Cortinarius caroviolaceus?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 341 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo zusammen


    Heute durfte diese schöne Gruppe mitkommen, bei der leider ein ganz junger Fruchtkörper fehlt.

    Aber mal schauen, was man daraus machen kann.


    Habitat: Thermophiler Wald auf Kalkboden, generell sehr trocken, aber es regnet ja genug dieses Jahr.

    Pinus und Quercus pubescens als Begleiter.



    KOH 20%: In der Knolle sofort gelb, ebenso am Basalmyzel, aber schwächer (sieht man schlecht auf dem Foto).

    Überall sonst negativ.

    Geruch etwas erdig, nicht unangenehm. Keine weitere Verfärbung im Fleisch.


    Sporen mandelförmig, bis zitriform, stark warzig.

    Ich war noch messfaul, habe bisher fünf Stück gemessen: 10.5-11.5 x 6-7 µm.


    Dem schleimigen Hut entsprechend gibt es eine dicke Ixokutis.


    Darunter ein ziemliches Durcheinander, nichts was man also gut differenzierte Subkutis bezeichnen könnte.



    Nach Funga Nordica komme ich auf Cortinarius caroviolaceus, aber bei dem wird KOH negativ beschrieben, sicher nicht gelb in der Knolle.

    Vermutlich habe ich mich irgendwie verrannt.


    Cortinarius , hast du eine Idee dazu?


    LG Raphael

  • Hallo Raphael

    Ich denke mit C.caroviolaceus liegst du richtig

    Ludwig bildet die Art unter C.aleuriosmus ab und schreibt von einer leichten Gelbreaktion am Basalmycel /Knollenfleisch

    Die Beschreibung und die Bilder zeigen eindeutig C.caroviolaceus und nicht C.aleuriosmus

    Wir hatten beide Arten letztes Jahr in Italien und die beiden Pilze sind eigentlich unverwechselbar


    Gruß

    Uwe

  • Ich lege ihn als mal so ab, es kam ja wirklich nichts anderes in Frage.

    Das würde ich so nicht sagen.
    Ein sehr ähnlicher Pilz , auch bei Eiche und südlich verbreitet ist C.rapaceotomentosus

    Den hatte ich mal in Kroatien dokumentiert und nicht bestimmen können.
    Die Sequenzierung hat es dann geklärt.
    Alle diese Arten sind nicht in der Florapp gelistet.
    Es lohnt sich vielleicht doch eine Sequenzierung.
    LG
    Uwe

  • Hallo Uwe


    Ah, also doch nicht so einfach :)

    Ich habe ihn schon zum Sequenzieren eingetragen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde diese Art früher oft C. rapaceus genannt, was inzwischen als nomen dubium gilt.

    C. rapaceus ist in der Schweiz auf der Roten Liste (EN) mit 6 Fundmeldungen in den letzten 25 Jahren, deshalb lohnt sich die Sequenzierung sicher.

    Mit etwas Glück denke ich dran, das Ergebnis hier zu melden.


    LG Raphael

  • Hi,

    sequenzieren tut immer gut!

    Aber dieser scheint mir schon ein caroviolaceus zu sein. Ist Euch schon mal bei abgetrockneten Fruchtkörpern die samtige Huthaut aufgefallen?

    Rapaceotomentosus ist viel filziger/schuppiger auf dem Hut und rapaceus gibt es nicht mehr (in meinem Abb.verz.)

    2004 hatten Thomas und ich bereits versucht, die Art klar zu stellen.

    LG Günter

  • Hallo Günter


    Ja, die trockenen Hüte waren wirklich samtig, aber nicht schuppig.


    Danke für das Paper, das war eines von denen die mir fehlten :)


    LG Raphael