drei Cortinarien

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 345 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chorknabe.

  • Hallo,


    ich möchte Euch drei Cortinarien vorstellen und hoffe, dass die Experten ( Cortinarius ) meine Bestimmungsversuche bestätigen bzw. korrigieren können


    1. Die erste Phlegmatie hat vor allem bei jungen Fruchtkörper einen Hut mit auffallend leuchtend gelber Farbe, die vor allem am Hutrand derart kalt-gelb ist dass man schon fast einen Grünschimmer wahrzunehmen glaubt. Im Alter verschwindet scheinbar das kalt-gelb und verändert sich in ein wärmeres gelb-ocker. In der Hutmitte findet man auch bei jungen Exemplaren dunklere Schüppchen. Die Lamellen sind auffallend hell und weisen bei jungen Exemplaren eindeutig einen lilalichen Schimmer auf. Die Lamellenscheiden sind leicht gesägt/gewellt. Der Stil ist dunkel überfasert, im oberen Bereich hell, im unteren Bereich eher ockerbräunlich. Die Knollenhaut hat die gleiche Farbe wie der Hutrand junger Fruchtkörper. Auffallend ist zudem die +-schwefelgelbe Farbe des Basismycels. Das Fleisch ist im Stile ganz leicht bläulich, im Hut und Knolle eher creme mit leichter Ocker-Note.

    Der Geruch ist nicht sehr prägnant (meine Funde waren allerdings angetrocknet), die Huthaut ist nicht bitter. KOH auf der Huthaut ergibt ein kräftiges rotbraun, dito auf dem Knollenrand. Keine Reaktion an den Lamellen, im Fleisch ebenfalls negativ.


    Fundort war ein reiner Buchenwald, von dem ich bisher nicht wusste dass er sonderlich kalkbetont wäre.


    Mikrodaten sind nicht vorhanden, allerdings existiert ein Beleg und kann nachgeholt werden (wenn ich endlich das geplante Büro renoviert, eingerichtet und das scharfe Glas aufgebaut habe).


    Mit diversen Schlüsseln wie FN, Kibby oder CiS lande ich bei C.calochrous, dem Amethyst-Klumpuß. Hier scheint mir wirklich alles zu passen, inkl. dem schwefelgelben Basismycel, auf den die FN explizit schlüsselt. Passt?












    2. Dieses mal keine Phlegmatie sondern aus meiner Sicht unzweifelhaft ein Raukopf. Der feinschuppige Hut ist kräftig olivgrün gefärbt, ebenso die Lamellen. Der Stiel ist im unteren Bereich keulig verdickt und deutlich heller gefärbt. Geruch war deutlich wahrnehmbar nach Rettich, Geschmack nicht probiert. KOH auf Hut und Stiel kräftig rotbraun, im Fleisch ebenfalls rotbräunlich Fundort war in einem Kalklaubwald an einer Wegkreuzung, an dem jedes Jahr treu die Satane in größerer Zahl stehen. Bäume vor allem Hainbuchen; Kiefern, Buchen und Eichen in der Nähe. Mit den Schlüsseln komme ich auf C.cotoneus, den Olivbraunen Laubwald-Raukopf. Bei der Bestimmung bin ich mir recht sicher. Zu recht?









    3. Eine weitere Phlegmatie fand ich in einem Eichendominierten Kalklaubwald. Der Hut ist ockergelb und dezent radial-faserig eingewachsen. Auf den Bildern meine ich noch kleinere helle Velumfetzen auf dem Hut zu sehen. Viel Cortina am Hutrand hängend. Die Lamellen kontrastieren zum Hut mit einem sehr hellen creme und sind auffallend gesägt. Der Stiel ist blass ocker, die runde Knolle fast rübenförmig, die Knollenhaut weiß. Geruch wenig markant, Geschmack mild.


    Keine Mikrodaten, aber Beleg exisiert. Fundort nur wenige Meter entfernt von dem bereits gestern vorgestellten C.sodagnitus.


    KOH auf der Huthaut rotbraun, etwas heller auf dem Stiel.


    Mit Schlüsseln lande ich entweder bei C.caesiocortinatus, dem Rundlichsporigen Klumpfuß (den man wegen der subglobosen Sporen schnell bestätigen/ausschließen könnte) - oder aber bei C.saporatus, dem Breitknolligen Klumpfuß. Kommt einer von beiden in Betracht?







    Danke für Eure Aufmerksamkeit :)

  • Hallo,

    ich bin zwar kein Experte aber 1 und 2 habe ich vor ein paar Tagen auch gefunden und würde beide ebenfalls so nennen. Es scheint gerade wirklich Cortinatien Hochsaison in einem sehr guten Pilzherbst zu sein.

    Viele Grüße

  • Hallo

    Bei den ersten beiden habe ich keine Zweifel , das passt gut.

    Die Nr. 3 würde ich mit C.talus vergleichen.

    Ein Vertreter der Multiformes Sektion

    Die eingewachsenfasrige Huthaut und das warme gelb mit der schwach veränderten Knolle passt gut

    Teste die Stielbasis morgen mal auf süßlichen Honiggeruch

    LG

    Uwe

  • Hallo Uwe,


    danke dir für die Bestätigung der ersten beiden Arten.

    Die Nr. 3 würde ich mit C.talus vergleichen.

    Ein Vertreter der Multiformes Sektion. Die eingewachsenfasrige Huthaut und das warme gelb mit der schwach veränderten Knolle passt gut. Teste die Stielbasis morgen mal auf süßlichen Honiggeruch.

    Riechen auch getrocknete Fruchtkörper noch nach Honig?


    Grüße, Thomas.