Mehrere Unbestimmte

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 641 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Hallo zusammen,


    in den letzten Tagen ist die Artenvielfalt sichtbar gestiegen. Während die anderen Sammler im Hauswald aktuell fleißig (teilweise deutlich überständige) Steinpilze exekutieren, widme ich mich den anderen Arten.


    Die ersten Funde kommen aus einem lehmhaltigen Laubwald mit Stieleichen, Buchen und Hainbuchen (Waldmeister wächst hier teilweise als Zeigerpflanze).


    1) Folgenden Schleierling kann ich leider nicht einordnen. Ich vermute eine größere Art aus der Untergattung Telamonia. Sehr auffällig sind die konzentrischen farblichen Zonen auf dem Hut und der leichte Buckel in der Hutmitte. Hat hier jemand eine Idee? Die Art liegt noch im Kühlschrank.


    2) Von der folgenden Art habe ich leider nur ein Bild. Die alten Fruchtkörper hatten nicht mehr die grauen Farben des jungen Fruchtkörpers, sondern waren komplett braun gefärbt und nach oben geschirmt. Auch hier sollte es sich um eine kräftige Art, die weder einen schleimigen Hut noch Stiel hat.



    3) Dieser kleine Ascomycet wuchs in einem Bereich, wo nur Eichen stehen.


    4) Zudem gab es eine auffällige Hebeloma Art, die ausnahmsweise einen sehr süßlichen und angenehmen Geruch hat. Die Art hat zudem relativ helle Hüte.




    5) Neben einem Heringstäubling gab es noch diese auffälligen Täublinge in dem eichendominierten Bereich. Hierbei sollte es sich um einen der Kammtäublinge handeln. Der Geruch war sehr intensiv und unangenehm, der Geschmack zunächst mild und nach ca. einer Minute scharf/bitter.


    6) Hübsch waren auch diese kleinen schwarzen Lorcheln. Hier vermute ich Helvella atra, allerdings ist mein Wissen bei Ascot sehr begrenzt.



    7) Die folgenden Phlegmacien hatten ein sehr auffälliges Merkmal: ein stark süßlicher, angenehmer Duft. Evtl. etwas in Richtung Parfüm/Rosenwasser. Einen so angenehmen und auffälligen Geruch habe ich bei Cortinarien bisher noch nie wahrgenommen. KOH-Reaktion kann ich gerne heute Abend nachreichen.


    8) Folgender Haarschleierling hatte keinen auffälligen Geruch, die Geschmacksprobe viel mild aus.

    Aufgrund der am Hut klebenden Blätter, vermute ich hier eine Art der Gattung Phlegmacium (wir hatten zum Zeitpunkt der Funde trockenes Wetter).

    Sowohl Hut- als auch Lamellen waren zartviolett. Bei Bedarf kann ich hier ebenfalls heute Abend die KOH-Reaktion nachliefern.



    9) Desweiteren gab es in dem Waldstück einige kleinere Haarschleierlinge, die ich hier nicht vorstellen möchte. Am auffälligsten war folgende Art, die im Alter bräunliche Flecken auf dem Hut hat:



    10) Zum Abschluss möchte ich noch den schönsten Fund der letzten Tage präsentieren (leider ein Einzelexemplar).

    Der Fruchtkörper wuchs unter Birken am Sportplatz (andere Mykorrhizapartner kommen nicht infrage).

    Ich vermute, dass es sich um Phlegmacium balteatocumatile handelt.




    Ich würde mich über jegliche Tipps oder Ideen bezüglich der Artenbestimmung freuen.


    Viele Grüße,


    Cornelius

  • Hallo Cornelius,


    Cortinarien sind schwierig, musste ich lernen. Sicher kannst du viele Arten wohl nur bestimmen, wenn du Kollektionen von ganz klein bis richtig ausgewachsen hast. Der Chemiebaukasten kann auch hilfreich sein. Cortinarius weiß vielleicht Rat.


    Die Nummer 5 würde ich vielleicht für eine Inocybe halten, aber Expertise habe ich auch da nicht.


    Wie auch immer der Cortinarius Nummer 10 heißt, er ist jedenfalls bildschön!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Danke!

    Nr. 10 sollte Phlegmacium balteatocumatile sein. Die Guajak-Reaktion war sofort dunkelblau, weshalb Phlegmacium balteatus ausgeschlossen werden kann.

    Im Alter verliert die Art ihre hübschen violetten Töne und erscheint fast nur noch bräunlich.

