch 1-2 Bilder vom Korkstacheling




    lg Rainer

  • Hallo Karl, danke für deine Bestätigung.


    D.h. du sieht aufgrund der makroskopischen Merkmale auch einen Raukopf! Cortinarius saniosus werde ich mir ansehen :daumen:


    lg Rainer

  • zu 4.) Die Hydnellen sind natürlich auch tolle Pilze und habe diesen auch schon vorgestellt. Aber ohne Miko. ist dieser nicht auf Artenebene zu

    bestimmen.

    Hallo Rainer,

    Hydnellen lassen sich makroskopisch recht leicht bestimmen. Schwierigkeiten macht nur, dass man fast nirgendwo verlässliche Literaturreferenzen hat, vor allem an die Ikonografie ist schwer heranzukommen. Bisschen schwieriger innerhalb dieser Gattung sind die Weinbraunen, von denen hier einige zu sehen sind. Dennoch möchte ich meinen, dass das Hydnellum concrescens (Gezonter Korkstacheling) ist.

    FG

    Oehrling

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