Fränkisches Jura wartet noch auf den Startschuss

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  • Servus zusammen,

    nach den tollen Fundmeldungen hier im Forum wollte ich einmal wissen ob es in den Kalkbuchenwäldern des Fränkischen Jura auch schon los geht. Im Kiefernwald steppt hier ja schon der Bär, die Leute schleppen Körbeweise Maronen in die Kofferräume. Daher machten wir eine kleine Exkursion Richtung Forchheim ans "Walberla", DEN "Berg" der (Mittel)Franken. Ja was soll ich sagen, schön wars, aber der Wald noch leer. Abgesehen von ein paar Rostigen Helmlingen und Konsorten nix los. Das braucht wahrscheinlich noch 1-2 Wochen. Ich versuch’s mal positiv zu sehen, so nimmt man wenigstens Zeug mit was man sonst links liegen lassen würde ;) . Damit beglücke ich euch jetzt eben, Blätterpilze schau ich sonst ja eher nicht an.


    Eine gedrungene Lepiota mit viel Velum und knolligem Fuß. Gewachsen auf Lehm im Laubmischwald bei Fagus, Corylus, Acer, Pinus. Ein paar handbreit neben H. hemisphaerica. Mit der Sporengröße von (7.4) 8 - 9.2 (9.6) × (2.7) 3.2 - 3.6 (3.7) µm Q = (2.2) 2.4 - 2.7 (3.4) ; N = 25 kommen nach Gierczyk (2011) zum Beispiel in Frage:

    Die angedeutete Ringzone und der kompakte Wuchs wären mit L. cingulum verinbar, der jedoch nicht so stark filzig sein soll. Ebenfalls L. cortinarius der aber eher in Nadelwäldern heimisch sein soll. L. tomentella käme auch noch in Frage soll aber deutlich zierlicher sein. Tja, da fehlt mir die Erfahrung.





    Kurzum ich habe keine Ahnung, vielleicht beschäftigt sich von euch jemand näher mit der Gattung und kann das einschätzen?



    Außerdem fanden wir hocherfreut doch noch einen Mykorrhizapilz, einen gelben Klumpfuß mit violetten Lamellen und fehlender KOH Rx an Hut, Stiel und Knolle unter Fagus sylvatica. Somit können wir ihn denke ich zumindest als Mitglied der Calochroi entlarven. Aber dann ist zumindest für mich auch wieder Schluss.




    Sporen: (9.2) 9.7 - 10.7 (12.6) × (4.8) 5 - 5.6 (6) µm Q = (1.8) 1.82 - 2.09 (2.1) ; N = 20


    Ein C. infractus agg., den wollte ich mal kosten, aber wahrscheinlich war ich zu vorsichtig, die erwartete extreme Bitterkeit kam nicht. Aber gut, ich trinke auch mal ein Flens, da würden viele Landsleute hier wahrscheinlich keine Luft mehr bekommen ^^ vielleicht schmecke ich das auch nicht so stark wie andere.


    eine „Esskastanie“ lag auch noch rum...


    und ein Lurch verkroch sich schnell (zum Glück ohne Pilz, soweit man ihm das ansieht)


    Ich hoff der Beitrag hat euch nicht gelangweilt, gibt natürlich Spektakuläreres...

    vielleicht schaff ichs in ein paar Wochen nochmal raus,

    viele Grüße derweil,

    Ingo

  • Hallo,

    Hier auf der Ostalb ist in den Kalkbuchenwäldern ein sehr sehr ähnliches Bild. Ab und an mal ein Schleierling, Ritterling und Fälbling, haufenweise Saprobionten, sonst noch nicht viel. Ich glaube zumindest hier ists aktuell tatsächlich zu feucht.

    Viele Grüße

  • Hallo Sebastian,

    vergleiche deinen Klumpfuß mal mit C.callochrous, dem amethystblättrigen Klumpfuß

    das meinte ich auch zunächst - dann las ich in FotE „belongs to a very difficult complex with a number of extremely similar species“. Die wenigen h Na Artikel die ich im Netz zu diesem Komplex fand waren nicht öffentlich, also hab ich Feierabend gemacht :kaffee:


    Lieben Gruß Ingo

  • Hallo Sebastian,

    vergleiche deinen Klumpfuß mal mit C.callochrous, dem amethystblättrigen Klumpfuß

    das meinte ich auch zunächst - dann las ich in FotE „belongs to a very difficult complex with a number of extremely similar species“. Die wenigen h Na Artikel die ich im Netz zu diesem Komplex fand waren nicht öffentlich, also hab ich Feierabend gemacht :kaffee:


    Lieben Gruß Ingo

    Moin Ingo,


    hast du die KOH-Reaktion auch an der Huthaut und an der Bulbipellis getestet?

    Ansonsten bleibt es leider beim Aggregat.

    Im Internet findet man relativ gute Angaben zu den KOH-Reaktionen.

    Mein C.callochroi Aggregat vom Wochenende hat sich dank der KOH-Reaktion (dunkelrot auf Huthaut und rosarot an der Bulbipellis) als C.catharinae entpuppt.


    VG Cornelius

  • Ja, steht doch im Text, keine Reaktionen auf KOH. Das passt doch gut zum amethystblättrigen, der ja ausnahmsweise keine Reaktion zeigt bei den Chalochroi. Diese Ausnahmen schränken es extrem ein. Oder?


    LG Sebastian

  • Das passt doch gut zum amethystblättrigen, der ja ausnahmsweise keine Reaktion zeigt bei den Chalochroi. Diese Ausnahmen schränken es extrem ein. Oder?

    Vielleicht mag ja Cortinarius mal reinschaun, ich hab wie gesagt keine ausreichende Literatur ob man den mit den Angaben als C. calochrous s str. abheften kann.

    Merci!


    Hat auch jemand eine Meinung zur Lepiota?

    LG Ingo

  • Hallo Ingo

    Ja, das ist C.callochrous s.str.

    Auf dem ersten Bild , ganz rechts sieht man schön das gelbe Velum am Knollenrand.

    Den großen Blassen auf dem dritten Bild hätte ich nochmal separat getestet, dessen Farbe ist nicht typisch, kann aber auch am Regen liegen

    Mit leicht rot-brauner Reaktion ist es wohl auch Callochrous

    Ganz ohne kann es auch C.platypus sein

    Mit pink Reaktion, auch am Basalmycel , C.catharinae

    Die beiden letzteren aber eher unwahrscheinlich

    Gruß

    Uwe