Jetzt ist Saftlings- und Wiesenkeulenzeit

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 509 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo zusammen,

    nach einer anfänglichen Entolomaexplosion und einem verhaltenen Saftlingsstart - nachzulesen hier - pulverisieren die Saftinge seit einigen Tagen alle bisherigen Rekorde.

    Nun sind alle wertgebende CHEGD-Arten (Clavaria, Hygrocybe, Entoloma, Geoglossum, Dermoloma) für einen aus naturschutzfachlicher Sicht wertvollen Magerrasenstandort vorhanden.

    Der zweite Buchstabe von CHEGD ist H wie Hygrocybe. Weil es so viele davon gibt, will ich mit ihnen beginnen.

    Den Vogel schießt dieses Jahr Hygrocybe aurantiosplendens - Glänzender Orangesaftling ab. 98 Exemplare dieses leuchtend orangefarbenen Pilzes konnte ich auf einer nur 400 Quadratmeter kleinen Wiese zählen. Wer mir nicht glaubt: Gestern hatte ich 2 Zeugen aus meiner Saalfelder Pilzgruppe dabei🥴.

    1. Sie sprießen aus allen Knopflöchern



    2. und erreichen im Alter kapitale Ausmaße.



    3. Orange wohin das Auge blickt.



    4. Eine häufige Art, unspektakulär aber hübsch anzusehen: Hygrocybe conica - einer der Schwärzenden Saftlinge.



    5. Karl W meinte, es gäbe 7 Unterarten, zumindest gibts jetzt gerade eine in grün.



    6. und in rot .



    7. Hygrocybe ceracea - Zerbrechliche Saftlinge wie von Kinderhand hingestreute gelbe Schokolinsen


    7b.


    8. Hygrocybe mucronella - der bittere Safttling ist auch als Exikkat noch bitter.



    9. Hygrocybe reidii - der Honigsaftling duftet tatsächlich beim Trocknen nach Honig.



    10. Hygrocybe coccinea - der Kirschrote Saftling ist wohl eine der verbreitetsten Arten in meiner Region.


    11. Sein Leuchten verrät oft die guten Magerwiesen.


    12. Das hier ist eine andere Art. Ich habe keine Ahnung, welche. Sie hat größeren Sporen und dicken Basidien als H.coccinea.


    13. Die Huthaut ist klebrig, der Stiel trocken.


    14. Hier ein Blick aufs Innenleben.


    15. Heute kamen die ersten meiner allerliebsten Saftlinge zum Vorschein, wie leicht an meinem Avatar erkennbar ist: Hygrocybe punicea - Der Größte bzw. Granatrote Saftling.


    16. Dicht danach in meinem Rancing: Gliophorus psittacinus - dem Papageiensaftling.


    17. Ein weiterer unklarer Saftling. Leider ein Einzelexemplar. Ich hab ihn getrocknet und guck ihn irgendwann genauer an.


    18. Hygrocybe cantharellus - Pfifferlingssaftlinge, nur millimeterklein.


    19. Eine respektable Größe für einen Saftling hat hingegen Hygrocybe chlorophana - der Stumpfe Saftling.


    20. Hygrocybe nitrata - der Nitratsaftling steht schon einige Zeit und hat seinem Glanz verloren. Alt werden ist eben auch für Saftlinge kein Zuckerschlecken.


    21. Eine weiteren weniger farbenfrohen Saftling konnte ich dank des Tipps von Karl als Cuphophyllus virgineus var. cereopallidus festnageln.


    22. Und das hier ist Cuphophyllus virgineus. Da er so häufig ist, habe ich tatsächlich kein gescheites Foto.


    23. Dieser Pilz hat mich ebenfalls ratlos gemacht. Irgendwie erschien er zwar saftlingsähnlich, aber zu so einem Weißen Riesen fiel mir gar nichts ein. Karl hat's gerichtet. Er meinte ich solle mal nach Anastomosen schauen und wenn der welche hätte, solle ich mit Hygropcybe (edit: Danke Florian) fornicata - Blassrandiger Saftling vergeichen.


    24. Bingo, das ist er!


    25. Ein weiterer unifarbener Saftling. Allerdings einfach zu bestimmen, weil vom Hut bis zur Stielbasis komplett glitschig. Gliophorus irrigigata - der Graue Saftling.


