Welche Rotkappe?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 448 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    bei dieser Rotkappe dachte ich mir schon, dass ich die noch nicht kenne, wegen der eher gedeckten Hutfarben und der lange weiß oder rotbraunen Stielschuppen. Bei einem alten Schlappen in der Nähe, den ich leider nicht mitfotografiert habe, waren die Stielschuppen deutlich dunkler, in Richtung dunkelgrau/schwarz/rötlich.


    Aber ich kenne mehrere Rotkappen noch nicht, so dass ich weder auf dem Schirm noch erwartet hatte, dass es möglicherweise eine seltenere Art sein könnte. Aber mit dem Klofac-Boleten-Schlüssel von 2007 lande ich (unter anderem auch wegen der Rosafärbung im Fleisch, die für mich "sauber" rosa aussieht, und nicht irgendwie graurosa oder so, und nach längerer Zeit in grau umschlägt, jedoch längst nicht so dunkel/schwarz wie z. B. bei der Espen-Rotkappe) bei der Fuchsrotkappe L. vulpinum WATLING SS. SINGER p. p.


    Was meint ihr?


    Gefunden am Rand eines Kiefern-Buchen-Waldes, aber in unmittelbarer Nähe standen auch eine Espe und eine Eiche, jedoch keine Birke. FeSO4 im Fleisch blaugrün. Im Mikroskop habe ich (noch) nichts angeschaut, weil ich im Schlüssel nichts von Relevanz gefunden habe.



    Vielen Dank schon mal für eure Gedanken und beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    für mich ist es die Laubwaldrotkappe, die Stielschuppen und die Farbe der Huthaut ist mir zu dunkel für die Espenrotkappe. Die Kiefernrotkappe kenne ich mit dunkleren Stielschuppen und in dem zarten Alter mit dunkelgrauen Poren,

    liebe Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich kann nur nach dem Schlüssel gehen, da die einzige Rotkappe, die ich wirklich gut und eindeutig häufig gesehen habe, die Espen-Rotkappe ist (in Schweden habe ich zwar haufenweise Rotkappen gefunden, die ich für mich zufriedenstellend nach meinem Buch benannt hatte, aber rückblickend bin ich mir nicht mehr sicher, ob sich das mit dem Boleten-Schlüssel decken würde, und da stand immer ein Baum-Mischmasch drumherum).


    Bei der Laubwaldrotkappe (L. quercinum/aurantiacum) stört mich, dass sich das Fleisch dort stark über grau nach schwarz verfärben soll - keine Rede von Rosa. Auch heißt es, die Huthaut würde mit Anfeuchten heller - das ist bei meiner genau andersherum.


    Beste Grüße

    Sabine


    P.S.: Der Schlüssel unterscheidet zwischen der Art, die ich oben benannt habe, und L. vulpinum WATLING (Kiefern-Rotkappe)

  • Bei der Laubwaldrotkappe (L. quercinum/aurantiacum) stört mich, dass sich das Fleisch dort stark über grau nach schwarz verfärben soll - keine Rede von Rosa

    Hallo Sabine,


    die Rotkappen unter Eichen, die ich meine eindeutig als Laubwaldrotkappe bestimmt zu haben, haben z.T. durchaus den Verfärbungsweg über rosa genommen. Zuletzt diese hier von gestern Abend. Leider habe ich nur dieses eine doofe Foto, die liegt seitdem in Scheiben zum Trocknen aus. Es gab eindeutig zunächst Rosatöne.


    LG Michael


  • Hallo Michael,


    vielen Dank für diese Information!


    Hmpf, ich hatte das Verfärbungsverhalten für ein nützliches Abgrenzungsmerkmal zwischen den Arten gehalten, aber wenn das im Schlüssel nicht zu den Beobachtungen passt, funktioniert das ja nicht so gut.


    Trotzdem ein Versuch: Wie ist denn bei deinen die End-Verfärbung? Die ist bei meinem Fund nämlich viel blasser grau als bei der Espen-Rotkappe (laut Schlüssel "violettgrau, rötlichgrau, stellenweise schwärzlich verfärbend", was ähnlich oder heller klingt als das "grauviolett bis schwärzlich" der Laubwald-Rotkappe).


    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,


    die Leccinum-Arten sind sowieso nicht ganz leicht zu bestimmen, weil noch nicht klar ist, welche Merkmale wirklich Bestimmungsrelevanz haben und welche nicht. Bei den Rotkappen geht mein aktuelles Wissen da hin, dass die Farbe des Hutes und der Stielschuppen sehr bestimmungsrelevant sind (neben irgendwelchen Mikromerkmalen wie Kaulozystiden), aber dass das Verfärbungsverhalten des Fleisches sehr von seiner Durchfeuchtung abhängig ist. In manchen Büchern findet sich der Hinweis, dass die Eisensulfatreaktion im Fleisch auch bestimmungsrelevant sei, das habe ich selber aber noch nicht ausführlich getestet, weil ich leider Rotkappen nur selten finde.


    FG

    Oehrling

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