Bunte Eifel 20.10.2024

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 826 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo zusammen,


    auch wenn ich ja durchaus öfter mal in der Eifel unterwegs bin, hatte ich es bis jetzt nie geschafft mal zur Wiesenpilzzeit dort eine Runde zu drehen. Das hat sich letzten Sonntag geändert. Morgens ging es früh um 6 aus dem Haus und mit der DB ganz bequem bis in die Eifel, wo ich dann geschlagene drei Stunden auf einer Wiese zubrachte, bevor es dann mit vollem Sortimentsköfferchen wieder zurück nach Duisburg ging.


    1. Melampsoridium betulinum ex Betula sp.


    2. Am Straßenrand auf dem Weg zur Wiese: Bolbitius titubans


    3. Coprinus comatus


    4. Cuphophyllus virgineus


    5. Cystoderma amianthinum


    6. Schleimiger Hut, langzellige Lamellentrama, Sporenmaße 7.8+-0.4 µm x 4.7+-0.3 µm, Q=1.6+-0.1, 6.8-8.6 µm x 4.3-5.3 µm, Q=1.4-1.8, Stielspitze z.T. schwach bereift bringt mich zu Hygrocybe chlorophana


    7. Hygrocybe coccinea


    8. Entoloma porphyrophaeum


    9. Hier stehe ich auf dem Schlauch: Eigentlich sieht das ja schon nach einer Lepista aus, aber die Sporen sind im Abwurf rein weiß, weder amyloid noch dextrinoid und mikroskopisch auch in BWB glatt.


    10. Gliophorus psittacinus


    11. Cuphophyllus pratensis


    12. Gliophorus irrigatus


    13. Entoloma conferendum


    14. Ramariopsis robusta


    15. Nochmal Hygrocybe coccinea


    16. Mit Wanzengeruch: Hygrocybe quieta


    17. Leider nur ein Einzelexemplar: Hygrocybe punicea


    18. Im angrenzenden Fichtenwald Hygrophorus pustulatus


    19. Chromocyphella muscicola


    20. Daedaleopsis confragosa


    21. Irgendwie wirken mir diese Teile viel zu kräftig und stämmig für Cuphophyllus virgineus und auch der spitz gebuckelte Hut will nicht so recht passen. Kann das Cuphophyllus fornicatus sein?


    Björn

  • 9. Hier stehe ich auf dem Schlauch: Eigentlich sieht das ja schon nach einer Lepista aus, aber die Sporen sind im Abwurf rein weiß, weder amyloid noch dextrinoid und mikroskopisch auch in BWB glatt.

    Hallo Björn,

    mir kommt da vielleicht ein Weichritterling in den Sinn,

    viele Grüsse

    Matthias

  • 9. Hier stehe ich auf dem Schlauch: Eigentlich sieht das ja schon nach einer Lepista aus, aber die Sporen sind im Abwurf rein weiß, weder amyloid noch dextrinoid und mikroskopisch auch in BWB glatt.

    Wie groß sind denn die Sporen? Geruch?

  • Hier stehe ich auf dem Schlauch: Eigentlich sieht das ja schon nach einer Lepista aus, aber die Sporen sind im Abwurf rein weiß, weder amyloid noch dextrinoid und mikroskopisch auch in BWB glatt.

    Hallo Björn


    Ich würde Lyophyllum nicht ausschliessen, vielleicht mal auf siderophile Granulation testen.


    LG Raphael

  • Hallo Raphael,


    für die siderophile Granulation fehlt mir leider gerade die passende Chemie. Ich habe aber trotzdem mal mit der Funga Nordica Lyophyllum durchgeschlüsselt und komme da zu keinem passenden Ergebnis.


    Björn

  • Hallo Björn,

    die Zystiden von E. porphyrophaeum hast Du super hingekriegt. Die Sporengröße interessiert mich noch, auch wenn die Bestimmung sicher ist.

    Nr. 21 würde ich bedenkenlos H. fornicata nennen. Ich hatte neulich fast weiße Exemplare, die später deutlich nachgedunkelt sind, wie auf Deinem Bild

    LG Karl

  • für die siderophile Granulation fehlt mir leider gerade die passende Chemie. Ich habe aber trotzdem mal mit der Funga Nordica Lyophyllum durchgeschlüsselt und komme da zu keinem passenden Ergebnis.

