Saftlings-Wiese soll überbaut werden

Es gibt 97 Antworten in diesem Thema, welches 4.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • bestimmt findet man in der Gegend weitere Wiesen von ähnlicher Güte. Und wenn die etwas weiter weg sind vom Ort und noch im Besitz von aktiven Landwirten mit landwirtschaftlicher Nutzung dann sind die Perspektiven doch auch viel besser.

    Genau darin liegt ja ein Teil des Problems. Aktive Landwirte schauen auf den Ertrag des Graslandes und kippen zur Ertragssteigerung Gülle auf die Wiese. Passive Landwirte schaffen zwar nicht mit Gülle, aber sie mähen meistens die Wiesen nicht und lassen sie total verfilzen. Auf solchen Wiesen haben Saftlinge nicht die geringste Chance. Zwei mal Gülle auf die Wiese gekippt vernichtet zuverlässig 100 % der vorhandenen Saftlingsmyzele.


    Die besten Saftlingswiesen sind die Wiesen, die oft gemäht und abgeräumt, aber nie gedüngt werden. Daher hat man die besten Saftlingsvorkommen da, wo man sie kaum vermutet: alte Fußballplätze, Schafstriften, Friedhofswiesen, Ränder von wenig befahrenen Straßen, Kanaldeiche und andere extensiv genutzte Habitate. Je unbeachteter und "nutzloser" eine Wiese daherkommt, umso besser ist sie für Saftlinge. Am allerbesten sind solche Wiesen, die wegen Orchideen oder Enzianen naturgeschützt sind. Die werden auf Staatskosten gemäht. Da würde sich auch kein Investor drauftrauen. Orchideen sind im Bewusstsein der Öffentlichkeit schützenswerte "Natur", die weitestgehend unbekannten Saftlinge nun mal nicht. Eben das war das Problem dieser Wiese: sie wirkte nach außen hin so unspektakulär, dass buchstäblich niemand, der Investor eingeschlossen, wusste, was da eigentlich vernichtet würde.


    Stell einfach mal bei "Wer wird Millionär?" die Frage: Was ist ein Granatroter Saftling? A: eine Apfelsorte, B. eine Kirschsorte, C: eine Pilzart, D: ein Mineral. Wieviel Prozent der Bevölkerung würde hier wohl die richtige Anwort auswählen?


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    3 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling, nach deiner Erklärung verstehe ich auch, weshalb mir die Saftlinge in Hausgärten mit "wilden Natur-Rasen" begegnen. Und auf dem Friedhof!

    In einem Rasen eines Privatgartens

    Auf einem Kindergarten-Gelände

    Auf dem Friedhof

  • Genau das meine ich. Dein Solms ist noch einigermaßen intakte Umwelt, die großen Verkehrsströme laufen daran vorbei. Für Solms als Ganzes interessieren sich die Wenigsten. Für die Umweltverhältnisse in Solms ist das ein großes Glück. Wenn das so bleibt, ist Solms auch in Zukunft ein Saftlings-Hotspot. Wahrscheinlich musst du gar nicht mal so weit laufen, dann entdeckst du eine neue Saftlingswiese. Oder du klapperst die Gärten mit Rasen ab und inventarisierst. Vielleicht auch im Nachbarort. Möglicherweise findest du da alles, was auch auf der - nun unrettbar verlorenen - Investorenwiese stand.

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  • Aktive Landwirte schauen auf den Ertrag des Graslandes

    Hallo Oehrling, es lebe das Feindbild des bösen Landwirts.


    Davon gibt es immer noch ziemlich viele, und die in diversen Varianten und Subspezies. Es gibt durchaus Landwirte, die nicht auf volle Industrialisierung aus sind, sondern Landwirtschaft auch als Teil der Tradition und Kultur (agriculture) verstehen. Wiese an sich ist landwirtschaftliche Nutzfläche - spätestens seit die wilden Megaherbivoren ausgestorben wurden. Wobei diese auch nur Weide ergaben. Eine Mähwiese, in der das Grünzeug geschnitten und weggebracht wird, ohne dass im Gegenzug Dung eingebracht wird, gibt es erst seit der Landwirtschaft (heutzutage auch in Parks, Gärten, Friedhöfen - die mit der hohen Mähfrequenz aber meistens für Pflanzen und Schmetterlinge ungeeignet sind und selbst wenn sie mykologisch vielfältig sind, insgesamt eher nicht als artenreich daherkommen, abgesehen von den jährlichen 3 Saftlingswochen). Eine Mähwiese ist also keine reine Natur, sondern ein Mix aus natürlicher Anpassung an bestimmte Randbedingungen und landwirtschaftliche Nutzung in bestimmter traditioneller Weise. Also auch kulturgeschichtlich relevant. So wie man in einem Museum Zeugs von Stellmacher und Böttcher ausstellt, kann man auch eine Wiese behandeln.

