Guten Abend!
Auf dem Rückweg von meiner heutigen Sammeltour habe ich direkt am geschotterten Waldweg in einem Entwässerungsgraben diese sehr hellhütigen Tricholoma entdeckt. Auffällig ist das starke Gilben an Druckstellen. Zwischen den Aufnahmen am Fundort und den Aufnahmen in der Wohnung liegen keine drei Stunden, während dieser Zeit lagen die Fruchtkörper in einem Obstknotenbeutel dicht aneinander.
Die Pilze haben auch einen markanten Geruch, den ich nur schwer beschreiben kann. Eine Mischung zwischen chemisch-süßlich einerseits und etwas muffig andererseits, insgesamt eher unangenehm. Aber nicht so seifig-waschküchenartig wie der Seifenritterling.
Buchen und Kiefern gab es reichlich in der näheren Umgebung als Hauptbaumarten, vereinzelt auch Eichen, Fichte, Birke und Lärche. Wärmebegünstigte Lage am bayrischen Untermain/Weinbaugebiet.
Die Geruchsbeschreibung passt wohl auf den Unverschämter Ritterling, aber nicht das starke Gilben. Es soll auch Albino-Formen vom Gilbenden Erd-Ritterling geben, aber dazu passt nicht der dafür genannte Geruch mehlig.
Als weitere Alternative kommt noch der "Gelbweißer Ritterling" T. sulphurescens in Betracht, der aber nördlich der Alpen sehr selten sein soll und teilweise auch Salziger Ritterling genannt wird. Hat den schonmal jemand gesehen und kann was dazu sagen?
Der strohblasse Ritterling soll sich nicht verfärben und wäre damit aus dem Rennen, obwohl die Geruchsbeschreibung und Aussehen passen würde.
Schließlich soll es noch T. boreosulphurescens geben, den man kaum von T. sulphurescens unterscheiden kann und der in Skandinavien unter Birke vorkommt. Dazu konnte ich keine weiteren Informationen finden.
Ich habe auch ein kleines Stückchen probiert. Zunächst fast geschmacklos, aber nach einigen Sekunden unangenehm. Weder bitter noch scharf, unangenehm mit einer leicht säuerlichen Komponente.
Namensvorschläge und Hinweise sind willkommen.
Beste Grüße,
Frank
Beste Grüße,
Frank