Frauentäubling?!

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 604 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    ich bräuchte mal Hilfe und hoffe auf euren Beistand. Bin etwas ängstlich, da mir die Täublinge noch neu sind. Aber ich denke hier ein Exemplar bzw. Myzel im Wald entdeckt zu haben und wollte mir noch mehr Infos dazu holen.

    Beschreibung Hut:

    - Durchmesser: 6 cm

    - Hellbraun (ggf minimal silber schimmer)

    - glatt / fest / prall

    - Huthaut nicht schleimig


    Beschreibung Fruchtschicht:

    - Lamellenfarbe Weiß

    - Lamellenanwuchs am Stiel angewachsen.

    - Lamellen elastisch. Sind bei Berührung (Streicheln) nicht Brüchig und bleiben erhalten. Reichen teils bis zum Hutrand und enden teils in der Hutmitte.


    Beschreibung Stiel:

    - Durchmesser: 3cm

    - Länge 5cm

    - Oberfläche leicht benetzt bzw beschuppt

    - Konsistenz durchweg prall / fest

    - Kein Ring

    - Stielbasis hat kaum Wurzeln und hat keine Knolle


    Beschreibung Geruch: (langsam riechen, Zeit lassen!):

    - unverletzt riecht er wie ein „intensiverer champingion“. Frisch. Angenehm. Waldig.

    - nach Verletzung bleibt der geruch gleich


    Beschreibung Geschmacksprobe (roh):

    - mild / pilzig / erdig


    Beschreibung Färbeverhalten:

    - keine vorhandene Färbung ohne eigenes Zutun

    - keine Verfärbung bei Druck oder Schnitt


    Beschreibung Ökologie und Fundumstände:

    - Keine Begleitpilze

    - mischwald

    - gewachsen auf (erdigen) Boden / zwischen Blättern.

    - stand gesellig


    Vielen Dank und liebe Grüße

    Andi

  • Nun ja , wieder mal Fotos bei Kunstlicht !

    Mit der Braunverfärbung der Lamellen könnte es sogar ein Krempling sein .......

    Grüße

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Nun ja , wieder mal Fotos bei Kunstlicht !

    Mit der Braunverfärbung der Lamellen könnte es sogar ein Krempling sein .......

    Grüße

    Norbert

    Hallo Norbert,


    so wird es wohl sein!


    GR Ingo

  • Guten Morgen,

    die Geschmacksprobe bei Täublingen wird empfohlen um mögliche essbare Täublinge von ungenießbaren zu unterscheiden wenn man sich nicht gut mit ihnen auskennt aber sie sicher als Täublinge erkennt.

    Dies scheint bei Dir , lieber Andi , nicht der Fall zu sein. Deine Bemühungen Pilze zu bestimmen klingen schon ganz gut. Aber vielleicht lässt Du das mit dem Probieren noch n bisschen. Kann ja nicht schaden.

    VG Nicolai

  • Hallo Andi,


    nochmal eine ausführlichere Antwort von mir. Du hast Dir Mühe gegeben, den Pilz zu beschreiben, das finde ich (und wir alle anderen hier) gut. Leider bist Du aber bei der Bestimmung ziemlich früh falsch abgebogen. Täublinge /und Milchlinge) haben die Eigenschaft, dass insbesondere die Stiele nicht faserig sind sondern durchbrechen wie Apfel. Dein Fund sollte deutlich faseriges Stielfleisch haben. In dieser Jahreszeit gibt es nur noch wenige Täublinge, weil diese eher einen Sommeraspekt haben. Der Frauentäubling im Speziellen hat eine auffällige Hutfärbung, die irgendwo zwischen grün, weinrot und lila liegt - gern auch alles zusammen auf einem Hut. Dein Pilz ist davon weit entfernt. Wie bist Du auf den Frauentäubling gekommen?

  • Moin,


    dem ist wenig hinzuzufügen.

    Aber vielleicht noch dies; es kann sich schon lohnen, die Gattung der Täublinge zu erschließen. Falls du diese Pilze zukünftig auch aus Speisegründen suchen möchtest, erweiterst du dein Spektrum so, dass du die Augen bereits im späten Frühling und dann im Frühsommer nicht nur auf Dickröhrlinge richten musst.


    Also weiter dran bleiben und sich die grundsätzlichen Bestimmungsmerkmale erschließen, erfahren und einprägen. Die sind bei den Täublingen eigentlich gar nicht so gewaltig.


    Viele Grüße

  • Hi Andi,


    mir gefällt deine Präsentation, du hast dir wirklich Mühe gegeben! So macht Bestimmungshilfe hier in Forum Spaß. Den Tipp mit Fotos bei Tageslicht hast du ja bereits bekommen.


    Dein Pilz weist überhaupt keine Merkmale auf, die an einen Täubling erinnern. Täublinge gehören zu den Sprödblättern. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Lamellen spröde, brechen beim Drüberstreichen ähnlich wie gehobelte Mandelblättchen. Auch der Stiel von Täublingen bringt ein charakteristisches Merkmal mit. Wenn du diesen durchbrichst, findest du niemals irgendwelche faserigen Strukturen. Die Bruchstelle ist eher so, als ob Käse zerbricht. Außerdem sind die Stiele nicht so lebhaft gefärbt, eher gleichmäßiger in einem Ton.