    (1) Wenn man dem Landwirt in der Form begegnet, dass er Feind der Natur ist, nur alles kaputt macht, ohnehin keine Ahnung hat und jetzt haben aber die klugen Biologen aus der Stadt da eine tolle seltene Art entdeckt und belehren ihn nun, dass er alles ganz anders machen muss und er ja (damit es auch wirklich ankommt) kein Ahnung hat, und diktieren, was wie wann gemacht werden muss


    oder


    (2) Man entdeckt die tolle seltene Art und wendet sich an den Landwirt, dessen Wiese das ist, bedankt sich, dass diese Art erhalten wurde (und dass man die Wiese betreten durfte). Erwähnt, dass er, also der Bauer, der geborene Naturschützer ist, wenn er so tolle Arten hat. Fragt, wie er das gemacht hat, wie da bewirtschaftet wurde. Erwähnt, dass das offensichtlich genau die richtige Bewirtschaftung ist, damit diese Art gedeihen kann (denn sonst wäre sie ja nicht da), also weiter so. Wenn die Bewirtschaftung nicht geändert wird, dann bleibt sie auch weiterhin da. Man könnte sogar fragen, ob man im nächsten Jahr zur gleichen Zeit wiederkommen kann, und ob er eine Lieblingssorte hat (also für die Bierkiste) - andere kleine Aufmerksamkeiten sind natürlich auch möglich. Man darf gerne davon abkommen, es als selbstverständlich anzusehen, dass die Bauern verpflichtet sind, artenreiche Wiesen bereit und betretbar zu halten.


    Es bedarf sicher nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass man mit Methode 1 auch einen wohlgesonnen Mitmenschen auf Konfrontation bringen kann. Etwa in der Form Gülle auf Wiese, extra für den Besuch.


    Wer sich aufregt, dass die Bauern das falsch machen, bitte, das ist ein freies Land (oder so), man kaufe sich eine Wiese und mache es besser.


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    ich bin jemand, der grundsätzlich nicht auf Konfrontation, schon gar nicht ausgetragen mit Gülleauskippen, aus ist. Daher hatte ich mich auch nicht aufgeregt, wie du sagtest, wirkte das denn so? So lasse ich dir deine Meinung, aber hoffe doch, dass du sie zwar schon als die aus deiner Sicht richtige, aber nicht als die einzig denkbare anerkennst. Alles was ich wollte war, dass die Leute nicht zu große Hoffnung darauf setzen, dass die intensiv betriebene Landwirtschaft grundsätzlich die beste Lösung des Problems der Saftlingsbedrohung bietet. Saftlinge wachsen nun mal nicht auf Äckern oder gedüngten Wiesen, also typischen landwirtschaftlichen Nutzflächen, das tun eher Champignons, Tintlinge oder Boviste.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    3 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Und was lernen wir daraus? 90% des politischen Klima- und Umweltschutz-Geredes ist hohles Geschwalle von Figuren die sich gerne als Saubermänner generieren wollen, aber nur an ihrem Geldbeutel interessiert sind. Je grüner sie sich außen geben, desto verrotteter sind sie meistens innen.

    Nächstes mal einfach mal was weniger korruptes wählen.


    Bei uns um die Ecke rum gibt es übrigens eine kleine Wiese mit ein paar Bäumen (nichts großer, nur so breit wie die zwei Mehrfamilienhäuser vor der sie sich befindet). Für ihre geringe Größe hat sie aber eine erstaunliche Pilzvielfalt (Schwärzende Saftlinge, Tannenmilchling, Scheidenstreiflinge, Anis- und Wiesenchampignons, Hasenstäublinge, Netzhexen, Körnchenröhrlinge, Birkenpilze, Täublinge und noch einiges an mir unbekannten Arten gibt es dort.

