Jedes Jahr im Herbst ...

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilz_Neuling2020.

  • Achja,


    in jedem Herbst wieder schlecht geschriebene Artikel zum Pilzsammeln,

    online oder offline...

    Da kommt der Grusel lange vor Halloween!


    Der NABU sollte es wirklich besser wissen:

    Die beliebtesten Speisepilze - NABU
    Hier finden Sie eine Übersicht der besten Speisepilze. Informationen und Rezeptvorschläge machen nicht nur Lust aufs Sammeln, sondern auch aufs Kochen. Aber…
    www.nabu.de

    Wo der Pfifferling Lamellen hat, u.s.w.


    Oder der Satz im Wochenblatt:

    "Am schonendsten wird der Pilz mit einem geraden Schnitt mit einem scharfen Küchenmesser einige Zentimeter über dem Boden geerntet."

    oder

    "...weiße Pilze. Meist sind auch diese giftig."


    ==zucken


    Ihr kennt das schon.

    Liebe Grüße!

  • Moin,


    jo, erstens das. Aber immer wieder solche Begebenheiten wie heute.

    Heute morgen wieder auf einer schönen Pilzrunde mit vielen Edelreizkern, jungen knackigen Maronen und jungen Steinis unterwegs gewesen.


    Und da liefen mir in loser Folge zwei ältere Pärchen mit ihren großen Körben in die Quere. Was die da drin hatten, alter Schwede. Jede Menge alter Maronen, die nach dem gestrigen Regen schon besonders schwabbelig glänzend waren.


    Nach einem freundlichen Moin oder Guten Morgen kam ich zumindest mit dem zweiten ins kurze Gespräch und meinte nur, dass ich die nicht mehr sammeln würde, geschweige denn essen.


    „Ach, die sind doch noch gut“….so denn….

  • Das hier hat mich auch amüsiert - oder nachdenklich gemacht, was die Medien so husch pfusch in die Welt setzen:



    Erstens:

    Dramatisierung. Abertausende Pilzsammler stehen mit einem Bein im Grab, weil das Knollenblätterpilz-Gegengift fehlt.


    Zweitens:

    Falschinfo. Es gibt überhaupt kein Gegengift, sondern nur Stoffe mit denen die Aufnahme der Amanitoxine in die Leber erschwert werden.

    Diese helfen bei der Therapie einer Vergiftung, garantieren aber keine Genesung, wie man es von einem "Gegengift" erwarten würde.

    Die Aussage, es gäbe grundsätzlich ein Gegengift, verharmlost eine solch kritische Vergiftung.

    Also einfach rein in den Wald, alles futtern was lecker aussieht und mild schmeckt, und wenn's nicht bekommt schnell das Gegengift holen ???


    Drittens: Falsches Bild. Der gezeigte Pilz (Amanita citrina) ist vergleichsweise harmlos und gut gekocht sogar ungiftig (was nicht bedeutet dass ihr den jetzt alle essen müsst).


    Viertens: Irreführende Schlussfolgerung. Pilze sollten auch dann von einem Experten kontrolliert werden, wenn das angebliche Gegengift lieferbar ist.

    Die Schlagzeile ist so geschrieben, als wäre diese Kontrolle nur nötig, weil dieses Mittel gerade nicht verfügbar ist.


    Sauber recherchiert ist was anderes glaube ich...


    LG Raphael

  • Zustimmung @Clavaria

    Also wenn das "Gegenmittel" da ist, dann kann ich wieder herzhaft in alle Knollenblätterpilze beißen, oder?


    Das scheint ja eh der Standard zu sein MeckPilz...

    Lassen wir andere ihre Erfahrungen selber sammeln. Vielleicht haben die eine sehr robuste Verdauung?


    Pilzige Grüße! ==stein ==lorchel

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough

  • Meine Tochter hatte tatsächlich "Pilzkunde" in der Schule. Ein Tag, zwei Stunden nur, einmalig – aber erstmal ja super. Aber was lernte sie? Alle Pilze mit Röhren sind essbar, alle mit Lamellen giftig. Und da der Supermarkt-Champignon essbar ist, handelt es sich um einen Röhrling :-). Nun, meine Tochter kennt sich super aus, und wenn die anderen Kinder keine Lamellenpilze anfassen, solls mir auch recht sein – also habe ich nichts weiter dazu gesagt :-). Glaube aber trotzdem nicht, dass Dummheit langfristig schützt …


    LG, Pilzfreund77

  • Meine Tochter hatte tatsächlich "Pilzkunde" in der Schule. Ein Tag, zwei Stunden nur, einmalig – aber erstmal ja super.

    Ich werde nächsten Montag eine Exkursion mit einer Schulklasse machen. Die Lehrerin hat 4 Schulstunden dafür geblockt. Das wir bestimmt toll 😃.


    Aber was du von dem Unterricht deiner Tochter berichtest, ist ja gruselig. Da frage ich mich, woher die Lehrkraft diese Inhalte bezogen hat. Was meine Kinder in der Schule dazu gelernt haben, war zwar auch schmalspurmäßig (2-3 Stunden in der 3. Klasse und noch mal 2-3 Stunden in der 8. oder 9.), aber wenigstens nicht falsch. Da wäre ich doch bemüßigt, das wenigstens der Lehrkraft rückzumelden, damit sie das nächstes Jahr korrekt vermitteln kann.


    Beste Grüße

    Sabine

  • Erstmal positiv zu hören, dass Pilze im Unterricht vorkommen.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in meiner Schulzeit erwähnt wurden - damals hätte man die eh noch zu der Pflanzenwelt gezählt.


    Aber was bringt es, wenn grober Unfug vermittelt wird...?

    Schade: Der Zugang zu Informationen ist heute so einfach, nur fehlt es meist an Medienkompetenz.


    huehnchen69 Schön, dass Ihr eine Tour macht!

    Die Kinder sollten sowieso mal öfter in die Natur.

    Ich kenne mehrere Lehrer, und die erzählen, dass nicht wenige Kinder bei einem Klassenausflug das erste Mal im Wald sind! =O


    Verpilzte Grüße ==fliege

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