Klumpfüße aus dem Hauswald

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  • Moin zusammen,


    letzte Woche habe ich auf einer Feierabendtour mit dem Fahrrad völlig überraschenderweise 3 Klumpfüße im Hauswald gefunden. Eigentlich wollte ich nur schauen, ob die Tigerritterlinge an der bekannten Fundstelle FK gebildet haben.

    Ansonsten finde ich in dem Wald nur C.talus mit dem typischen honigartigen Duft. Diese Art ist in meinem Hauswald häufig.


    Standort ist ein Wegrand eines Kalkschotterweges, mögliche Symbiosepartner sind Fagus und Quercus.


    1. Die erste Kollektion wies gelbgrünliche Farbtöne auf, hat gelbes Fleisch und einen Kunsthoniggeruch (wie er bei vielen Cortinarien vorkommt). Die KOH-Reaktion im Fleisch war negativ, die KOH Reaktion auf dem Hut und in den Lamellen braun. Die Lamellen hatten jung die gleichen Farbtöne wie der gesamte Fruchtkörper. Die Fruchtkörper hatten zentral auf dem Hut rotbräunliche Farbtöne, am Hutrand ging die Farbe eher ins gelbgrünliche.


    KOH-Reaktion der Trama:


    KOH Reaktion der Huthaut:


    2. Bei der zweiten Kollektion waren Fruchtkörper und Lamellen jung bläulich bis blauviolett gefärbt. Allerdings fanden sich auch ältere Fruchtkörper, bei denen die Hüte fast komplett bräunlich gefärbt waren, ebenfalls die Stiele. Es handelt sich demnach um eine der im Alter verfärbenden Arten.

    Die Huthaut war mild im Geschmack und die Stieltrama war blauviolett gefärbt. Die Trama der Stielbasis und des Huts waren weiß. Die KOH-Reaktion auf dem Hut viel blassrosa aus, im Fleisch war die Reaktion ockerfarben, an der Basis karottenrot (sehr auffälliges Merkmal mMn).


    KOH Reaktion Hut:

    KOH Reaktion Trama:


    3. Von der dritten Art war leider nur ein junger Fruchtkörper vorhanden. Die Hutfarben waren gelb und die Lamellen violett, es handelt sich demnach um eine Art aus der Sektion Calochroi. Die Art hatte ebenfalls einen violett überhauchten Stiel sowie eine violette Stieltrama. Die Trama war im Hut und in der Stielbasis ebenfalls weiß. Die KOH-Reaktion auf dem Hut viel schwach rötlich aus (habe ich leider nicht gut dokumentiert), die Reaktion in der Trama gelblich (hier bin ich mir sicher).

    KOH-Reaktion Trama:

    KOH Reaktion Hut:


    Ich würde mich über Bestimmungshilfen und Tipps sehr freuen. Da die Arten nur 3 Kilometer von meinem Zuhause entfernt sind, kann ich den Standort jederzeit wieder aufsuchen (falls wichtige Details fehlen oder um nach jungen FK zu suchen).


    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Ohne die KOH-Reaktionen im Kopf zu haben tippe ich auf

    - citrinus

    - coerulescens

    - luhmannii (der Braune bei dem Blauen)

    -anserinus

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hallo Cornelius
    beim Ersten kommen C.splendens oder c.citrinus in Frage .
    Da die Farbdarstellung bei den Bildern suboptimal ist, wird das schwierig
    Ich tendiere zu C.citrinus wegen der dunklen Hutmitte bei einem Exemplar


    Nr.2 sollte C.caerulescens sein . Das ockergeleb Velum auf dem Hut und die breite Knolle ist typisch

    Nr3. wird bitter schmecken und stellt C.anserinus ( C.amoenolens), Buchenklumpfuss dar
    Das kalte blau im Stielfleisch, gepaart mit dem ockergelbem Velum und einer rund-gerandeten Knolle sind neben dem Geschmack die wichtigen Merkmale

    Gruss

    Uwe

  • Vielen Dank euch beiden!


    Der braune Klumpfuß neben C. caerulescens ist eine eigene Art? Tatsächlich sieht es auf dem Bild nach ockergelben Velumresten aus, die für luhmannii sprechen würden (ich lese das Forum mit): Demnach wachsen dort 3 verschiedene Arten auf weniger als 1 m2 Fläche.

    Ich werde den Standort unter der Woche nochmals aufsuchen und den Geschmackstest vollziehen und den möglichen luhmannii nochmal genauer zu betrachten.


    VG Cornelius

  • Der braune Klumpfuß neben C. caerulescens ist eine eigene Art? Tatsächlich sieht es auf dem Bild nach ockergelben Velumresten aus, die für luhmannii sprechen würden (ich lese das Forum mit): Demnach wachsen dort 3 verschiedene Arten auf weniger als 1 m2 Fläche.

    Ich werde den Standort unter der Woche nochmals aufsuchen und den Geschmackstest vollziehen und den möglichen luhmannii nochmal genauer zu betrachten.

    Bei C-luhmannii hilft es sehr, junge Exemplare zu finden, denn nur diese haben noch die knallig lila Farbe in den Lamellen und Fleisch.