Kunterbunter Herbstwald und ein paar Bestimmungen absichern

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  • Hallo zusammen,

    ich war ein bisschen auf Kalk unterwegs und es hab ein paar zeigbare Funde. Ich hab am Ende ein paar dabei, bei denen ich gern eine Bestätigung oder Einwände hätte, könntet ihr da drüber schaun? Ich weiß da ist auch unbestimmbares dabei, um die gehts mir nicht, ich schreib dann dazu an welchen ich zweifle.

    1. Ich darf mich von euren vielen tollen Funden nicht verrückt machen lassen, meine etwas tiefer gelegenen, wärmebegünstigten Laubwälder fangen gerade erst richtig an. Hier kommt jetzt der Steinpilzschub.

    2. Und auch ganz junge Totentrompeten.

    3. Ein sehr hübsch gefärbter grüner Knolli

    4. Und auch die Täublinge kommen nochmal, zum Beispiel war R. olivacea recht häufig.

    5. Auch die Herkuleskeulen kommen frisch

    6. Dieses Jahr fallen mir an verschiedensten Stellen viele Öhrlinge auf, ich glaube bei denen hilft die neue Brille

    7. Mönchsköpfe gibt es hexenringweise

    8. Goldzahnschnecklinge bei Linde

    9. Ein echter Massenpilz im spätherbstlichen Buchenwald ist Hygrophorus discoxanthus

    10. Bei Hainbuche wächst Hygrophorus carpini

    11. Und auf dem Waldboden gibt immer mal wieder Grünspan-träuschlinge

    14. Nach ihren Nadelwaldkollegen ziehen auch die Laubwaldpanther nach

    13.Auf der Wiese tut sich noch nicht viel, die Jungfernellerlinge machen mal den Anfang

    14. Und damit gehts rüber in den Nadelwald. Flockis gibts immer noch hübsche

    15. Ein noch schöneres Rot findet man bei den Fliegenpilzen

    16. Die Trompetenpfifferlinge ziehen jetzt auch an tiefergelegenen Stellen kräftig an, an höher liegenden sind schon gute Ernten eingefahren.

    17. Man sollte sie nur nicht mit den unter ihnen wachsenden Gallertkäppchen verwechseln

    18. Ebenfalls in absurden Mengen wachsen überall wo es Tannen gibt (also selbst eingestreut im Buchenwald) die Lachsreizker

    19. Ein weiterer hübscher Tannenbegleiter ist Hygrophorus abieticola, nicht ganz so häufig aber immer mal wieder anzutreffen.

    20. Bei Kiefern wachsen sowohl Edelreizker

    21. Als auch Weinrote Reizker

    22. Und spangrüne Reizker

    23. Ein Klumpfuß, wohl aus dem C. glaucopus agg. im Nadelwald

    24. Tatsachlich mal ein leicht zu bestimmender Schleimkopf: mit violetten Farbtönen, stark erdigem Geruch und gelber KOH Reaktion bleibt im Nadelwald nur C. variicolor im engen Sinn

    25. Ebenfalls bei Fichte herrlich duftende Marzipanschnecklinge

    26. Tigerritterlinge mit starkem Mehlgeruch im Nadelwald

    27. Bei Tanne auch noch ein paar düstere Röhrlinge

    28. Sehr nett finde ich, dass die Amathystpfifferlinge nochmal in größerer Zahl auftauchen. Die habe ich im Sommer ein bisschen vermisst, als cibarius und pallens explodiert sind.

    29. An den Stubben gabs gelbe Holzritterlinge

    30. Und zum Abschluss, bevor ich zu meinen Fragen komme noch ganz junge Gifthäublinge

    Anfrage 1: Ein Rötling bei Espe und Buche, Geruch für mich nur leicht mehlig, könnte das Entoloma lividoalbum sein?

    Anfrage 2: Ein hübscher Scheidenstreifling bei Buche und Linde auf Kalk, die Stielbasis war leider zu tief im Kalkboden. Darf ich den Amanita crocea nennen?

    Anfrage 3: Ein Schleierling, hier will ich aber gar keine Art wissen, nur die Untergattung. Hut war ziemlich schleimig, Stiel trocken, Fundort im Kalkbuchenwald aber die Stielbasis sieht mal so gar nicht nach Schleimkopf/Klumpfuß aus? Aber was sonst?

