2 * Heide = Viele Funde: Entoloma, Cortinarien, Chroogomphus, Lactarius, Stropharia, Sistotrema

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 418 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo zusammen, ich habe heute mehre Stunden in zwei unterschiedliche Heidegebiete gemacht und wieder viele besondere Funde gemacht.


    Die Bestimmung hat etwas gedauert und es gibt immer noch ein paar unbekannte, die einige bestimmt von euch kennen.


    Alles etwas im Schnelldurchlauf und ich hoffe es gefällt euch. Hinweise und Anmerkungen werden wie immer gerne gelesen.


    1. C. delibutus mit einer lustigen Wuchsanomalie (Augenpaar)



    2. Der duftene Cortinarius Flexiples, eine etwas größere Gruppe




    3. Ein Cortinarius, Schleimkopf sicherlich.... jetzt müsst ich eigentlich spoilern. Nach dem entfernen war ich etwas über die starke Verfärbung in der Stielbasis überrascht



    Mit dieser Färbung in diesem jungen Zustand kommt nur noch Gomphidus glutinosus in frage



    4 Ein braunvilotter Cortinarius im Kiefernstand mit leicht violetter Färbung im Schnittbild und etwas verdickter Stiebasis. Ich tendiere zu C anomalus




    5. Ein dunkelbauner Lactarius, mit sehr schönnen Kaffeebraunen Lamellen. Vor Eiche, Hainbuche, die Weiße Mich wurde zuerst Bitterlich und dann schärflich.

    Geschmack des Fleisches ebenfalls scharf. Paarweiser Wuchs, die Milch wurde auch etwas rosa, siehe Lamellen.

    Aus meiner Sicht sind das zwei schöne L. pterosporus - Flügelsporige Milchlinge








    6. Ein Cortinarius/Wasserkopf an der Mischwaldgrenze: Der Hut ist auffallend hygrophan zoniert. Der Rand heller, die braunen Lamellen weit stehend (Wasserkopf).

    Der Hut ist ausgebreitet und die Stielbasis etwas verdickt. Im der direkten Nähe war noch eine junger FK zu finden und deutlich gebuckelt, feucht und zeigte auch schon diese

    unterschiedlichen Zonen. Diese Eigenschaften halte ich für C. armenacus




    7. Diese nun follgenden sehr jungen FK werden mal Sistotrema confluens - der kreisförmige Schüttezahn.


    8. Die ersten Kupferrote Schierlinge schauen aus dem Moos.



    9. Stropharia: Ich habe mich sehr über die Lamellenfarbe gewundert. Diese sahen in diesem Zustand sehr gut aus. Der Hut ist weiß hygrophan,

    die auffallende Ringstruktur und Lamellenfarbe habe ich vorher so noch nie gesehen. Leider ist mir die Stielbasis abgebrochen, wie ärgerlich.


    Edit: Stropharia melanosperma - der schwarzblättrige Träuschling. Die Lamellen tragen deutlich schwarze Sporen mit einem geringen

    Violettanteil und dies ist als schwarz gescheckt in den Lamellen gut zu erkennen. Andere Farbnuance sehe ich nicht.

    Das SPP darf keine braunanteile vorweisen.


    Weitere Bilder zur besseren Beurteilung wurden ergänzt!





    10. Entoloma: Ein weißer Entoloma und schon wieder der Fund des Tages. Ich sehe Entoloma nphodes - der Elfenbeinweißer Frühlingsrötling.


    In der Gruppe zeigt ein ausgesprochen gekerbten Hutrand die Hut ist gebuckelt und in der Mitte leicht gelblich.