    Seit Sommer wird dort nun Glasfaser verlegt und die vordere Hälfte ist aufgebudelt. Im Hochsommer lag das aufgebudedelte Areal fast zwei Monate brach und die Sonne konnte ungehindert auf die Mycelien scheinen. Dann wurde die Hälfte davon endlich mal zugeschüttet, die andere Hälfte liegt bis heute offen da (sind nur noch die letzen paar Meter). Bauarbeiter Fehlanzeige, Ist anscheinend heute so üblich das man drei Tage arbeitet und dann zwei Monate nix tut um dann die komplette Zeit abrechenen zu können. Stadt kümmert es einen Dreck, ist ja Steuerzahlergeld. Wer es anspricht und die Baufirma faul nennt ist ein Rassist, wer die Stadträte kritisiert ein Na zie sie wissen schon..


    An Umweltschutz hat KEINER von denen, die augenblicklich regieren ein Interesse, nur am befüllen des eigenen Geldbeutels, und ob es bei den anderen anders wäre wage ich zu bezweifeln. Eine Hand schmiert die andere und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. :cursing:

  • Guten Morgen zusammen,


    ich freue mich sehr über diesen Thread und das gezeigte Engagement. Und ich persönlich finde es auch bedauerlich, dass die Initiative nicht zum Erfolg geführt hat. Es gibt ja offensichtlich einige gute Gründe dafür, die Wiese auch ohne Kenntnisse über die Saftling frei von Bebauung zu halten, zumal Thomas erklärt hat, dass es Alternativen gäbe. Das ist aber (m)eine Meinung und beruht auf Prioritäten, die ich für mich persönlich so setzen würde. Nicht zu vergessen: auch auf dem Informationsstand, auf dem ich stehe. In einem (kommunal)politischen Entscheidungsprozess gilt es sehr häufig Entscheidungen zu treffen, bei denen Interessen abgewogen werden müssen, die sich manchmal diametral gegenüberstehen. Dabei gibt es zwangsläufig auch Betroffene, deren Interessen dann hinten anstehen. Ich finde es absolut notwendig, zu diesen Prozessen die eigene Meinung zu vertreten und hierfür zu werben. So funktioniert Politik. Bei Vorgängen zur Landschaftsplanung gibt es im Baurecht dazu einige Gesetze, die auf kommunaler Ebene neben den Wahlen der Stadt- und Gemeinderäte und der Bürgermeister eine direkte Beteiligung der Bürger*innen vorsehen, z.B. durch Auslegung der Bebauungspläne. Daneben gibt es ja noch weitere Möglichkeiten, direkt zu einem Thema politisch initiativ zu werden, insbesondere in den Kommunen wie Bürger*inneninitiativenbegehren.


    Ich bin immer etwas befremdet, wenn der Frust über Entscheidungen, die nicht den eigenen Interessen, Prioritäten oder gar Werten entsprechen, dazu führt, ganzen Gruppen von Menschen zu unterstellen, dass sie korrupt seien oder gierig oder kriminell oder übermäßig egoistisch oder.... Im Einzelfall kann das sicherlich überall vorkommen, aber pauschal bereitet mit das starke Bauchschmerzen und führt m.M.n. zu dem, was gerade gesellschaftlicher Trend zu sein scheint: Lagerbildung mit verhärteten Fronten, bei der es nicht mehr um Kompromisse geht, sondern um gewinnen oder verlieren. Ich glaube, das schadet Demokratie. Ich kenne einige Politiker aus dem Stadtrat persönlich (nicht in Solms, sondern in meiner Stadt) und bin immer wieder erstaunt über deren Engagement, aber auch über die Bereitwilligkeit zum Zuhören, zur Abwägung, z.T. auch die Klugheit. Es finden sich da bestimmt auch Gegenbeispiele.


    Deshalb bin ich froh, dass hier im Forum grundsätzlich eine eher differenzierte Betrachtung stattfindet, Meinungen ihren Platz finden, zugleich aber Wertschätzung, Höflichkeit und Achtung gepflegt werden. Deshalb bin ich hier und wünsche mir sehr, dass das so bleibt.


