Unbestimmte Klumpfüße aus Ostholstein

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 382 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Hallo zusammen,


    ich habe noch ein paar unbestimmte Phlegmacien und Calonarien aus Ostholstein. Die Funde sind vom letzten Wochenende.

    Bei einer Art habe ich die KOH-Reaktion nur als Handynotiz vorliegen und blöderweise vergessen eine Fotodokumentation zu machen.


    1. Die Art hatte orange-gelbe Huttöne (ähnlich wie C.elegantissimus). Allerdings passt die Farbe der Trama nicht zu C.elegantissimus.

    Zu der Art habe ich mir folgendes notiert: KOH in der Trama in der Stielbasis bräunlich, am Hut ebenfalls bräunlich (ggf. mit Grautönen).

    Das Habitat war ein Kalkbuchenwald an einem See. Der Fundort war in direkter Nähe zum See.

    1.


    2. Bei folgendem Fund handelt es sich um ein Phlegmacium mit fast weißem Hut, der in der Trama unterhalb des Hutes Blautöne aufweist.

    Die KOH-Reaktion im Fleisch ist orange/orangebraun, am Hut und an der Stielbasis maximal blassrosa. Ich habe bisher noch nie einen so hellen Pilz aus der Gattung gefunden. Zu der ursprünglichen Lamellenfarbe kann ich leider nichts sagen, da es sich um ein Einzelexemplar gehandelt hat.



    3. Folgender Fund hat keine auffällig abgesetzte Knolle, sondern eher eine breite Stielbasis. Die Lamellen waren jung blassviolett, die KOH-Reaktion am Hut und an der Stielbasis orangebraun. Die KOH Reaktion im Fleisch war gelblich. Standort war ebenfalls ein Kalkbuchenwald an einem See.



    4. Folgender Klumpfuß wuchs in dem gleichen Habitat wie 1 und 2 und wies eine orangebraun KOH-Reaktion am Hut auf, die KOH Reaktion im Fleisch war negativ. Auffällig sind die jung blassvioletten Lamellen sowie das blauviolette Fleisch im Stiel.


    Ich wäre sehr denkbar über mögliche Bestimmungsvorschläge.

    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Hallo Cornelius

    Zu 1. Alle in Frage kommenden Arten haben eine tief rote bis dunkel rote KOH Reaktion auf dem Hut

    Da wäre C.alcalinophilus / majusculus

    Mit dunklen Sprenkeln auf dem Hut

    Und eher einheitlich gefärbt C.olearoides, der wird im älteren Zustand richtig leuchtend orange

    Ich tendiere zu ersterem.

    Mikroskopisch lässt sich das an der Sporenform klären


    Zu 2. Habe ich keine Idee


    3.+ 4 halte ich für das selbe und sehe am ehesten junge C.saporatus.Wobei die eigentlich maximal gräuliche Lamellen haben.


    Schöne Funde, das ist ein vielversprechender Wald


    Gruß

    Uwe

  • Hallo Uwe,


    vielen Dank für den hilfreichen Beitrag.

    C.alcalinophilus und C.saporatus kommen mMn gut hin.

    Beides wären Erstfunde für mich.

    In dem selben Wald gab es noch Cortinarius orellanus und Rubroboletus rhodoxanthus.


    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Zu 1 denke ich wegen der braunen Lamellenfarbe eher an C. fulvocitrinus. Vergleiche mal damit.

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo Axel,

    C.fulvocitrinus ist, zumindest bei mir, eine eher schmächtige dünnfleischige Art und nicht so intensiv gelb durchgefärbt im Fleisch wie hier. Ausserdem oxidiert Fulvocitrinus nicht so stark ins kastanienbraune wie hier zu sehen

    Ich habe beide Arten ( Alcalinophilus und fulvocitrinus) gerade in meinem Hauswald keine 20m voreinander entfernt stehen.

    Bei C.alcalinophilus sind die gelben Lamellen nur in ganz jungem Zustand zu sehen , sie werden sehr schnell braun.

    Auf der anderen Seite meine ich einen minimalen Braunton im Fleisch der Stielmitte zu sehen, was wieder für C.fulvocitinus sprechen würde


    Aber klar an Hand von nur Bildern ist das immer schwierig. Gerade die Beurteilung wie farbecht die Bilder sind ist schwierig. Meine Namen sind immer nur Vorschläge und keine wirklichen Bestimmungen


    LG

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    bei mir im Weserbergland stellt sich C. fulvocitrinus schon ziemlich kräftig dar. Zum Vergleich siehe hier:

    https://www.pilzkartierung.de/pilzatlasnds/f2specart.php?csuchsatz=BBF&cFund=*

    Grüße Axel

    Falls der Link nicht geht Pilzkartierung online aufrufen.

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo Axel,

    schöne Kollektionen habt ihr da gesammelt und ja, die sind deutlich kräftiger gebaut wie meine.

    Meine haben die typische C.splendens Grösse und sind von denen nur über die braunen Lamellen und das braune Fleisch in der Stielmitte zu unterscheiden

    Gruß

    Uwe