Violetter Rötelritterling als eingemachter Essigpilz?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 637 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von LilaAuster.

  • Moin zusammen!


    Ich wurde von der Dame des Hauses beauftragt eingelegte Essigpilze herzustellen. Dem werde ich natürlich gerne Folge leisten. Es ist klar das eigentlich alle gängigen Speisepilze in Frage kommen, nur las ich davon das der Eigengeschmack der Pilze hierbei etwas abhanden kommen kann. Oft liest man das gerne Lacktrichterlinge und co als Essigpilz Verwendung finden.


    Nun meine konkrete Frage, habt ihr damit Erfahrungen den Violetten Rötelrittelring als Essigpilz zu verwenden? Ich mag den selbst nicht besonders als Bratpilz. Er hat ein Eigenaroma das mir einfach nicht schmeckt.


    Aber verschwindet das evtl. als Essigpilz? Ich kann den Rötelritterling als Massenpilz finden gegen Herbstende, weshalb das natürlich famos wäre, wenn der sich als Essigpilz gut eignen würde.


    Habt ihr damit Erfahrungen?


    Vielen Dank und viele Grüße


    LA

  • Hallo

    Schau mal hier

    Violetter Rötelritterling, nicht nur schön, sondern auch lecker - Dailyvegan
    Violetter Rötelritterling, ein sehr guter Speisepilz. Bestimmungsmerkmale, Verwechselungsgefahren, Vorkommen und Rezepte zu dem Pilz.
    www.dailyvegan.de


    Ich habe es mal versucht, bei mir entstand so eine milchige Farbe -> sah nicht gerade appetitlich aus.

    Geschmack war in Ordnung, vielleicht habe ich was falsch gemacht.

    BG Andy

  • Ja, hatte ich auch schon gelesen. Danke für deine persönliche Erfahrung. War der typische Rötelrittelring Geschmack weg oder so ausgeprägt wie wenn man ihn brät?

  • Hallo

    Er war immer noch dezent vorhanden, ich mag diesen Speisepilz und daher mundet er mir auch.

    BG Andy

  • Hallo,

    wir haben zu DDR-Zeiten, wo vor allem Lepista personata ein Massenpilz auf unseren Auewiesen war, den auch immer eingelegt. Brühe wie für Gewürzgurken.

    Pilze sollten nicht zu groß und alt sein. Mit Lepista nuda geht es sicher auch ähnlich.

    War nicht schlecht, aber heute machen das nicht mehr viele.


    LG Ulla

  • Brummel hat kleine violette Rr., Hallimaschköpfchen und graublättrige Schwefelköpfe zusammen

    sauer eingelegt. Und später dann zu delikaten Pilzsalat (Zwiebel, Öl, Senf, 1 Tl. Johannisbeerkonfitüre,

    event. Majonaise) verarbeitet.


    Auch Sülze mit den sauren Pilzen kam bei Mitessern gut an.


    LG Brummel

  • Vielen lieben Dank für die Erfahrungen. Ich werde es einfach mal ausprobieren. Wenn das was wird, wäre das genial. Denn den Pilz kann ich normalerweise Kiloweise sammeln. Wenn die Nebelkappen raus kommen, kommt ihr violetter Kumpel direkt mit aus dem Boden.

  • So Freunde des Violetten Rötelritterlings, gestern war es soweit. Ich hab viele Nebelkappen im Wald gesichtet und zuerst keine Rötelritterlinge... dann aber gegen Ende an altbekannter Stelle waren sie dann direkt neben den Nebelkappen. Ich konnte schnell ca. 500 g zusammen sammeln und habe sie zu Essigpilzen verarbeitet. Erst 10 min in völlig salzigem Wasser abgekocht, abgespühlt, dann in 1/6 Weißweinessig/Wasser und Loorberblatt, Pfeffer, Wachholderbeere nochmal für 15 min gekocht und heiß in die Gläser. Erster Geschmackstest sehr positiv, das eigentümliche Aroma war nicht mehr wahrnehmbar. Mal gucken wie sie heute schmecken, nach dem abkühlen.


    Danke für die Erfahrungsberichte!


    Als kleinen Bonus habe ich 10 (ZEHN!) Zecken von mir absammeln dürfen. Allesamt vor dem festbeissen. Das Waldstück da ist wirklich brutal. Ich war nur 45 Min. drin....

  • Guten Tag miteinander,


    hier bin ich ja jetzt genau richtig.


    Ihr habt Erfahrung mit einkochen? Wie lange kocht ihr Eure Essigröttelritterlinge ein? Und mit wieviel Grad?

