Syzygospora?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 479 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Hi.


    Ich habe hier noch einen Pilz von meiner Neffenwanderung rumliegen. Gehört habe ich von den Dingern schon, aber selbst gefunden hatte ich so was noch nie.




    Sieht aus wie 'ne Walnuss:


    Wachsen auf den Hüten von Waldfreundrüblingen und sollte wohl aus der Gattung Syzygospora sein.

    Keine Ahnung wie man die präpariert, ich habe jetzt einfach ein dünnes Scheibchen rausgeschnitten und gequetscht.


    Bei dem großen ist das ganze Präparat voller Zygokonidien(?). Nehme an, dass die kleinen Sporen solche sind. Zwischendrin immer mal sehr vereinzelt größere (vielleicht 3-4 Stück gesehen in mehreren Präparaten) - die müsste ich dann messen? Glaub allzu viele kriege ich davon leider nicht zusammen, der Pilz scheint nicht so Bock auf sexuelle Vermehrung zu haben.


    Die hier mittig zum Beispiel eine normale Basidispore? Bzw. unterscheiden sich Zygokonidien von Basidiosporen nur durch die Größe?


    Fertige Basidien finde ich kaum. Hier ist in der Mitte eine mit mindestens 3 Sterigmien.


    Ansonsten finde ich nur Konidienträger:



    Hat jemand Erfahrung mit den Teilen?

    thorben96 vielleicht?

    Danke.


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi,


    auf Waldfreundrüblingen können wohl mehrere Syzygospora-Arten vorkommen. Wichtig ist, ob Schnallen vorhanden sind oder nicht, daneben noch Sporenform+größe, siehe auch den Phragmobasidiomycetenschlüssel der Niederländer.


    Björn

  • Hallo Schupfi,


    ich habe leider keine Erfahrung damit, aber den Tipp von Björn kann ich dir nur empfehlen.

    Es ist schwierig da überhaupt die Konidien von den normalen Sporen zu unterscheiden, aber vielleicht klappt es trotzdem.

    Ansonsten ist der Schnallenweg nicht verkehrt.

    Wenn deine Basidien (was ich erahne) keine Schnallen besitzen, dann läuft es nach dem Phragmoschlüssel auf Carcinomyces effibulatus hinaus.


    VG : Thorben

  • Hi.


    boccaccio Danke für den Tipp, habe deine Übersetzung gefunden.


    Ich hatte hier gelesen, dass es mehrere gibt, aber ich finde ja kaum "echte" Sporen. Reifen die Dinger noch nach? Dann schaue ich übermorgen noch mal.

    Und findet man die Schnallen überall im FK oder nur an bestimmten Stellen? An den Konidienträgern habe ich keine gesehen.


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi,


    das kann ich dir leider alles nicht beantworten. Ich hatte bis jetzt nur eine Syzygospora auf einer Flechte und da war es über den Wirt mit der Bestimmung relativ einfach. Ich weiß auch nicht, wie man bei solchen Dingern die Elemente des Parasiten und des Wirts sicher unterscheidet. Vielleicht ist dein Fund aber auch für Dominik Begerow bzw. seinen Postdoc Nathan Schoutteten interessant?


    Björn

  • Hallo Schupfi,

    Und findet man die Schnallen überall im FK oder nur an bestimmten Stellen?

    Die findest du nur an Basidien.

    Ein Beispiel kannst du hier sehen:

    Mycologia 78 (4): 623, 1986


    Also du musst nur das hier verfolgen:


    An den Konidienträgern habe ich keine gesehen.

    Da brauchst du nicht suchen, die haben keine Schnallen.


    VG : Thorben

  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern Nathan Schoutteten angeschrieben und auf diesem Thread aufmerksam gemacht.

    Zu meiner Freude bekam ich heute die Nachricht, dass auch Schupfi sich an ihm gewandt hat, was mich sehr freut.

    Nathan schrieb mir, dass diese Pilze selten sind und das soll schon etwas heißen.

    Wer also etwas gleiches oder ähnliches findet, dem Rate ich einsammeln, Mikroskopieren und nicht entmutigen lassen, sondern einen Thread hier aufmachen und Nathan kontaktieren oder Nathan wird kontaktiert.

    Es gibt nur eine Bedingung: Der Pilz muss vorhanden sein, also es muss Material zur Verfügung stehen, damit Nathan damit arbeiten kann.

    Nathan ist auch an dem Phragmobasidiomycetenschlüssel tätig.


    Ich bin gespannt was am Ende herauskommt :) Vielleicht etwas unbeschriebenes ;)


    VG : Thorben

  • Hi Thorben,


    witzig, hatte gestern noch fix eine Nachricht rausgeschickt, nachdem Björn mich an die passenden Ansprechpartner verwiesen hat. Dann hat er gleich 2 Nachrichten bekommen.

    Mir war auch gar nicht so bewusst, dass die so selten sind, wobei ich hier im Forum tatsächlich auf die Schnelle keinen Thread finden konnte.


    Ich habe nochmal nach Basidien gesucht, aber keine einzige mehr gefunden, kann dementsprechend noch nicht mal checken, ob Schnallen vorhanden sind oder nicht.


    Werde den Pilz also trocknen und in fähigere Hände abgeben und hoffen, dass Nathan Schoutteten mehr damit anfangen kann als ich.

    So eine schöne Datenbank zur Vernetzung von Hobby-Mykologen und Wissenschaftlern wäre ja mein Traum. Man weiß ja oftmals gar nicht, wer gerade an welchen Pilzen rumforscht und Interesse an Material haben könnte. Irgendwie schade.


    Danke nochmal Björn und Thorben!


    LG,

    Schupfi

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