    LG Michael


    Edit: ohne diese Ergänzung missverständlich

  • Hallo Oehrling, nach deiner Erklärung verstehe ich auch, weshalb mir die Saftlinge in Hausgärten mit "wilden Natur-Rasen" begegnen. Und auf dem Friedhof!

    Genau wie in meinem Garten: Wir hatten schon Schwärzende Saftlinge und Papageien in unserem wilden Garten...


    Jetzt ist der Thread ja noch ganz schön politisch geworden. Danke, daß alle Respekt und Contenance bewahrt haben! ==Pilz24

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


    –––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––


    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Hallo ins Forum,

    ich möchte mich bei euch allen für die Hinweise, die Anteilnahme und die Denkanstöße bedanken.


    Da ich Neuling im Forum bin, die Frage an euch alle:

    Soll ich das Thema/den Thread jetzt schließen?


    Liebe Grüße von

    Thomas Armbruster

  • Und was lernen wir daraus? 90% des politischen Klima- und Umweltschutz-Geredes ist hohles Geschwalle von Figuren die sich gerne als Saubermänner generieren wollen, aber nur an ihrem Geldbeutel interessiert sind. Je grüner sie sich außen geben, desto verrotteter sind sie meistens innen.

    Nächstes mal einfach mal was weniger korruptes wählen.

    Hallo Apokalyptischer Reizker, Dein Pauschal-Urteil teile ich nicht. In allen Parteien gibt es überwiegend Menschen, die aus idealistischer Überzeugung aktiv sind.

    Ja, natürlich gibt es Menschen, die von Geld angezogen werden, und die sammeln sich natürlich dort, wo über viel Geld entschieden wird.


    Hier geht es vermutlich vor allem um viel Geld für den Eigentümer der Wiese, und der wird schon mit dem Bürgermeister und ein paar wichtigen Vertretern der Fraktionen mal ein Bier getrunken haben (auch ohne Bestechungsversuche, wie Du sie unterstellst). Das Problem hier wie überall ist wohl eher die verheerende Mischung aus Inkompetenz bei ehrenamtlichen Stadtratsmitgliedern, und einer lustlos vor sich hin wurschtelnden Verwaltung. Und dazu die immer noch weit verbreitete Ansicht (nicht nur im ländlichen Raum), dass die Ausweisung von Neubaugebieten die wichtigste Aufgabe eines Stadtrates wäre. Das alles ist tatsächlich weitgehend unabhängig davon, welche Partei gerade eine Mehrheit hat.


    Um in diesem politischen Umfeld eine Saftlingswiese zu retten, hätte man 10 Jahre früher anfangen müssen. Und da können wir für die Zukunft lernen:

    Wer mykologische Hotspots kennt, sollte unbedingt diese der Verwaltung offiziell zur Kenntnis geben. Zum Beispiel einen Antrag stellen, ein FFH-Gebiet oder ein Flächen-Naturdenkmal auszuweisen (es muss ja nicht immer gleich ein NSG sein). Im Wald zumindest dem Revierförster und der zuständigen Forstbehörde Bescheid geben - am besten nicht nur eine E-Mail, sondern als .pdf mit einer kleinen Karte des Gebietes, einer Fundliste und 2,3 schönen Fotos. Das lässt sich gut ausdrucken und abheften, und schon ist die naturschutzfachliche Bedeutung aktenkundig und kann (und muss) bei einer Planung berücksichtigt werden. Ein FFH-Status wäre für die Wiese in Solms vermutlich berechtigt (Flachland-Mähwiese Lebensraumtyp 6510) und als Schutz ausreichend gewesen.


    Wolfgang

  • Hallo Thomas!

    Schließen würde ich den Thread nur, wenn es zu "hitzig" werden sollte. Ansonsten sehe ich da keine Notwendigkeit, auch wenn der eigentliche Grund für den Thread nun Geschichte ist.

    Liebe Grüße, Tuppie

  • Hallo Thomas,

    m.E. nicht. Vllt findet weiterer Austausch zu ähnlichen Themen statt.

    Ah, ich sehe gerade, Schwesta Tuppie ist auch meiner Meinung.

