Schon wieder diese Täublinge...

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.558 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Manfred01.

  • Bin gesternl auf mehrere grüne und 2 braungrüne (mehr braun als gn.) Täublinge gestoßen.
    Sind das nun grüne Frauentäublinge und 2 normale Frauentäublinge ?
    Oder etwa nur grasgüne Täublinge ?
    Lamellen bei beiden Arten weißlich ,wachsweich, geschmeidig, nicht brüchig.
    Die grünen Kollegen sind richig satt dunkel.Geschmack ist mild, angenehm.
    Stiel bricht wie Apfel glatt durch.
    Größe beim größten grünen ca.15cm.
    Wer weiß Rat ? Nat. keine Freigabe...is ja logisch....


    Gruß Michael

  • Ok. Das wär ja schon mal nicht schlecht...
    Danke an euch alle.


    Kann ich also dann pauschalisieren:


    Wenn ich mir sicher bin, daß es keine Ritterlingsart, sondern ein Täubling ist,
    und die Lamellen diese konsistenz und Farbe aufweisen es sich um Frauentäublinge handelt ?


    Ich vergaß noch zu erwähnen, daß sich die Huthaut (die Pilze waren trocken nicht feucht ) zu ca. 25% von der Kante nach innen abziehen ließ und das Pilzfleisch darunter eine leichte rosa- bzw. hell-lilafarbenenfarbene Oberfläche hatte.

    Gruß Michael

    Bei Regen oder Sturm, hol ich den Pilz noch vor dem Wurm...

  • Hallo Michael,



    Kann ich also dann pauschalisieren:


    Wenn ich mir sicher bin, daß es keine Ritterlingsart, sondern ein Täubling ist, und die Lamellen diese konsistenz und Farbe aufweisen es sich um Frauentäublinge handelt ?


    Pauschalieren und derartige Vegleiche/Schlussfolgerungen zwischen "Ritterling" (Gattung Tricholoma) und "Täublingen" (Gattung Russula) anzustellen, kann ich nur als nicht belastbare Spekulation bewerten.


    Mein Rat:
    - Halte dich an einfache Merkmale und kläre zuerst ob es sich um einen "Täubling" handelt:
    ---> In Hut und Stiel gegliederter Lamellenpilz; nicht milchend bei Verletzung; Stiel bricht mit deutlichem "Knack" mit einer nicht faserigen sondern wie gebrochener "Hartkäse" ausehenden Bruchstelle; Lamellen von wenigen Ausnahmen (*) bei Berührung "splitternd".


    (*) Einer der Ausnahmen wäre der Frauentäubling, bei denen die Lamellen beim darüberstreichen nicht "Splittern" sondern verkleben. Weitere Ausnahmen, wäre u.A. "Russula heterophylla" (Grünlicher Speisetäubling), "R. vesca" (Fleischroter Speisetäubling), bei denen die Lamellen auch nicht bei jeder Berührung gleich brechen.


    - Und dann ich zweiten Schritt die Art "sicher" zu bestimmen, ist alles andere als trivial:
    (1) Als Minimalforderung sollte man "Sporenpulverfarbe (ersatzweise Lamellenfarbe), Geschmack, und Verhalten der Lamellen beim Drüberstreichen" überprüfen.
    (2) Die Hutfarbe ist beim "Frauentäubling" leider auch recht variabel und reicht von "grün bis violett (cyan) über alle Mischungen dieser Farben". Auch gelbgrüne Hutfarben kommen vor.


    ---> Aber dennoch handelt es sich m.E. um eine der rel. leicht bestimmbaren "Täublingsarten". Übrigens: Die "+-Grünen Frauentäublinge" (da finden +-immer stellenweise "Cyan-Spuren) wachsen im Laubwald und werden "Var. peltereaui" genannt.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    Danke für deine ausfühliche und kompetente Beratung !


    Habe das aber irgendwie unglücklich formuliert...
    Ich hätte statt Ritterling auch Marone oder Steinpilz schreiben können.
    Das war nur ein Platzhalter für irgend eine andere Gattung.
    Habe kein Problem diese beiden Gattungen auseinanderzuhalten.


    Letztendlich geht es mir eigentlich nur darum ob ich ohne jedesmal eine Geschmacks-
    probe vorort durchführen zu müssen ( Fuchsbandwurm ist ja auch so ein Thema ) anhand der Merkmale "wachsweiche weißliche Lamellen, Hutfarbe von Braun bis grün
    etc." bei einem Täubling sagen zu können: Dies ist ein Frauentäubling,den nehm ich mit.
    Inwiefern man jetzt einen ausgewachsenen Täubling mit einem Knollenblätterpilz verwechseln kann, wie die meisten Pilzbücher warnen, ist mir schleierhaft....
    Ich denke wenn man die Knollenblätter Pilze vor sich hat, und von denen gibts ja
    jedes Jahr reichlich, kann ich mir das nur bei Sammlern vorstellen, die noch nie im Wald waren und alles sammeln was es so gibt.
    Ich selbst sammle seit ca. 25 Jahren Pilze und muß jetzt halt mal auf neues aus.
    Nehme dieses Jahr auch mal graublättrige Schwefelköpfe mit um sie anzutesten.
    Laut Literatur sind die anscheinend auch sehr lecker.
    Hat die von euch schon jemand in der Pfanne gehabt?


    Gruß Michael

    Bei Regen oder Sturm, hol ich den Pilz noch vor dem Wurm...


  • Nehme dieses Jahr auch mal graublättrige Schwefelköpfe mit um sie anzutesten.
    Laut Literatur sind die anscheinend auch sehr lecker.
    Hat die von euch schon jemand in der Pfanne gehabt?


    natürlich. die schmecken auch gut.

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)

  • Ich bin auch für Frauentäublinge.
    Ein kleiner Tipp noch am Rande bei Täublingen
    kann man ein kleines Stück vom Hut abbrechen und dann merkt
    man ob er genießbar ist oder nicht.Wenn er mild schmeckt
    ist er essbar aber sobald er schärflich,bitterlich etc. ist dann lasst
    lieber die Finger davon.
    Lg Lukas

  • Ich glaube, ich habe bei der gestigen Mischwaldtour auch Frauentäublinge gefunden:
    Farbarianten von violett bis grün nahe beieinander.
    Lamellen weich.
    Geruch unauffällig.
    Geschmeckt habe ich auch nichts besonders? Frauentäublinge sollen nussig schmecken. Wie sind eure Erfahrungen?
    Sporenabdruck von violetten wie von grünen Hüten ist weiß.