Schleierhaftes - eine mittelgroße Telamonie sucht einen Namen

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  • Hallo,


    normalerweise bücke ich mich nicht nach Telamonien, obwohl bei uns die Laubwälder gerade wirklich voll damit stehen. Diese kleine Gruppe mit recht robusten Fruchtkörpern fand ich aber derart auffällig, dass ich leichtsinnigerweise hoffte man könne sie einigermaßen leicht bestimmen.


    Vorweg: die Bilder sind leider zu hell geraten und geben dadurch den insgesamt eher düsteren Gesamteindruck der Pilze nicht ganz getreu wieder.


    Der Hut ist kalt-bräunlich (wie überhaupt der ganze Pilz keine warmen Brauntöne aufweist) und sehr auffällig rötlich, bräunlich bis leicht grünlich radial faserig eingewachsen; dadurch wirkt der Hut trotz düsterem Gesamteindruck fast ein wenig bunt. Die Oberfläche ist mehr oder weniger glatt aber nicht schmierig oder seidig. Vermutlich ist er Hut nicht hygrophan. Der Größe Hut hatte einen Durchmesser von ca 7cm.


    Die Lamellen sind blassbräunlich, vermutlich auch bei jungen Exemplaren, mäßig entfernt stehend. Auf einem Bild könnte man hineininterpretieren, dass die Lamellen auch mal lilalich gewesen sein könnten, aber das ist mehr Raten als Beobachten. Die Lamellenscheiden sind gewellt, aber nicht gesägt.


    Der Stiel ist relativ robust (Durchmesser ca 10..15mm), im unteren Bereich etwas dicker aber nicht keulig verdickt, graubräunlich und ausgeprägt dunkelbraun überfasert. An der Stielspitze viel heller und zum Lamellenansatz zu den deutlich dunkleren Lamellen hin abrupt kontrastierend. An der Stielbasis teils braun-schwärzlich verfärbt. Stielbasis leicht angespitzt, von weißem Mycel überzogen; Basismycel weiß.

    Im unteren Drittel Teil des Stiels meine ich mit der Lupe (und etwas Fantasie Reste) gürtelartigen braunschwarzen Velumbänder zu sehen.


    Das Fleisch im Hut Milchkaffee-farben, zur Huthaut hin teils dunkelbraun. Im Stiel ähnlich Farbe wie im Hutfleisch aber dunkler marmoriert, an der Stielbasis deutlich dunkler marmoriert und am Rand dunkelbraun bis schwärzlich.


    Der Geruch ist +- unbedeutend, vielleicht ganz leicht fruchtig; Geschmack mild.


    KOH auf dem Hut allenfalls grünlich, sonst überall negativ.


    Sporen konnte ich leider noch nicht anschauen, Beleg existiert aber und Sporen können nachgereicht werden.


    Fundort ist ein Buchen-dominierter Laubwald auf Muschelkalk. Direkt am Fundort gab es eigentlich nur Buchen.


    Ich habe mich lange mit diversen Schlüsseln abgekämpft, aber ich komme einfach nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Mehrfach bin ich bei C.hilleri gelandet, der zumindest im Kibby entfernte Ähnlichkeiten mit meinem Fund hat (insbesondere die lebhaft radialfaserig eingewachsene Huthaut). Andere Abbildungen der Art scheinen wiederum gar nicht zu meinem Fund zu passen.


    Es nützt nichts - hier müssen Experten ran ( Cortinarius , Mykollege_Günter ) . Habt ihr eine Idee in welche Richtung die Reise gehen könnte? Oder bin ich mit Telamonie oder gar Cortinarius völlig auf dem Holzweg?





  • Die Sporen bitte

    Ich habe bislang kaum Sporen von Exikkaten vermessen, daher zur Sicherheit hier kurz meine Vorgehensweise; ich habe ein winziges Stück Stiel in 3%KOH eingeweicht und darin dann die Sporen mit dem Messokular vermessen. Hoffe dieses Vorgehen passt und führt zu auswertbaren Sporenmaßen.


    Hier die Mikrodaten:

    L x B = 9,3µm (9,0 - 9,5µm) x 6,2µm (6,0 - 6,5µm); Q = 1,50


    Anbei noch ein paar wirklich grauselige Bilder mit dem Handy durchs Okular, ich hoffe man erkennt trotzdem etwas.




    Lässt sich mit diesen Informationen die Art einkreisen?