    Ganz ein schwieriger Fall... es gibt noch eine dubiose "Lepista singeri" mit glatten Sporen, die kommt morphologisch recht nahe.

    Aber von der gibt es wohl nicht einmal farbige Abbildungen. und auch nur eine dürftige Original-Diagnose.


    Wenn Lyophyllum, dann vielleicht L. flavobrunnescens.

    Aber das sollte heller sein und auch sonst irgendwie anders. Hatten wir neulich an der JEC-Tagung.

    Findet man in der MycBav 13.


    Mal schauen ob jemand noch eine zündende Idee hat.


    Gruss Raphael

  • Hi, ich finde es schwierig auf dem Bild viel zu erkennen, aber da sieht es für mich aus als wäre eine Art Schleier vorhanden. Auch der Stiel scheint ja etwas knollig zu sein. Mein Vorschlag passt optisch jetzt nicht so ideal, aber da bisher noch nicht gelöst wurde, würde ich einfach mal einen untypischen Leucocortinarius bulbiger in den Raum werfen. Die Sporen würden denke ich zumindest ganz gut passen, beim Rest weiß ich es nicht. Auch der Standort wäre natürlich ungewöhnlich, aber ich glaube das ist kein Mykorrhiza? Korrigiert mich gerne, wenn ein Merkmal gar nicht passt oder ich da was übersehen habe :)

  • Servus,

    doch, das ist schon ein Mykorrhizapilz.

    Aber auch ich dachte an Leucocortinarius bulbiger beim anschaun. Die Hutfarbe passt wunderbar, Ritterlingshabitus mit gerandeter Knolle und ich mein sogar Schleierreste zu sehen. Wie weit vom Waldrand war denn das entfernt?

    Weil die H. fornicatus gar so spitzhütig ist, würde ich noch mit Porpoloma pes-caprae abgleichen.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo zusammen,


    ein richtiger Wald war nicht in unmittelbarer Nähe, die nächsten Bäume sind auf dem Kartenausschnitt zu sehen und der kürzeste Abstand zwischen der Baumreihe und dem Fundort ist ca. 40 m Luftlinie. Richtiger Wald war dann erst in über 200 m Entfernung vom Fundort.



    Was H. fornicatus angeht, habe ich leider kein Material mehr und hatte weder Geruch noch Amyloidität der Sporen getestet. Da die Art aber streng an Kalk gebunden zu sein scheint, der in dieser Ecke der Eifel nicht vorkommt, denke ich, daß es schon H. fornicatus sein wird - zumal auch die langen, dünnen Basidien für eine Hygrocybe sprechen.


    Björn

  • Hallo nochmal,


    Werner Edelmann freut mich, dass du den auch ähnlich findest :). Bist du dir denn wegen der Lebensweise sicher? Wenn du da eine Quelle hast würde ich mich sehr freuen, zumal ich da widersprüchliche Sachen in der Literatur gefunden habe. In der Fungal Trait Database ist die Gattung Leucocortinarius als streusaprotroph angegeben (Põlme et al. 2020; https://link.springer.com/article/10.1007/s13225-020-00466-2), während er in Zheng et al. 2016 (https://link.springer.com/article/10.1007/s00572-016-0702-7) als Mykorrhizapilz angegeben wird. Auch bei Pilze in Sachsen, was eigentlich recht aktuell und gut recherchiert ist, waren sich die Autor/innen wohl nicht sicher. Hier wird "Mykorrhiza (?) mit..." angegeben.


    Beste Grüße :)

  • GriasDi,

    nein, da hab ich keine Quelle. Das hab ich mir zusammengereimt, weil die Gattung entweder Cortinarius (z.B. nach Ludwig) oder Tricholoma (hab ich mal iwo mitgekriegt) nahestehen soll.

    Da beide Gattungen Ektomykorrhizabildner sind, ist Leucocortinarius für mich auch einer.

    Vllt weiß da ja der Uwe Cortinarius oder Mykollege_Günter was dazu.

    An liabn Gruaß

    Werner