Gifthäubling vs. Stockschwämmchen + grüner Knollenblätterpilz

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 946 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von elbeangler67.

  • Moin zusammen,

    ich kenne den Gifthäubling nur von Bildern und wollte eigentlich Keine Stockschwämmchen essen bevor ich ihn selbst in der Hand habe, aber wenn ich da dran gehalten hätte, würde ich erst heute mit den Stockschwämmchen anfangen!

    Also heute meine ersten Gifthäublinge!

    Ich dachte, dass die eigentlich vereinzelt rum stehen müssten und als ich heute den Stamm gesehen habe war ich mir sicher, des sin Stockschwämmchen!!! Den ersten gepflückt und echt erschrocken, dann 5-6 Stück an verschiedenen Stellen aus dem Busch gezogen und 2 Sachen haben mich überrascht.

    1. alle waren Gifthäublinge!

    2. die waren alle einzeln, von Stockschwämmchen kenne ich das so, dass da auch mal 5 an der Wurzel zusammen hängen!

    Vorsichtshalber habe ich bei einer Pilzsachverständigen aus dem Forum nachgefragt ob ich mit dem Gifthäubling recht habe und sie meinte 1. ja und 2. mit der Menge könnte man einen umbringen!!

    Und ich soll sie ins Forum stellen!

    Da sin se!



    letzte Woche hatte ich Stockschwämmchen, da war ich deutlich entspannter!


    Nach den Bildern von Heute will mein Pilzpadawan nie mehr im Leben Stockschwämchen esse :gschock:


    Is grad echt gefährlich im Wald, grüne Knollenblätterpilze kommen grad au zu hauf!

    Ein Bilderbuchpilz, wenn er net so saugefährlich wäre!!!!!




    LG Peter

  • Jetzt mal Hand aufs Herz: schmecken die echt so gut dass sich das Risiko rentiert? Ein Pilz, den man nur daran "zuverlässig" von seinem tödlichen Verwechslungspartner unterscheiden kann, ob sich was silbriges am Stiel befindet oder nicht, wäre mir persönlich zu heiß. Da bleibe ich bei den Röhrlingen und Leistlingen.

  • Ja sie schmecken mir wirklich so gut!!!

    Das silbrig bereifte ist ja nur an dem Gifthäubling und das Stockschwämmchen erkennst du ziemlich klar und deutlich an den Stielschüppchen, d.h. die Stockschwämchen immer mit Stiel sammeln und daheim beim putzen jeden einzelnen Pilz anschauen, dann bist du sicher wenn du ihn kennst, dadurch kannst du auch die Schwefelköpfe ausschließen, weil die auch keine Stielschüppchen haben.

    Im übrigen waren die mir früher au zu heiß, deshalb habe ich 6 Jahre gebraucht bis ich die ersten selbst gesammelten gegessen habe!!! :gkopfkratz:

    LG Peter

  • Jetzt mal Hand aufs Herz: schmecken die echt so gut dass sich das Risiko rentiert? ...

    Die sind schon lecker. g:-)


    Da bin ich ja froh, peri, daß du hier so viel über Pilze gelernt hast. Das hast du bravourös gemeistert! :daumen:

    Und prima auch daß du hier davon berichtest.

    Danke dir für die Blumen, war au echt stolz dass ich problemlos die Stockschwämmchen ausschließen konnte und meine Vermutung vom Gifthäubling richtig war! :gcool:

    Und wenn Melanie, die sie mir bestätigt hat schreibt, stell die mal ins Forum, ich hab noch nie so viele auf einem Haufen gesehen, dann muss ich das doch machen, sonst gibts schimpfe! :gmotz:

  • Na, der grüne Knollenblätterpilz ist doch echt eine Pracht!

    Gefährlich finde ich nicht, dass er ist. Gefährlich wäre es, irgendetwas zu essen, was man nicht kennt.

    Wenn man weiß, was man nicht weiß, kenn eigentlich nichts schief gehen.

  • Lieber Peter,


    Ich rate Dir, die Pilze nicht erst zuhause nochmal zu kontrollieren. Wenn du Stockschwämmchen und (versehentlich) Gifthäublinge erntest, siehst Du den Unterschied zuhause möglicherweise nicht mehr. Der silbrige Belag bzw. die Schüppchen verschwinden bei Berührung des Stiels. Zuhause kannst Du die Pilze nicht mehr sicher unterscheiden. Du solltest wirklich schon im Wald jeden einzelnen anschauen. Auch wenn das Mühe macht :gzwinkern:


    LG corne

  • Hallo Paulis,

    Leider nein,

    ich war mir nur zu 95% sicher, dass es der Gifthäubling ist und als ich Bestätigung bekam, dass er es sicher is, war ich schon fast aus dem Wald raus!

    Im nachhinein hasse ich mich natürlich dafür :gomg:

    1. hätte ich alle abräumen sollen, dass kein anderer den in seinen Pilzkorb steckt und ich weiß ob wirklich alle Gifthäublinge waren.

    2. hätte ich deutlich bessere Bilder machen müssen, ob büschelig oder einzeln wächst.

