Welcher Saftling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 319 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Saftlinge finde ich in unserer Gegend äußerst selten, bisher kenne ich nur H. conica.

    Daher würde ich mich sehr freuen, wenn sich diese schönen Pilze hier bestimmen ließen. Leider hatte ich heute nur mein Handy dabei, daher ist die Fotoqualität eher bescheiden.

    Die Pilze waren ziemlich klein, Hutdurchmesser nur 1 bis max. 2 cm, Stiel bis etwa 4 cm lang. Standort auf schwerem Marschboden neben Weidenbüschen (vereinzelt auch Espen und kleine Stieleichen) im moosdurchsetzten Gras (gemähter Fahrweg).

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo Jann, vergleich den doch mal mit Hygrocybe ceracea, der hat ein besonders gutes Jahr.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Jann,

    trifft es zu, dass der Stiel auffallend glitschig-schleimig ist? Dann wäre Hygrocybe glutinipes eine gute Idee (natürlich nur dann).

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Eure Hinweise!

    Bin nicht ganz sicher - ich glaube, sehr schleimig war der Stiel nicht. Morgen schaffe ich es vielleicht, noch einmal am Fundort vorbeizuschauen. Gibt es noch etwas, auf das ich achten sollte?


    Ich habe gerade mal im Online-Pilzatlas der DgfM nachgesehen:

    H. glutinipes ist in Niedersachsen offenbar extrem selten und im Tiefland bisher nicht nachgewiesen.

    H. ceracea ist ebenfalls selten, es gibt aber ein paar Nachweise aus der Region Lüneburger Heide/Wendland, in der ich unterwegs bin (und aus dem NSG Lüneburger Heide auch aktuelle Nachweise aus 2023).

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo Jann,

    dann achte auch einmal genau darauf, wie die Lamellen am Stiel angewachsen sind. Das ist für die Bestimmung aller Saftlingsarten wichtig.

    Ansonsten ist hier aber tatsächlich entscheidend, ob sich der Stiel auch bei Trockenheit richtig schmierig-schleimig anfasst, oder nur feucht und ein bisschen schmierig. Deshalb heißt H. glutinipes auch Schleimfußsaftling.


    Für den Hut gilt dasselbe. Bei H. ceracea ist der nie schleimig, höchstens klebrig. Richtig beurteilen kannst du das nur, wenn die Pilze nicht regennass sind.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    ob ein Hut klebrig oder trocken ist, kann man auch bei regennassen Pilzen feststellen. Man muß nur mikroskopieren:


    Klebrige Huthaut:


    Trockene Huthaut


    Bei den oben gezeigten Saftlingen tendiere ich übrigens zu H. glutinipes. Der hat gerne diese Delle in der Mitte und von den Fotos her wirkt es auch so, als sei der Stiel deutlich schleimig.


    Björn

  • Stimmt Björn. So ein Mikroskop hilft mitunter sehr beim Scharfsehen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo an alle,

    orangegelbe Saftlinge sind nicht immer makroskopisch bestimmbar.


    Wenn er nur recht klebrig und nicht satt schleimig ist, dann kommt auch noch H. insipida in Betracht.


    Für ceracea wäre das bogige Herablaufen der Lamellen eher untypisch, die sind meist breit angewachsen. H. insipida hat meist mehr rot im Hut, aber das variiert.


    Grüße,


    Wolfgang