    26. Nicht fehlen darf im Saftlings-Potpourri der Wiesenellerling - Cuphophyllus pratensis.


    27. Wiesenkeulchen und Korallen ließen sich auch blicken. Clavaria - steht für das C bei den CHEGD-Arten. Allerdings haben die nachfolgenden Arten noch nicht alle einen Namen.

    Das hier ist wahrscheinlich die Goldgelbe Wiesenkeule - Clavulinopsis helvola.



    28. Hier muss noch mikroskopiert werden.



    29. Hier auch, wobei ich skeptisch bin, dass das bei dem Winzling was bringt.



    30. Das dürfte mikroskopisch leichter zu klären sein.


    31. Endlich mal wieder eine alte Bekannte: Clavulina fumosa - Rauchgraue Keule



    Weil Entoloma mit E nun mal auch zu den wertgebenden CHEGD-Arten für eine gute Magerwiese gehören, nun auch noch diese, wenn auch die allermeisten Arten namenlos.

    32. Diese kleine Weiße Entoloma hört auf den Namen Entoloma sericellum - Mattweißer Glöckling


    33. Entoloma spec.


    34. dito


    35. edit: Entoloma sericeum - Seidiger Rötling


    36. dito


    37. dito


    38. dito


    39. Hier das G der CHEGD-Arten GEoglossum umbratile - Schwarze Erdzunge.


    40. Bei den CHEGD-Arten gehört natürlich auch das D dazu wie Dermoloma cuneiformis - Runzelohütiger Samtschneckling.


    41. Für diesen markanten kleinen Weißsporer habe ich keinen Namen. Aber da er makroskopisch ziemlich einzigartig ist, hoffe ich, dass jemand von euch eine Idee hat.


    42. von unten.


    Das war's.

    Ich hoffe, dass das Wetter gnädig ist und uns am Wochenende von Nachtfrösten verschont. Bitte!

    Es könnte von mir aus wochenlang so weitergehen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Claudia


    Ui was für ein Feuerwerk! Danke fürs Zeigen!

    Nr. 38 würde ich gerne mal unters Mikroskop tun, der sieht aus wie einer aus der Gruppe mit würfelförmigen Sporen.


    Lg Raphael

  • Liebe Claudia,


    Danke für das Feuerwerk :love:


    Mit H. aurantiosplendens habe ich nun einen Arbeitsnamen für meinen neu entdeckten Hubschrauber-Landeplatz :) bzw. für die Pilze darauf ;)

    VG und schönes Wochenende

  • Servus Claudia,


    erst mal danke fürs herzeigen, da kommt ein wenig Neid auf... auch wenn ich hoffe, dass es bei uns auch langsam ernsthaft losgeht, aber das wird sich dann morgen zeigen.


    einige Anmerkungen hab ich zu machen:


    23: kontrollier mal die Schreibweise, da hast du mich kurz mal verwirrt ;)

    die Bestimmung würde ich aber bestätigen (und das sich bei so nem langen Beitrag mal eine ordentlicher Schreibfehler reinschummelt kenn ich natürlich nur zu gut)


    35: schaut mir aus als ob er stark nach Mehl riechen würde und dann vermutlich auf den Namen sericeum hören sollte


    41: bist du dir sicher, dass der keine rosa Sporen hat und unangenehm nach verbranntem Gummi riecht? Ich musste da auf den ersten Blick gleich an Entoloma nausiosme denken


    Liebe Grüße

  • Moin Florian,

    danke fürs Korrekturlesen😉 und fürs Draufschubsen. Den Seidigen Rötling kenne ich tatsächlich ganz gut. Der Beitrag war eindeutig zu lang für den übervollen Pilztag.


    Ich hatte mir die 41 eigentlich angesehen und war enttäuscht, dass die Sporen nicht eckig waren. Aber deinem Hinweis gehe ich unbedingt nach und seh mir das noch mal an und zeige dann Fotos vom Innenleben.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Raphael,

    die Nummer 38 habe ich mir noch einmal angesehen. Die Sporen sehen so aus. Hast du Interesse an dem Pilz?


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia


    Die scheinen wirklich kubisch bzw. pentagonal zu sein, oder irre ich mich?

    In der Gruppe gibt es halt einige neu beschriebene Arten, deren Verbreitung noch schlecht bekannt ist.

    Mit FE5b halbwegs bestimmbar, aber man müsste noch Schnallen suchen, Cheilo- und Kaulozystiden anschauen.

    Wäre schon interessant, die Arten der Gruppe sind alle selten.


    Gruss Raphael