    Ich suche nach einer Möglichkeit Pilze genußvoll einzukochen. So dass ich später nur das Glas aufmachen kann und kann mit dem Genuß loslegen. Ich würde mich freuen, wenn jemand dazu was schreiben könnte.

  • Wenn du richtig einkochen willst, musst du die Gläser im DKT erhitzen und dann entsprechend die Zeiten halten die für deine erreichte Temperatur vorgegeben werden. Ich hab das nicht gemacht, ich hab nur mit Essig haltbar gemacht und heiss in Gläser abgefüllt.

  • Hallo Bläuling,


    wie Lila Auster schon schrieb:

    Heiß, also fast noch kochend, in Marmeladengläser gefüllt,

    Deckel mit Rechtsdrehung festgeschraubt und

    zum Abkühlen eventuell noch auf den Kopf gestellt.

    Hält sich so lange bis dein Appetit zu groß wird.

    Essig konserviert sehr gut.

  • Hallo Auster,


    DKT ist was?

    Und was die Zeiten angeht, das frage ich mich ja und auch die Gradzahl. Ich weiß es nämlich nicht.

    Dampfdruckkopchtopf. Das musst du recherchieren. Erstmal musst du rausfinden auf welche Temperatur dein Dampfdruckkpchtopf kommt und dann kannst darüber die Mindestzeit recherchieren, die benötigt wird um das Essen Keimfrei zu bekommen.

  • Hallo Auster,


    erst Mal dankeschön für Deine Erklärung.


    Skt = Schnellkochtopf = Dampfdruckkochtopf. SKT hätte ich gewußt. Lächel.

    Skt war für nie eine Option. Und wird es auch sein.

    Ich koche lieber mit einem EKA ein. Das ist sicherer.


    Gläser auf den Kopf stellen, dieses Gerücht hält sich ja hartnäckig. Das ist heute überflüssig. Und wenn ich mir einen Arbeitsgang ersparen kann, dann mache ich das. So kocht meine Gruppe ein, deren Mitglied ich bin.

  • Wenn man nur heiss in die Gläser einfüllt, ist es schon von Vorteil wenn dann direkt auf dne Kopf gestellt wird, da dann der Deckel wenigstens pasteurisiert wird.


    Wenn man im Glas selbst einkocht mit Deckel drauf, dann ist das egal, das stimmt.


    Baut der EKA Druck auf? Um den geht es hier. Wenn du nicht bei mindestens 116 Grad ankommst, dann ist das unsicher da einige Sporen niedrigere Temperaturen noch überleben können. Um diese Gradzahl zu erreichen braucht es einen Überdruck, dafür nutze ich den DKT (DDKT? Egal :D ), wenn der Einkochautomat auch einen Überdruck erzeugt, und dadurch das Wasser auf mindestens 116 Grad erhitzt wird, dann passt alles. Zum richtigen Einkochen. Hier wird ja noch Essig und Salz zur Haltbarmachung genutzt, da ist weniger Hitze nötig.


    Update zu den Essigpilzen:


    hab sie nochmal probiert, sind jetzt kalt und ein paar Tage gezogen. Sie schemcken wieder brutal nach Violettem Rötelritterling. Konsistenz gut, Geschmack ... gewöhnungsbedürftig. Für mich sind die nix. Schade, aber den Versuch war es wert.

  • Hallo Auster,


    100 Grad; mehr geht nicht. Und Druck ist Druck. Aber keine Hitze. Man braucht mit dem EKA nicht mehr als 100 Grad. Beim EKA geht es auch um die Zeit. Und um die Lebensmittel. Zumindest wird es bei uns in der Gruppe so gemacht. Wir leben alle noch. Lächel.

  • Hallo Auster,


    100 Grad; mehr geht nicht. Und Druck ist Druck. Aber keine Hitze. Man braucht mit dem EKA nicht mehr als 100 Grad. Beim EKA geht es auch um die Zeit. Und um die Lebensmittel. Zumindest wird es bei uns in der Gruppe so gemacht. Wir leben alle noch. Lächel.

    Die maximale Erhitzbarkeit von Wasser in flüssiger Form wird über den Umgebungsdruck definiert. Deshalb kocht Wasser auf dem Berg bei geringerer Temperatur als im Tal. Um Wasser auf 116 Grad erhitzen zu können, braucht es also Überdruck, der durch den DKT und das Erhitzen erzeugt wird. Willst du z.B. Botulismuskeime abtöten, brauchst du entweder einen enstsprechenden PH-Wert, andere abtötende Stoffe (z.B. hohe Zuckerkonzentration, Marmelade) oder eben eine gewisse Zeit bei mindestens 116 Grad.