    Edit: Der Gerippte Hutrand mit der gelbliche Hutmitte spricht doch eher stark für Entoloma sericellum - dem weißen Glöckling (Danke Emil)









    Edit: In der nähe wurde auch schon eine jüngere Kollektion gefunden, die euch zeigen möchte





    11. Entoloma: Es gab nur noch wenige Zärtlinge zu finden. Einen haben ich nun für die Bestimmung rausgesucht: Diesen halte ich für E. exile, den schmächtigen Zärtling

    Kurz die Parameter, Stark trichterförmig deutlich genabelt mit mit dunkler Hutschuppung im Inneren. Angewachsen stark herablaufende mit leichter schwarzer Pigmentierung/feinflockig

    an den Lamellenschneiden. Der Olivbraune Stiel ist glatt ist leicht schwarz überfasert und gebogen. Der Hutoberfläche ist deutlich radialfaserig und hygrophan und bis zur mitte gerieft.


    Die anderen Entolomas müssen noch warten....





    Das ist nur ein eingeschränkter Zusammenschnitt der Funde. Es gab noch einige Zärtlinge, Hautköpfe und Inocybe zu zeigen.


    Einen habe ich noch...





    Ich sehe Inocybe Cortinarius mit Ring :)



    Vielen Dank, es ist spät und die gefundene Rechtschreibfehler dürfen natürlich behalten werden :)


    lg Rainer

  • Hallo Rainer,

    Nr. 10 Diese schmächtigen Pilzchen sehe ich nicht in der Untergattung Entoloma zu der E. niphoides gehört.
    Ich kann mir eher was aus der früheren Untergattung Alboleptonia vorstellen.

    Nr. 11 ist möglicherweise ein sehr alter Frk. von E. serrulatum wei die dunkle Hutfarbe lange erhalten bleibt. Entoloma exile ist viel heller und nur ein "Auge" in der Hutmitte ist braun.

    LG Karl

  • Hallo Emil, der Träuschling zeigte keine Grünanteile und das Sporenpulver muss natürlich schwarz mit geringem Violettanteil zu sehen sein. Es dürfen sich keine braune Farbtöne zeigen. Ich habe eine paar weitere bessere Bilder der deutlich schwarz gescheckten Lamellen eingebunden. Tiefes Schwarz und die Lamellen zeigen auch gut erkennbare Violettanteile.


    Der Weiße Entoloma ist natürlich Entoloma sericellum, danke.


    lg Rainer

  • Hallo Karl, vielen Dank für deine Einschätzung. Der weiße Rötling ist natürlich nicht E. nphodes sondern doch recht eindeutig Entoloma sericellum. Ob ich für diese Art schon ein Agg. anhängen muss, kann ich nicht sagen.


    Die Beschreibungen der Entoloma habe ich immer mit dem Werk PdS verglichen.


    Nun zum Zärtling, in dem betreffenden Gebiet ist E. serrulatum eine sehr häufig vorkommende Art.


    Hut : Dieser ist sehr feinfaserig kenne ich nur dunkel körnig mit nur schwach radial zu erkennenden Strukturen. Die Hutform ist auch im Alter noch immer runtergebogen und nicht so ausgebreitet. Die Hutfarbe ist immer recht dunkel und nicht so hygrophan wie bei meinem Fund.


    Lamellen/Schneiden: Die Pigmentierung ist oft sehr auffällig, sehr dunkel Schwarz bis Blau.


    E.serrulatum jung / meine Einschätzung und Funde für E.serrulatum



    E.serrulatum Alt / Immer noch mit einem deutlich herruntergebogenen Hutrand und nicht stark hydrophan, radialriessig und ausgebreite

    wie bei meinem Fund. Die Pigmentierung ist auch noch deutlich zu sehen.





    lg Rainer

  • Hallo Rainer,

    deiner Einschätzung als E. serrulatum stimme ich bei den drei Bildern gerne zu. Pilze der Schweiz ist als Referenz zum Bildervergleich allerdings kaum geeignet, da kaum 25% der in Europa beschriebenen Arten enthalten sind. Hinzu kommen untypische und fehlbestimmte Arten. E. exile ist sicherlich E. longistriatum ss. Noordeloos 1992 und 2004 und wohl wegen der Stielfarbe inzwischen eher noch E. majusculum.
    Ich bleibe bei dem ersten Fruchtkörper bei E. serrulatum, wobei ohne Mikros z. B. auch E. querquedula nicht ausgeschlossen wäre.

    LG Karl