  • Eigentlich konnte ich ja nicht wirklich weiterhelfen, Cornelius. Aber so schubse ich den Beitrag wieder nach oben und vielleicht schauen ihn sich die Spezialisten einmal an.

    So ist das ja leider bei den meisten Schleierlingen, dass sie im Alter nicht mehr so intensiv gefärbt sind. Oft werden aus violetten braune Lamellen und viele Arten ähneln sich dann stark.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo

    Viel kann ich nicht beitragen.

    Die 9 ist aus dem C.hinnuleus Aggregat

    Da braucht es Geruchsabgaben und Sporenbilder


    Bei der 10 liegst du mit C.balteatocumatile zu 90% richtig, da fehlt die Ansicht von oben. Der Hut müsste mittig deutlich braun sein und nicht blau


    Bei 6+7 wäre KOH im Fleisch wichtig und bei den ersten beiden würde ich mal eine vorsichtige Geschmacksprobe machen, ohne wirkliche Idee

    Gruß

    Uwe

  • Hallo Uwe,


    danke für den Beitrag.

    Nr. 10 war mittig bräunlich, das sollte demnach C. balteatocumatile sein.


    Bei Nr. 7 war die KOH-Reaktion gelb im Fleisch. Hier wäre meine Vermutung (aufgrund des Geruchs) C. osmophorus.


    Nr.8 hatte eine maximal ganz leicht gelbliche KOH-Reaktion im Fleisch. Käme hier C. largum infrage?


    Bei der Nr. 9 ist das Aggregat absolut ausreichend für mich. Danke!

    Die Funde waren also aus meinem Hauswald, weshalb ich die Stellen jederzeit wieder aufsuchen kann.


    VG Cornelius

  • Hallo Cornelius,

    C.osmophorus hätte eine deutlich gerandete Knolle die ich auf den Bildern nicht sehe.

    Ich hatte die Art einmal bei mir gefunden und der Geruch war umwerfend und schon aus 1m Entfernung zu riechen.

    Wenn es diese Art wäre das ein toller Fund, die Art ist sehr selten und wächst in warmen Eichen-Hainbuchenwäldern

    LG

    Uwe

  • Moin Uwe,


    der Geruch war schon sehr intensiv.

    Gibt es den noch andere Klumpfüße mit deutlich süßlichem Geruch?

    Ich kenne nur C.talus, den man sehr gut am Honiggeruch erkennt und der in unseren Wäldern sicherlich einer der häufigeren Cortinarien ist.


    VG Cornelius

  • Hallo Cornelius,


    es gibt einen Süßriechenden Fälbling (Hebeloma sacchariolens), deinen Fund könntest mal mit dem vergleichen.

    Den gelbgrauen, seltsam riechenden Täubling unter Eiche hätte ich dir gerne als Camemberttäubling (Russula amoenolens) benannt, aber mit deiner Angabe verzögert scharf geht das natürlich nicht, R. amoenolens ist sofort sehr scharf. Es muss demnach ein anderer aus der Kammtäublings-Sektion sein.


    Außerdem habe ich dir noch einen Tipp, falls du dich in die Phlegmacien-Bestimmung reinknien willst: schaffe dir KOH 20 % und Lugol an, so kommst du in Sektionen rein. Beispielsweise gibt es eine Sektion (Variicolores), die zeichnet sich durch gelbe KOH-Reaktion im Fleisch aus. So kommt man z. B. auf C. largus, variicolor und etliche (alle?) der "...balteato...s" und noch einige mehr. Oder es gibt die Sektion Scauri, die zeichnet sich durch rosalilafarbene Lugol-Reaktion im Fleisch aus. Auch bei den Calochroi, Fulvi oder Caerulescentes kannst du mit KOH 20% verblüffende und artkennzeichnende Farbreaktionen erzielen. Informativ ist auch, wenn nirgendwo am Pilz eine positive KOH-Reaktion erfolgt. Das ist z. B. in den Sektionen Multicolores, Glaucopodes und Phlegmacium so.


    FG

    Oehrling

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Cornelius,

    es gibt schon mehrere Klumpfüsse mit diesem Geruch, allerdings haben die andere Farben und sind eher mediterran verbreitet.

    Ein Phlegmacium mit diesem Geruch und keuligem Stiel ist mir nicht bekannt.

    Hebeloma sachariolens hat genau denselben Geruch ist aber ein eher schmächtiger Pilz und hat auch keine richtige Cortina

    LG

    Uwe