    Ich glaube übrigens, ein Thema/einen Thread schließen können nur die Admins.

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


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  • Hallo ins Forum,

    Auf der Fläche oberhalb des Neubaugebietes habe ich vorhin mit großer Freude diese kleinen "Schätzchen" gesehen.

    Keulchen

    Älterer Saftling

    Saftling, ?

    Meine Saftlings-Wiese sieht jetzt so aus:


    In den nächsten 14 Tagen werde ich mal alle Anregungen zur Naturschutz-Arbeit, die sich in euren Beiträgen befinden, heraussuchen.

    Und dann hier im Forum, aber auch dem Präsidium der DGfM, kompakt präsentieren.


    Aus meinen Bemühungen um die Natur am Weidfeldsweg, und die darin liegende Saftlings-Wiese, habe ich gelernt, dass man viel viel früher, ein Jahrzent früher, mit "Schutzmaßnahmen" beginnen müsste. An dieser Stelle einen besonderen Gruß Wolfgang P. sowie an alle anderen, die Ideen eingebracht haben.


    Ein schönes Wochenende wünscht Thomas Armbruster, Botschafter? :gkopfkratz:

  • Hallo Wolfgang,

    ich teile deine Auffassung uneingeschränkt. Zur selben Zeit wie die Solmser Wiese plattgemacht wurde ist ja hier bei mir eine der sehr guten Magerwiesen unter den Bagger gekommen. Die Ursachen sind simpel. Der Revierförster wollte den verlandeten Teich renaturieren. Von den Saftlingen wusste er nichts. Er hatte das ok der Naturschutz- und der Wasserbehörde eingeholt. Leider hat die untere Naturschutzbehörde verpennt, ihn über die Saftlinge zu unterrichten. Ärgerlich, aber da ist niemand korrupt und niemand füllt seinen Geldbeutel.


    Wenn jemand die Wiesenpilze schützen kann, dann sind es diejenigen unter uns, die solche Schätze in ihrer Umgebung haben. Informiert die Förster, das sind unsere potenziellen Verbündeten. Unter den Bauern gibt es solche und solche, wie ich gelernt habe. Manche sind auf unserer Seite und pflegen die Flächen zuverlässig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Naturschutzbehörden sind in der Regel keine Pilzexperten. Sie sind vielfach überfordert beim Thema Pilze. Macht sie schlau.

    Js, das macht alles Arbeit, aber anders wird's nichts werden.


    Es gibt leider überall in unserer Gesellschaft Menschen, die gierig, dumm oder korrupt sind. Aber es ist wie Suku sehr zutreffend formuliert in keiner Weise gerechtfertigt, dasselbe ganzen Gruppen von Menschen zu unterstellen. Das spaltet und schadet der Demokratie. Am Ende können wir alle nur verlieren.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • War veilleicht ein wenig pauschal ausgedrückt, aber im Grunde sehe ich es tatsächlich weitestgehend so, tut mir Leid.

    Natürlich gibt es in jeder Partei ehrlich um Umweltschutz bemühte Personen, keine Frage. Aber die haben keine Chance weil an den entscheidenden Positionen die sitzen, die nur ihre finanziellen Vorteile im Sinn haben und ihre ideologischen Projekte die mit echtem Umweltschutz nichts mehr zu tun haben (wenn zum Beispiel PETA, die wirklich mal ein guter Verein waren, es sich auf einmal zur Chefsache macht gegen Karusseltiere, Fleischgerichte in Videospielen und Fotografie von Schimpansen vorzugehen) .


    Im Prinzip ist es doch so, das man bei uns jeder Fläche zubauen darf, solange man irgendwo anders eine Ausgleichsfläche bietet, und die ist meistens nicht im mindesten mit der ursprünglichen Fläche zu vergleichen.

    Und Klimaschutz (ich lasse mal dahingestellt inwiefern wird den überhaupt brauchen) schaut so aus, das sich jeder einen modernen Ablaßbrief kaufen kann und anschließend munter weiter seine Gase raushaut, aber dann eine Ausgleichszahlung dafür macht. Inwiefern das dem Klima hilft sei mal dahingestellt, meiner Meinung nach hilft das lediglich den Geldbeuteln der oberen 10000 und gleichzeitig kauft man sich ein Sauberman-Image indem man sein Produkt als "Klimafreundlich" deklariert.

