Hallo Zusammen,
angeregt durch einen social media Beitrag von einem Lichenologen von der Insel habe ich mich heute am späten Nachmittag mit dem restlichen Licht aufgemacht um nach kleinen Bodenflechen auf einer selten genutzten Wendeplatte neben einer Bahnanlage in meiner Nähe zu suchen. Ich bin fündig geworden.
Ich komme bei der Flechte im Spannungsfeld zwischen Placidium squamulosum und P. tenellum heraus.
P. squamulosum überlappt bzw. grenzt direkt bei eigentlich allen morphologischen Paramtern an P. tenellum wobei letztere dem Namen folgend zarter gebaut ist.
Mir sind heute abend nur dicke Schnitte gelungen. Dies werde ich noch einmal wiederholen - die Rhizohypen sollen bei P. tenella dünner sein, so auch die Zellen im unteren Cortex. Beides konnte ich mikroskopisch noch nicht zweifelsfrei darstellen.
Was ich machen konnte war ein Maß der Schuppen: 2.3 mm (1.3-3.9mm) das ist deutlich im unteren Bereich für P.squamulosum und grenzwertig groß für P. tenellum.
Habt ihr da ggf. einen Hinweis? Auf eure Ansichten bin ich gespannt. Schon einmal vielen Dank dafür.
Peter
(1) Die Fleche besteht aus kleinen Schüppchen 1. ca. 3,5 (bis 3,9) mm Durchmessend; diese mit zahlreichen Perithecien.
(2) Zwischen den Schüppchen reichlich Nostoc (will ich noch mikroskopieren).
(3) Unterseite der Schüppchen mit sehr feinen Haftfasern/hypen
(4) Im dicken Schnitt weitgehend farblose Perithecien mit oberflächlicher Pigmentierung.
(5) Paraplektenchymatishe Rinde. Quetschpräparat, kann nicht zwischen Ober- und Unterrinde differenzieren. Letztere ist wohl undeutlich ausgeprägt also eher Oberrinde.
(6) Asci mit Sporen 15-16µm x 5,8-6,2µm. Von der Breite her im eher im Bereich von P. tenellum aber hier auch überlappend. Und ich habe noch nicht genug gemessen.
(7) Hymenium.
(8) Flechtenlager in situ.
(9) Kleine Wendeplatte nahe einer Bahnanlage die außer durch Radfahrer selten befahren und teils überwachsen ist. Ansonsten viel Peltigera rufescens, Enchylium tenax und massig Nostoc an diesem Ort.