Wiese 2024 - 2

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 272 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • N'abend miteinander,


    ziemlich spät im Jahr - für hiesige Verhältnisse - tut sich wieder was auf der Wiese. Die meisten Arten aber nicht zahlreich. Besonders viel wieder in den kleinen Kuhlen, die von Füchsen gebuddelt werden, wenn sie nach Insekten, Würmern suchen.


    1. Geoglossum umbratile (die hatte Matthias Reul mir auch schon früher bestimmt, und ich habe abschließend mit seinen Mikrobildern verglichen)

    Asci 130-150 µm, Sporen mit 7 (3-4-6) Septen, (38) 50-70 * 6-7 µm, mittig dicker, Paraphysen vorn verdickt, oft gekrümmt, septiert

    2. Geoglossum sp. mit Hypomyces papulasporae

    H. papulasporae

    die Erdzunge darunter ist schwer freizulegen, saubere Asci habe ich nicht finden können. die meisten Sporen haben 7 Septen, dann gibt es aber auch welche mit 8, 9 und 12? Die Sporen sind

    45-76 (100)*5-6 µm groß, nahezu gleich dick über die gesamte Länge. Dazu passt nichts - außer der Beschreibung von Kucera mit dem Zusatz, dass unbeschrieben.


    3. Clavaria cf. fragilis, Stiel nicht abgesetzt, selten verzweigt

    Sporen 5-7,5*3-4,5 µm, Q ~1,4-1,8, das könnte zu C. fragilis passen

    Strukturen direkt unter der Oberfläche

    4. Entoloma incarnatofuscescens, der sieht makroskopisch schon so aus, wie der, den Karl letztes Jahr als solchen bestimmt hatte, die Mikrodaten scheinen auch zu passen

    HDS

    Sporen 7,5-10,5 * 6-8 µm (Q ~1,2-1,6)


    5. Entoloma infula

    HDS, aber nicht mittig


    6. filigrane Entoloma mit blauem Stiel, kegeligem, befilzten Hut, ~1 cm. Der Hut hat nur mittig einen leichten Blaustich, die Farben auf dem Foto passen so.

    Stiel

    HDS, das sind dann wohl vakuole Pigmente? Hyphen <10 µm breit

    Sporen 7-9 * 6-7,5, Q ~1,2

    Der sollte zu Leptonia gehören oder zu Cyanula? Wenn ich nach Morozova et al. 2014 schlüssele, komme ich zu (per)coelestinum, was nicht so richtig passt.

    7. Entoloma braun, 2 cm, Hut glatt, nicht eingedellt; Stiel 2,5 cm lang, nach unten deutlich dicker werdend ~4 mm. Innen weiß

    HDS, Hyphen 5-15 µm breit, Enden teils keulig

    flaschenförmige Zystiden mit septiertem Flaschenhals

    Basidien 4-sporig, die hier ist 55*11 µm groß. Interpretiere ich den Ansatz richtig, dass das nach Schnalle aussieht?

    Sporen 6,5-10*6,5-8,5 µm, Q ~1-1,3

    Hier habe ich keine Ahnung, wo der hingehört.


    Danke für's Anschauen und ggf. Hinweise


    LG, Bernd

  • Servus Bernd,

    2 Möglichkeiten zur Geoglossum

    1. Durch den Befall bilden sich extrem unterschiedliche Sporen aus

    2. Es gibt noch eine G. variabilisporum: Sporen mit (0-6)7(8-14) Septen, Paraphysen breit keulig erweitert.

    Kannst ja damit mal vergleichen


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli, danke für den Hinweis. Über diese Art war ich noch nicht gestolpert, also jedenfalls nicht wissentlich. Paraphysen kann ich in dem Brei aktuell nicht erkennen. Von daher gehe ich schon davon aus, dass der Befall sich auch auf die Sporen auswirken kann. Den hatte ich letztes Jahr an der gleichen Stelle auch mit Befall, später fand sich dann noch ein heiles Exemplar, das ich aber zu Kucera geschickt habe (ohne Antwort). Von daher hoffe ich, dass da demnächst auch noch gesunde Exemplare auftauchen. Auffällig finde ich, dass der fertile Teil nur sehr kurz ist, ein Fünftel von der Gesamtlänge etwa.


    LG, Bernd

  • N'abend miteinander, derweil habe ich noch eine junge Erdzunge hiervon gefunden, die nicht befallen ist, und die ich daher gleich mitgenommen habe, bevor es zum Befall kommt. Offensichtlich noch sehr jung, da die meisten Sporen noch ohne Septen sind. Dafür gibt es aber Aufklärung zu Asci und Paraphysen.


    Das Exemplar ist 30 mm hoch, davon sind 7 mm der fertile Teil.

    der fertile Teil eher braun, nicht glänzend

    Die Asci sind 180-190*14-17 µm groß, die Sporen 65-87*5,5-6,5. Paraphysen mit Kugelende (Halmafigur), Kugel d~5-7, Hyphe b~3-4, septiert, manchmal gebogen, seltener auch nicht kugelig, spitz.

    das war der Maximalfortschritt bei der Septierung

    manche Sporen hatten keinen erkennbaren Inhalt

    Die Hyphen am Stiel sind meist unverzweigt, die Endzellen 4-6 µm breit, die Endzelle zumeist ohne Einschnürung septiert, ansonsten geringe Einschnürung an den Septen


    Die von Felli genannte G. variabilisporum passt hinsichtlich der Paraphysen nicht. Ganz gut gefällt mir von den bei Arauzo & Iglesias 2014 vorbildlich gezeigten Arten noch G. vleugelianium, wobei da die Abmessungen von Asci und Sporen deutlich geringer sind. Also einstweilen keine Übereinstimmung mit irgendwas, Bleibt zu hoffen, dass noch Exemplare es unbeschädigt zur Reife bringen. Vielleicht kommen dann noch ein paar Daten dazu.


    LG, Bernd