    Es lohnt sich, die Merkmale von Täublingen zu erkunden. Exemplare der Gattung gibt es wirklich sehr häufig und es dauert nicht lange, dann läufst du durch den Wald und kannst sie oft schon als Täublinge identifizieren, ohne dich zu bücken. Deutlich schwieriger wird es aber, wenn du bis zur Art vordringen möchtest.


    LG Michael


    Edit: Meck Pilz war schneller

  • Hallo zuammen,


    freue mich über die konstruktiven Antworten & tatkräftige Hilfsbereitschaft. Ich werde nochmal zum Fundort laufen und Fotos machen. Jetzt möchte ich wirklich wissen, worum es sich handelt. Die Hinweise, was ich genauer anschauen soll, helfen auch -- bspw mit der Hutfarbe, dem weißen Stiel + Beschaffenheit sowie die Lamellenfarbe. TOP.

    Ehrlicherweise: die Geschmacksprobe habe ich gemacht, da es sich nicht um einen Knollenblätterpilz oder ähnliche (mir bekannte Giftpilze) handelt und ich dachte, er gehört definitiv zur Gattung der Täublinge. Es ging mir prinzipiell darum, essbar (nicht scharf) /nicht essbar (scharf) zu unterscheiden. Habe die zu Hause gemacht und meinen Mund sorgfältigst ausgespült. Aber in der Tat, ich bin etwas zu voreilig da ran gegangen. Das passiert mir nicht nochmal. Immerhin geht es mir aktuell gut. Puhhhh....

    Warum ich auf Täubling geschlossen habe und insb. Frauentäubling? Lamellen am Stiel angewachsen. Stiel grade. Dimensionen passen. Kein Ring. Keine Knolle. Huthaut zieht über die Lamellen bzw. Hutrand bildet eine Wulst. Außerdem: habe ich gelesen, dass die Lamellen des Frauentäublings -- im Gegensatz zu den meisten anderen Täublingen -- nicht sprödbrüchig sind. Weiter kann die Hutfarbe wohl stark differieren (da viele Täublingsunterarten) und teils nur durch Nouancen oder unterm Mikroskop bestimmt werden können.


    LG Andi

  • Hallo Andi,


    Bei der Erkennung von Täublingen machst du dir es - klingt komisch - denke ich viel zu kompliziert.

    Konzentriere dich erstmal auf das brüchige Fleisch, das ist eigentlich ein Hauptmerkmal der Sprödblättler, und lass dir das am besten einige Male durch am besten einen PSV anhand von konkreten Pilzen zeigen.


    Dann bist du deinem Ziel, Täublinge erkennen zu können, schon sehr nah.


    Ansonsten habe ich dem Lob deiner Präsentation hier nichts hinzuzufügen, wirklich gut gemacht!


    Bis dann

    Michael

  • Hallo Andi

    Auch von mir ein grosses Lob für deine Präsentation. Da will einer ernsthaft ran gehen! Ich glaube, es wird schwierig hier alles noch genauer schriftlich auszuführen. Such dir jemanden in deiner Gegend, mit der/dem du mitgehen kannst. Gibts einen Pilzverein? Gibts eine(n) PSV (Pilzsachverständiger)? Veranstaltet jemand Pilzexkursionen? Kommt hier im Forum jemand aus deiner Gegend? Live lässt sich das alles besser demonstrieren und du wirst sehr schnell einen Pilz sicher als Täubling identifizieren können. Möglicherweise ist das jetzt dieses Jahr zu spät. Aber es kommt die nächste Saison!

    LG Andreas

  • Hallo Andi,

    es ist wie schon erwähnt eine Nebelkappe (Clitocybe nebularis). Der ins Spiel gebrachte Krempling ist abwegig, weil dieser gelbes, bei jedweder Verletzung stark bräunendes Fleisch hätte.

    Ein Frauentäubling hat einen blaugrünen bis violettblauen, selten auch mal grünen, auf keinen Fall aber grauen Hut, wie sich in jedem gängigen Pilzbuch nachlesen lässt.

    Noch etwas zu der von dir angesprochenen Lamellenhaltung: die ist in diesem Fall nicht angewachsen oder breit angewachsen, sondern am Stiel herablaufend. Hättest du das richtig gewürdigt, wärst du nie auf einen Täubling gekommen und, da die Hutoberfläche unschleimig ist, gleich bei einem Trichterling gelandet. Dass die Lamellen des Frauentäublings nicht brüchig sind, kann ebenfalls kein Argument sein, da in fast allen anderen Gattungen nichtbrüchige Lamellen Standard sind.

    Zum Schluss noch etwas zum Geruch: diesen nennen die Mykologen nicht frisch-angenehm-waldig oder champignonartig, sondern aufdringlich-parfümiert.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!