Welches Schuhwerk und welche Kleidung im Wald, um bequem und Zeckenfrei Pilze sammeln zu können

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 726 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mikromeister.

  • Einfach die Strümpfe über die Hosenbeine ziehen. Modisch fragwürdig, aber im Wald sollte das egal sein. Die meisten Zecken kommen von unten die Beine heraus gekrabbelt; mit der Socken-Methode klappt das dann nicht mehr.


    ich habe außerdem mal eine Hose mit einer Anti-Zecken-Beschichtung gekauft. Ob es hilft kann ich aber nicht sagen.

  • Moin,

    ich hab das alles auch probiert. Diverse Einreibemittelchen, Zeckenschutzhose. Das mag funktionieren, wenn man gelegentlich in den Wald geht. Nicht aber, wenn man quasi im Wald wohnt - wobei im Garten wahrscheinlich genauso viele Zecken unterwegs sind, wie im Wald. Auf die Dauer von April bis Oktober 7 Tage die Woche ist das nicht praktikabel. Die Zeckenschutzhose im Hochsommer bei 30 Grad geht gar nicht. Zumal Hund und Katze die Zecken trotz ihres Zeckenschutzes auch ins Haus tragen. Als irgendwann mal eine Zecke an Wand neben der Kaffeemaschine herumkroch ist mir klar geworden, dass ich ein anderes Leben führen müsste, um mich sicher vor Zecken zu schützen. Zu allererst wohl Hund und Katze abschaffen. Das geht gar nicht.


    Inzwischen beschränke ich mich auf's Absammeln und Meucheln der Plagegeister. Wenn sich doch mal eine festgebissen hat - das passiert schon ein paar Mal im Jahr - wird sie entfernt und die Stelle mit Rotöl eingerieben, auch noch ein paar Tage nach dem Stich. Seit ich so verfahre, hatte ich keinen Ausbruch einer Borelliose mehr. Ansonsten tu ich nach einem Zeckenbiss ein bisschen was für mein Immunsystem und gegen FSME bin ich geimpft. So lebt es sich recht entspannt - trotz Zecken.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Wenn man findet, dass ein Zeckebiss desinfiziert gehört, dann sollte man auch ein Desinfektionsmittel verwenden das was taugt.

    Rotöl (Johanniskrautöl) oder Alkohol sind hier nicht ideal.

    Ein Fläschen eines modernen Wundantiseptikums kostet wenig und wirkt weit besser. Für kleine Wunden ist immer noch Povidon-Jod sehr gut oder sowas wie Octenisept. Beide brennen nicht und haben ein breites Wirkungsspektrum.

    Zitat von Wutzi

    Wenn sich doch mal eine festgebissen hat ... wird sie entfernt und die Stelle mit Rotöl eingerieben, auch noch ein paar Tage nach dem Stich. Seit ich so verfahre, hatte ich keinen Ausbruch einer Borelliose mehr

    Sowas heisst anekdotische Evidenz. Also es hat bei Dir so funktioniert, aber die Kausalität ist völlig ungeklärt und als Handlungsempfehlung für andere Leute ist die Datenbasis unbrauchbar.

  • Sowas heisst anekdotische Evidenz. Also es hat bei Dir so funktioniert, aber die Kausalität ist völlig ungeklärt und als Handlungsempfehlung für andere Leute ist die Datenbasis unbrauchbar.

    Stimmt genau. Ich habe daher keine Handlungsempfehlung gegeben, sondern nur geschildert, wie ich zu einem stressfreien Umgang mit Zecken gefunden habe.


    Mit den von dir genannten Mitteln hatte ich in schöner Regelmäßigkeit ein bis zwei mal Borelliose im Jahr. Der Nutzen von Rotöl bei mir ist zwar auch anekdotisch, aber das sehe ich ganz locker.


    Bei mir taugt der Johanniskraut-Auszug. Vielleicht ist das Rotöl ja sogar wirkungsvoller, als die von dir genannten Mittelchen. Nur gibt es für Naturheilmittel bekanntlich keine klinischen Studien Phase 3 und so weiß halt niemand so ganz genau ob, warum und wie sie wirken.


    Und bevor wieder so eine wilde Debatte entspringt. Ich lasse mich impfen, wenn's sinnvoll ist und nehme ein Antibiotikum, wenn es nötig ist und ich würde bei ernstlichen Erkrankungen neben den bekannten Hausmitteln ärztlichen Rat hinzuziehen und nicht zum Wunderheiler gehen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Beitrag von mikromeister ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Die genannten, bewährten Medikamente beissen sich doch nicht und wir uns auch nicht :) Keines muss man als Mittelchen abtun, aber man sollte wissen, was man ihnen zutrauen darf.