    "Klimaneutral hergestellt" bedeutet heute doch so viel wie "Extrasteuer an die Regierung bezahlt, um eine Lüge über sein Produkt verbreiten zu dürfen".


    Und die, die dieses System zu verantworten haben sind am Ende auch die, die über alle anderen Projekte entscheiden, wenn auch um fünf Ecken rum und die kleinen, die es gut und ehrlich mit dem Umweltschutz meinen, die Projekte einbringen, wie will man da also noch Vertrauen haben?


    Seit ich dieses System kenne, bin ich von vielen sogenannten "Umweltschutzgruppen" schwer enttäuscht. Die, die ernstahften Umweltschutz betreiben wollen, haben da kaum noch eine Chance Gehör zu finden und in dem Fall, während die, die nur den großen reibach im Sinn haben sie gnadenlos ausnutzen und als Ashängeschild benutzen und in dem fall um den es sich in diesem Thread dreht, macht mich die auf einmal doch sehr rasche Schaffung von nicht mehr rückgängig zu machenden Tatsachen, gerade als man endlich handfeste Argumente für einen Schutzstatus zusammen hatte, doch mehr als stutzig.


    Vielleicht bin ich ja zu pessimistisch, und Ich wünsche mir ehrlich das ich mich irren möge, aber ich denke wirklich viele sind da ein wenig naiv.


    Unser System ist leider dazu prädestiniert die korruptesten Gestalten immer nach oben zu schwemmen.

    Das Problem hier wie überall ist wohl eher die verheerende Mischung aus Inkompetenz bei ehrenamtlichen Stadtratsmitgliedern, und einer lustlos vor sich hin wurschtelnden Verwaltung. Und dazu die immer noch weit verbreitete Ansicht (nicht nur im ländlichen Raum), dass die Ausweisung von Neubaugebieten die wichtigste Aufgabe eines Stadtrates wäre. Das alles ist tatsächlich weitgehend unabhängig davon, welche Partei gerade eine Mehrheit hat.

    Die Frage ist doch, wie kommen die an ihre Ämter? Indem ein Versager den nächsten Spezl in ein hoch dotiertes Amt hievt, wo man eine ruhige Kugel schieben kann. Natürlich werden die letzten Endes demokratisch gewählt, aber es werden doch alle negativen Vorwürfe über diese Figuren im Vorfeld konsequent verschwiegen, was es imo fraglich macht das noch eine echte demokratische Entscheidung zu nennen und so etabliert sich ein ganzes System von Inkompetenz das ich im weitesten Sinne als korrupt bezeichnen würde, aber das wird langsam zu politisch, deswegen werde ich es jetzt lassen.



    Deshalb bin ich froh, dass hier im Forum grundsätzlich eine eher differenzierte Betrachtung stattfindet, Meinungen ihren Platz finden, zugleich aber Wertschätzung, Höflichkeit und Achtung gepflegt werden. Deshalb bin ich hier und wünsche mir sehr, dass das so bleibt.

    Ich bin niemanden persönlich angegangen und respektiere alle eure anderen Meinungen, wünsche mir aber das auch meine Meinung bitte respektiert mögen werde.

  • Hallo ins Forum, hallo an alle, die sich hier mit ihren Beiträgen einbringen:

    Ich bin begeistert von euch! :gbravo:

    Warum bin ich begeistert von euch und euren Beiträgen:

    * ihr schreibt verständliche Texte

    * bezieht euch auf ein Thema

    * geht aufeinander ein

    * seid mutig, auch - auf den ersten Blick anfeindbare Positionen - zu vertreten

    * ihr bringt belastbare, faktenbasierte Aussagen

    * ihr zeigt Wertschätzung gegenüber Positionen, die ihr so nicht vertretet


    Und was für eine Mühe ihr euch beim Schreiben eurer Beiträge gebt. Wieviel Zeit ihr da hinein steckt.

    Hut ab vor eurem Engagement!

    ==Pilz24

    Ich freue mich darüber, dass ich Teil dieses Forums geworden bin!