    Ich bin nach wie vor eigentlich Speisepilzsammler (verfressen halt :grotwerd:) und mache nicht mehr so viele Bilder, sammle seit ca. 15 Jahren Pilze und habe das erste mal Gifthäublinge und das auch noch in unglaublich großer Anzahl und mache keine 20 Bilder, ich hab nicht mal dran gerochen :gnichttraurig: so blöd kann man eigentlich gar net sein :gheulen:

    Das nächste mal mach ich das besser!!!!

    LG Peter

  • Lieber Peter,


    Ich rate Dir, die Pilze nicht erst zuhause nochmal zu kontrollieren. Wenn du Stockschwämmchen und (versehentlich) Gifthäublinge erntest, siehst Du den Unterschied zuhause möglicherweise nicht mehr. Der silbrige Belag bzw. die Schüppchen verschwinden bei Berührung des Stiels. Zuhause kannst Du die Pilze nicht mehr sicher unterscheiden. Du solltest wirklich schon im Wald jeden einzelnen anschauen. Auch wenn das Mühe macht :gzwinkern:


    LG corne

    Moin Corne,


    natürlich schaue ich mir das im Wald beim ernten schon an, sonst wäre ich ja gestern schon auf den Gifthäubling rein gefallen!

    Da ich aber vor den Stockies bzw. Gifthäubling einen Riesenrespekt habe, lass ich die Stiele dran, so dass ich daheim nochmal kontrollieren kann und nicht 100 sondern 1000% sicher bin!!!

    Schau dir oben mal das Teller mit den Stockies an, da ist auf jedem Pilz noch Reste von den Stielschüppchen zu sehen, beim Gifthäubling is der silbrige Belag bei der kleinsten Berührung weg!!!

    Ich schätze mal, dass man da daheim nix silbriges sehen könnte, aber er hätte keine Stielschüppchen und was daheim keine Stielschüppchen hat geht in den Müll!!!!


    LG Peter

  • glaube ich nicht wirklich, wenn ich den erst einmal im Leben in meinem Wald gesehen habe kann ich mir net vorstellen, dass der bei mir, zumindest auf meiner Strecke so häufig ist!

    bei Knollenblätterpilzen gebe ich dir recht, da steht grad der ganze Wald voll, aber da ist der Unterschied zu Speisepilzen deutlichst größer und wer die net kennt sollte besser nicht zum Pilze sammeln in den Wald gehen!!!

  • 1. hätte ich alle abräumen sollen, dass kein anderer den in seinen Pilzkorb steckt

    Da hast du aber noch viel Arbeit vor dir ....

    Und ist meiner Meinung nach leider der völlig falsche Ansatz: Es gibt viele Giftpilze, viele Giftpflanzen, und viele andere Gefahren.

    Das Leben ist gefährlich, und die Leute erwachsen.

    Aufklärung ist das Mittel der Wahl, und gesunder Menschenverstand. Man kann die Leute nicht vor allem schützen, und Gifthäublinge sind dabei eine sehr sehr kleine Gefahr.


    Als Jugendliche waren Bekannte von mir mal in Badelatschen übers Höllental auf die Zugspitze gelaufen. Dumm und äußerst gefährlich, ja, aber willst du jetzt deswegen die ganzen Alpen sperren? Ich nicht.

    Natur ist Natur, und wer sich in sie begibt, muss sich darüber klar sein, dass er wissen sollte, was er tut, weil er sich sonst gefährdet. Und in jedem Fall für sich selbst verantwortlich ist.


    Ehrlicherweise finde ich deine Einstellung gruselig.

  • Ich liebe Stockschwämmchen (für mich die geschmacklich besten Plize) und seh den Gifthäubling auch als Endgegner. Hab da nen Heiden-Resekt vor und ihn auch schon ein paarmal finden dürfen. Bisher noch nie mit Stockis vermischt und alle immer auf Nadelholz. Aber der Teufel ist ein Erdhörnchen und hält sich nicht immer an Regeln. Mittlerweile schau ich mir also den Baumtyp an, dann genau die Pilze (Optik, Stiele, Geruch) am Stumpf. Wenn das für mich da Stockis sind, dann pflück ich sie in Büscheln. Und daheim nehm ich jeden Pilz noch mal genau mit Stiel ins Visier und selbst wenn am gleichen Büschel auch nur eeeeein Stocki nicht 100%ig Schüppchen am Stiel hat, fliegt es in den Müll. Das ist vielleicht übervorsichtig, aber wat Mutt, dat Mutt.

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.

  • Also ich habe mich neulich mit meinem bekannten ( PSV) unterhalten, über unsere Funde und Erfahrungen in der letzten Zeit. Ich hab ihm erzählt, dass ich in diesem Jahr schon mehrfach Stockschwämmchen gefunden und als solche bestimmt habe...mit 99 % Sicherheit. Das eine Prozent reicht mir aber, um sie im Wald stehen zu lassen und mich nur am Anblick zu erfreuen. Kein Pilz ist es wert ein Risiko einzugehen.