    Man kann sowohl mit einem wissenschaftlich belegt hochwirksamen Desinfektionsmittel die eine Schiene fahren, von der ich nota bene nur vermute, dass sie helfen könnte und trotzdem zusätzlich Johanniskrautöl mit einem anderen Wirkungsspektrum draufgeben.

    Dass an der Bissstelle auch nach Tagen noch was passiert kann man am oft periodisch auftretenden Juckreiz und der Rötung deutlich sehen. Also warum nicht behandeln?

    In beiden Fällen ist der Aufwand winzig, es gibt keine Nebenwirkungen und auch eine geringe Wirkung könnte den entscheidenden Unterschied machen.


    Meine Anmerkung bezog sich nur da drauf, dass weder Alkohol (welcher?) noch Johannniskrautöl in puncto Desinfektion an ein modernen Wundantiseptikum ranreichen.

    Da wird so viel dran geforscht, dass man hier dem Stand der Wissenschaft sicherlich glauben darf.


    Zur Entfernung:

    Eine Zeckenkarte ist sicherlich nicht das schlechteste Instrument, aber eine wirklich präzise Pinzette ist sehr viel besser.

    Heutzutage kann man bei Aliexpress für wenige Euro eine gute spitze Pinzette Typ 5 kaufen, mit der man auch kleine Zecken von der Seite präzise hinter dem Kopf fassen kann und entfernen ohne der Körper wie eine Tube auszuquetschen.
    Das ist sehr wahrscheinlich auch ein wichtiger Baustein in der Borreliosevermeidung.

  • Moin Lukasch,

    ganz vermeiden kann mans nie, daß man mal eine erwischt. Hatte dieses Jahr bisher zwei. Da, wo ich gut dran komme, mach ich die selber raus, ansonsten zum Arzt.

    Ich trag grundsätzlich lange Hose, für die wärmere Jahreszeit gibts ja auch dünnere Stoffe. Und dann die Hose in Socken Version.

    An Schuhen trage ich immer etwas höhere Wanderschuhe, so wie etwas höhere Arbeitsschuhe, bloß ohne Stahlkappe.

    Oben trag ich im Sommer auch T-Shirt. Ich sprüh mich dann halt etwas ein mit den handelsüblichen Mitteln.

    Markenprodukte kauf ich da nicht, ich nehm immer eine Eigenmarke einer bekannten Drogeriekette, da gobts dann auch gelegentlich mal Angebote, wo etwas mehr drin ist.

    Kostet momentan max. 5€. Zu Hause Klamotten waschen und duschen. Kannst natürlich auch mal welche mit im Korb haben, hatte ich letztes Wochenende, krabbelte dann übers Schneidebrett, Fenster auf, raus damit und gut ist.

    Wie das modisch aussieht, das ist mir völlig wurscht, auch wenn ich danach auf dem Heimweg noch mal in einer Tanke halte für ein Käffchen bleiben die Socken über der Hose, kann ja immer mal was an den Klamotten sein.


    LG

    Daniel

  • Moin zusammen,


    ich drehe die kleinen Zecken immer abends mit den Fingern raus (ist Übungssache).
    Bislang hatte ich noch nie Borreliose, obwohl ich alleine in den letzten beiden Jahren über 100 Zecken hatte. Allerdings entferne ich diese immer innerhalb der ersten 12 Stunden.


    Mit der Zeckenkarte bin ich nie klar gekommen, da die ganz kleinen Zecken einfach zu winzig sind um von der Zeckenkarte entfernt zu werden. Die Rausdrehmethode funktioniert da deutlich besser.


    VG Cornelius

  • So eine Zeckenkarte find ich auch irgendwie nicht gut, hab so eine Pinzette aus Metall, wie sie u.a. mein Hausarzt auch benutzt, die kann man ja desinfizieren und wieder benutzen.

  • So sieht eine geeignete Pinzette aus.
    Ein gutes Auge und feine Fingerchen sind natürlich Voraussetzung für die Bedienung. Und sorgfältige Lagerung.

    Die Pinzetten von Ärzten sind meistens gruselige geriffelte Dinger, die von Sprechstundenhilfen regelmäßig in den Sterilisator gekippt werden.


    Für das Entfernen einer Zecke muss die Pinzette nicht steril sein. Die Zecke ist es ja auch nicht.