    Euch allen einen schönen Tag

    Gruß von Thomas,

    heute mal als Meta-Kommunikations-Botschafter

  • Hallo APO,


    danke dafür, dass du deine Stellungnahme noch etwas gerade rückst. Ich habe mir eigentlich geschworen, keine politischen Diskussionen im Netz zu führen, weil es m.M.n. sehr schwierig ist mit kurzen, geschriebenen Post so zu agieren, dass keine Missverständnisse entstehen, mir die Zwischentöne fehlen, wie Gestik und Mimik und es schwierig ist, in einem echten Austausch zu gehen. Andererseits kann ich dir Klappe nicht halten, wenn ich den Eindruck habe, es findet bei irgendeinem Thema eine so massive Polarisierung statt, dass hierdurch der differenzierte Austausch nicht stattfinden kann. Weil du mich nochmal direkt zitiert hast, reagiere ich konkret:


    (wenn zum Beispiel PETA, die wirklich mal ein guter Verein waren, es sich auf einmal zur Chefsache macht gegen Karusseltiere, Fleischgerichte in Videospielen und Fotografie von Schimpansen vorzugehen) .

    Ich bin in diesem Thema leider nicht so "drin", deshalb weiß ich nicht, was und wie du das meinst.

    Im Prinzip ist es doch so, das man bei uns jeder Fläche zubauen darf, solange man irgendwo anders eine Ausgleichsfläche bietet, und die ist meistens nicht im mindesten mit der ursprünglichen Fläche zu vergleichen.

    Es gibt in Deutschland ein ziemlich umfangreiches und von nicht wenigen Menschen als viel zu regulierend empfundenes Baurecht. Das kann im Extremfall nach Durchlaufen der demoratisch vorgesehenen Prozesse dort enden, dass die Gestaltung des Vorgartens in Bereichen des Bebauungsplanes das Aufstellen von Gartenzwergen vorschreiben könnte. Ein, zugegeben, exotisches Beispiel, was aber verdeutlichen soll, dass es viele Menschen/Politiker*innen gibt, die diese Regulationen als zu beengend und wachstumshemmend betrachten. Eine Gemeinde ist interessiert an Einwohnerwachstum, weil damit mehr Geld für's kommunale Geldsäckchen von Land und Bund fließt. Auch an der Ansiedlung von Unternehmen sind die Gemeinden aus gleichem Grund sehr interessiert (Gewerbesteuer ist meist die wichtigste Einnahmequelle für die Kommunen). Vielleicht sogar, um auf kommunaler Ebene Projekte Umweltprojekte weiter fördern zu können. Das bedeutet aber gleichzeitig unabdingbar auch Flächenverbrauch. Und Peng, da ist schon der Interessenkonflikt, der mit Gier und Habsucht in dem Beispiel wenig zu tun hat, sondern vielmehr mit unterschiedlichen Ansätzen in der Priorität. Mir persönlich gelingt es oft nicht mehr, einen eindeutigen und kompromisslos unumstößlichen Standpunkt einzunehmen, wenn ich ehrlich (auch mir selbst ggü.) und vor allem offen in den Diskurs gehe. Und dann nehme ich mein Gegenüber meist nicht mehr als Feind wahr, sondern häufig als integere Person mit zumindest in sich gut begründeter Meinung wahr.


    Die, die ernstahften Umweltschutz betreiben wollen, haben da kaum noch eine Chance Gehör zu finden

    Das sehen viele halt anders. "Ich finde keine Wohnung, bin arbeitslos, und so eine doofe Fledermaus hat einen größeren Stellenwert als ich. Deshalb darf die Fläche nicht bebaut werden, mein potentieller Arbeitgeber seine Fabrik hier nicht errichten, weil diese intellektuell verbohrten grünen Holzköpfe fett an ihrem gut gedeckten Küchentisch sitzen und mir vorschreiben, meinen gerade neu eingebauten Heizkessel wieder aus dem Keller zu reißen" (um mal etwas übertrieben anders herum zu polemisieren).