    Er fragt nur, warum ich nicht zu ihm gekommen wäre um die letzte Gewissheit zu erlangen,...ja, hätte ich machen können. Aber die sahen so schön aus auf ihrem Thron ( Baumstubben) und dort durften / sollten sie auch bleiben. :)

  • Bisher noch nie mit Stockis vermischt und alle immer auf Nadelholz. Aber der Teufel ist ein Erdhörnchen und hält sich nicht immer an Regeln. Mittlerweile schau ich mir also den Baumtyp an, dann genau die Pilze (Optik, Stiele, Geruch) am Stumpf

    Dass Gifthäublinge immer auf Nadelholz wachsen ist ein Mythos aus der Vergangenheit als der Gifthäubling noch Nadelholzhäubling hieß. Gifthäubling als auch Stockschwämmchen kommen gleichmaßen auf Nadel- als auch auf Laubholz vor. Der Baumtyp ist daher kein Bestimmungsmerkmal.

    In erster Linie sind für mich die Schüppchen am Stiel maßgebend, dann vlt. noch der Geruch als zusätzliches, aber nicht alleinbestimmendes Merkmal. Wenn ich sie essen möchte, sammle ich nur solche, die eindeutig erkennbar sind, keine nassen oder mit abgegriffenen Stielen.


    1. hätte ich alle abräumen sollen, dass kein anderer den in seinen Pilzkorb steckt und ich weiß ob wirklich alle Gifthäublinge waren.

    Du kannst doch nicht alle Giftpilze aus den Wald entfernen, um leichtsinnige Sammler vor Verwechselungen zu bewahren. Jeder, der Pilze sammelt, ist selbst dafür verantwortlich, was er sammelt und wer sich damit nicht auskennt, sollte sich entweder kundig machen oder es lieber ganz sein lassen.


    LG, Josef

  • Ich bin da auch sehr vorsichtig, habe jetzt aber dennoch erstmalig Stockschwämmchen gesammelt, mir die aber vom PSV bestätigen lassen. Gifthäubling habe ich noch nie gefunden. Die Stockschwämmchen nehme ich auch nur mit, wenn ich das Laubholz klar erkennen kann, sie typisch riechen und der Stiel die Schüppchen zeigt und zur Basis hin schwarz und holzig wird. Ist eines der Parameter nicht erfüllt, sortiere ich aus, selbst vom selben Stumpf.

    Und wenn man Zweifel hat, isst man die doch eh nicht mit reinem Gewissen. Dann ist es die Sache wirklich nicht wert.


  • Danke euch allen für die Antworten,

    Ich gebe euch Recht!

    Die anderen Pilze abzuräumen, dass sie kein anderer futtert is Blödsinn!

    Man merkt auch dass einige von euch einen heidenrespekt vor den Stockschwämmchen haben, genau so ging es mir au!

    Nachdem ich jetzt zum ersten mal den Gifthäubling gefunden und sofort gemerkt habe, dass das kein Stockschwämmchen ist, sehe ich das jetzt viel lockerer, Test bestanden.

    Das heißt natürlich nicht, dass ich nachlässiger sammeln werde, aber der Unterschied is doch so groß, dass sie eigentlich einfach bestimmbar sind und die Restangst eigentlich weg ist!! Respekt bleibt! g:D


    LG Peter

  • Hallo zusammen,


    Ich kann den Respekt davor, den Pilz zu verzehren, noch heute nachempfinden:

    Ich war damals vor der ersten Stocki-Mahlzeit extrem vorsichtig.


    Ich habe von makroskopisch eindeutig bestimmten Stockschwämmchen trotzdem jeweils ein Stück vom Hut herausgeschnitten. Danach habe ich von 30-40 Hutstücken, die Sporen im Mikroskop geprüft...

    ..erst dann gab es den Rest der Hüte in der ersten Stocki-Suppe :)


    Den Gifthäubling und Stockschwämmchen "erkenne" ich nun oft beim Blick von oben (stimmte dann auch immer).

    Natürlich bleibt es beim pingeligen Angucken, wenn es um den Verzehr geht.

    (das Mikroskopieren hatte ich nach zwei Mahlzeiten dann aber sein lassen :) )


    Stockschwämmchen mit Mehlgeruch würde ich vermutlich verwerfen [die soll es ja angeblich geben]).


    Viele Grüße,

    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

  • Guten Morgen


    Ich habe am Samstag zu wiederholten Male Stockschwämmchen gefunden, sicher bestimmt und mitgenommen. Um Restzweifel (reine Vorsichtsmaßnahme) war ich bei einem befreundeten PSV und er hat mir meinen Fund bestätigt. ich habe die Pilze erstmal getrocknet und sie sind für eine Pilzsuppe bestimmt.


    In der kurzen Zeit wo ich dort war, kamen 3 Anrufe von Leuten, die eine Korbkontrolle wollten zum Teil aus ca. 30km Entfernung.

    Letzte Woche hatte er eine Anfrage vom Giftnotruf, wo es um Vergiftungs-Symptome vom Pantherpilz ging. Eine Frau fiel wohl ins Koma. Glücklicherweise geht es wohl allen Patienten wieder gut. das zeigt doch mal wieder, wie wichtig die Arbeit (ehrenamtlich) der PSV ist.


    Einen guten Start in die Woche