    Anfrage 4: Cortinarius ein auffälliger Klumpfuß under Buche auf Kalk. Geruch unauffällig, Hut sehr auffällig faserig. Koh auf Hut und Stieloberfläche rotbräunlich. Kann das wieder was aus dem glaucopus agg. sein? Kein Nadelbaum in der Nähe.

    Anfrage 5: ein weiterer Klumpfuß aus gleichem Habitat. Geruch und KOH unauffällig, ich hab mir hier elegantissimus angeschaut, das scheint aber doch nicht zu passen. Achtung: auf dem zweiten Bild liegen noch die vorherigen oben dabei.

    Anfrage 6: Zum Schluss noch dieser Ritterling. Geruch deutlich mehlig, Fruchtkörper recht kräftig aber keine Guttationstropfen oben am Stiel. Auf Kalk, nur Nadelbäume und eine ca 1.5 m hohe Buche in der Nähe. Schwarze Hutschuppen, trotzdem dann Tr. filamentosum?

    Anfrage 7: Ein weiterer Ritterling auf Kalk bei Kiefer, hier bin ich mir recht sicher, dass es der fastberingte ist.

    So, (Pilz-)Hut ab, wer bis jetzt durchgehalten hat. Ich hoffe euch hat meine kleine (hust) Bilderstrecke gefallen, ich denke das ist eine recht typische Pilzauswahl im Spätherbst auf Kalkboden. Bin bei meinen Anfragen für alle Hilfe dankbar.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrumz,


    Ich kann zu den meisten deiner Fragen gar nichts sagen, nur zu dem Scheidenstreifling vielleicht ein ganz kleines bisschen: Ich habe A. crocea mit deutlicheren Gelbtönen in Erinnerung (sofern die Bilder farbecht sind), und an den 1,5 mir bekannten Fundorten war auch die Fruchtkörperbildung regelmäßig in den Sommermonaten, was allerdings ein recht wackliges Argument ist


    Allein an der Zahl der Fundstellen wirst du aber erkennen, dass meine Erfahrung mit der Art nicht übergroß ist. Die eine Fundstelle (mildes Klima, unter Eichen) durfte ich immerhin einige Jahre lang sehr regelmäßig aufsuchen. Die andere, die oben nur halb zählt, war ein einmaliger Fund, weil ich dort nie wieder war.

  • Hallo

    Zu deinen Cortinarien

    4. Mit Glaucopus im weitesten Sinne liegst du richtig. Ich denke das könntei C.magicus sein oder zumindest etwas nah verwandtes

    5. könnte ein etwas dünnstieliger C.saporatus sein, aber da sind die Bilder noch weniger aussagekräftig

    Gruß

    Uwe

  • Danke dir,

    ich habe die Exemplare noch und werde mal vergleichen, schau mir auch noch die Sporen an. Ich finde die Phlegmacien herrlich anzuschaun und bei mir wachsen sie auch wirklich direkt vor der Haustür aber die Bestimmung ist wirklich hart. Ich bestimme aktuell etwas ins Blaue hinein (Arten in Pilze Mitteleuropas anschauen und so vergleichen was passt), aber merke selbst dass das nicht wirklich klappt. Magicus hatte ich mir tatsächlich angeschaut aber da hat mir die Hutfarbe und die Lamellenfarbe der älteren Exemplare nicht so gepasst und Brot habe ich da auch überhaupt nicht gerochen. Naja ich nehme mir mal vor nächstes Jahr deinen Cortinatien-Kurs mitzumachen, hoffentlich dann in einem ähnlich guten Cortinarienjahr wie diesem.

    Viele Grüße

  • Danke auch dir Craterelle ,

    zudem soll crocea ja angeblich auf saurem Boden wachsen, kalkhaltiger als dort wirds nicht mehr (Weißer Jura, sehr flachgründig). Sonst fiel mir aber gar nix ein, kennt sich hier jemand mit Amanita aus? Könnte ja vielleicht auch was seltenes sein, das Habitat ist ziemlich speziell (Weißer Jura, bei Buche und Linde, 800m Höhe, wärmebegünstigt)

    Viele Grüße