Grube 7 19.10.2024

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 361 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    in der Nähe des Neandertals gibt es mit der Grube 7 einen ehemaligen Kalksteinbruch, der mittlerweile zu einem Naturschutzgebiet erklärt wurde. Das Gebiet wird von der AGNU betreut und ist normalerweise nicht zugänglich, da es formal immer noch Werksgelände ist. Letze Woche hatte ich dann bei obsidentify zufällig gesehen, daß innerhalb des Geländes grüne Rötlinge gefunden wurden. Ich habe dann Kontakt aufgenommen und so bot sich dann am Samstag Vormittag die Möglichkeit mit einem sehr nettem AGNU-Mitglied eine Runde vor Ort zu drehen. Das Wetter war zwar wenig einladend, so daß wir nur etwas mehr als eine Stunde vor Ort waren, aber schön war es trotzdem.


    1. Direkt am Anfang des Objekt der Begierde. Grüne Rötlinge in Hülle und Fülle. Ein Blick durchs Mikroskop zeigte dann, daß es sich um Entoloma verae handelt.


    2. Ein Saftling mit glitschigem Hut, wie das Mikroskop auch deutlich zeigt. Sporenmaße 9.0+-0.6 µm x 5.2+-0.5 µm, Q=1.7+-0.1, 8.2-10.5 µm x 4.4-6.1 µm, Q=1.5-1.9, Lamellen aufsteigend angewachsen, Lamellentrama aus langen Zellen. Damit bleibt eigentlich nur Hygrocybe acutoconica, aber dafür wirkten die beiden Fruchtkörper irgendwie zu klein und außerdem sind die Sporen auch nicht groß genug. Hat da jemand eine bessere Idee?


    3. Auch wenn dieser Saftlinge auf dem Foto glitschig wirkt, ist die Huthaut trocken, wie man unter dem Mikro gut erkennen kann. Sporenmaße 9.8+-0.5 µm x 5.6+-0.4 µm, Q=1.7+-0.1, 8.7-10.7 µm x 4.9-6.2 µm, Q=1.5-2.0, Lamellen breit angewachsen, Lamellentrama aus kurzen Zellen. Auch wenn die Sporen etwas groß sind, würde ich sie als Hygrocybe calciphila bezeichnen wollen.


    4. Cuphophyllus virgineus


    5. Ramaria gracilis mit angenehmen Anisgeruch eine einfach zu bestimmende Art


    6. Etwas aus dem Tricholoma argyraceum Aggregat


    7. Hier bin ich etwas unsicher. Die Fruchtkörper unter Kiefer waren ziemlich massiv, so daß ich Richtung S. collinitus tendieren würde. Das Basalmyzel wirkte auf mich aber weißlich, was für S. granulatus typisch wäre.


    Björn

  • Hallo Björn,


    schöne Funde und Bilder wie immer.


    Dein Schmierling ist schon ein Schmerling. Ich sehe keine Faserung auf der für S. collinitus auch zu hellen Huthaut und das Basismycel ist ja auch weiß. Über deine Saftlinge sollen sich andere den Kopf zerbrechen.


    Danke fürs Zeigen.


    VG Jörg

  • Hallo Björn, Entoloma verae ist eine wirklich hübsche Vertreterin ihrer Gattung. Der tät ich auch gern einmal über den Weg laufen.


    Schade, dass dir Hygrocybe insipida nicht begegnet ist. Da könnte ich jetzt Referenzmaterial gebrauchen, so schön aufgearbeitet, wie du das immer zusammenträgst. Naja, frau kann nicht alles haben, schicke Saftlinge und gutes Vergleichsmaterial ist einfach zu viel verlangt.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Björn,

    Deine Nr. 2 ist wohl eher H. chlorophana. Der Habitus passt ebenso wie der Lamellenansatz und die fein bereifte Stielspitze.

    Bei Nr. 3 liegt die Sporengröße noch im Bereich von H. calciphila, aber der Sporenquotient ist ungewöhnlich. Ein genauer Vergleich mit H. substrangulata könnte sich lohnen.

    LG Karl

  • Hallo Karl,


    H. substrangulata paßt irgendwie auch nicht so richtig. Die Art kommt laut Boertmann auf sauren Böden vor und sollte z.T. eingeschnürte Sporen haben. Letzteres kann ich nicht erkennen und da mein Fund mit Entoloma verae vergesellschaftet vorkam, würde ich auch sauren Boden ausschließen (auch wenn in so einem Steinbruch natürlich lokal sehr unterschiedliche Bedingungen herrschen können). Bleibt es wohl fürs erste bei einer unbestimmten Kollektion.


    Björn