    Die Frage ist doch, wie kommen die an ihre Ämter? Indem ein Versager den nächsten Spezel in ein hoch dotiertes Amt hievt, wo man eine ruhige Kugel schieben kann. Natürlich werden die demokratisch gewählt, aber es werden doch alle negativen Vorwürfe über diese Figuren im Vorfeld konsequent verschwiegen und so etabliert sich ein ganzes Sytem von Inkompetenz das ich im weitesten Sinne als korrpt bezeichnen würde, aber das wird langsam zu politisch, deswegen werde ich es jetzt lassen.

    Die Vertreter der Stadträte werden gewählt, ebenso die Leiter der kommunalen Exekutive, also die Bürgermeister. Diese inzwischen sogar in Direktwahl. Die Mitarbeiter*innen der Verwaltungen sind meist angestellt, machen i.d.R. qualifizierte Ausbildungen, werden dann aber nicht selten schlechter bezahlt, als in vergleichbaren Positionen in der Wirtschaft. Ich kann aus persönlicher Erfahrung und anhand etlicher Beispiele sicher sagen, dass sich das Bild des "faulen, inkompetenten Beamten" längst in der Realität überholt hat, sofern es jemals stimmte.


    Ich stimme allen zu, die beschreiben, dass Verwaltungsprozesse unglaublich aufwendig, z.T. sehr kompliziert und damit teuer, manchmal oder sogar häufig ineffizient und v.a. viel zu langwierig sind. Das liegt aber nach meinen Erfahrungen meist nicht daran, dass dieses System korrupter ist, als andere große Unternehmen (Einzelfälle gibt es überall), sondern an starken Regulierungen. Auch dazu gibt es kein schwarz oder weiß: Regulierungen dienen letztlich auch einem Interessenausgleich (du brauchst dringend eine Wohnung, die Fledermaus auch. Deshalb müssen zunächst Gutachten angefertigt werden, die zeigen, dass sich das im geplanten Bauprojekt vereinbaren lässt, um es sehr platt zu formulieren). Die Verwaltungen sind oft hoffnungslos überlastet, unterfinanziert, unterbesetzt, um diesem Wust an Aufgaben gerecht werden zu können. Da werden dann logischerweise auch schon mal Fehler gemacht.

    Dass persönliche Fehler von Handelnden unter den Tisch gekehrt werden, wird vorkommen. Die andere Seite ist aber, dass im Zuge von Facebook und Co. immer häufig Bashing, Verleumdung, Gewaltandrohungen stattfinden, die noch mehr als unappetitlich sind. Deshalb antworte ich hier so ausführlich, weil mich das ankotzt. Das hat nichts mehr mit Meinungsbildung zu tun, sondern mit Frontenbildung und zerstörendem Hass.

    Und Klimaschutz (ich lasse mal dahingestellt inwiefern wird den überhaupt brauchen) schaut so aus, das sich jeder einen modernen Ablaßbrief kaufen kann, munter weiter seine Gase raushaut, aber dann eine Ausgleichszahlung dafür macht. Inwiefern das dem Klima hilft lasse ich mal dahingestellt, meiner Meinung nach hilft das lediglich den Geldbeuteln der oberen 10000 und gleichzeitig kauft man sich ein Sauberman-Image indem man sein Produkt als "Klimafreundlich" deklariert.

    "Klimaneutral hergestellt" bedeutet heute doch so viel wie "Extrasteuer an die Regierung bezahlt, um eine Lüge über sein Produkt verbreiten zu dürfen

    Auch hier gibt es wieder den Konflikt: Soll die Politik weiter direkt regulieren und damit nach Meinung vieler das (notwendige?) Wachstum weiter beschränken? Und wenn ja, wie? Der Kompromiss mit dem Zertifikaten ist insofern konsequent, als er sich im aktuellen Wirtschaftssystem der Marktwirtschaft bewegt und endlich versucht die häufig nicht berücksichtigen Kosten durch Ressourcenverbrauch etwas fairer einzupreisen. Auch da wird es Mißbrauch geben, das alleine rechtfertigt aber nicht, das Prinzip in Frage zu stellen. Mir persönlich geht das aber auch viel zu langsam, meine Prioritäten lägen anders.


    Die, die ernstahften Umweltschutz betreiben wollen, haben da kaum noch eine Chance Gehör zu finden und in dem Fall, in dem es sich in diesem Thread dreht, macht mich die auf einmal doch sehr rasche Schaffung von nciht mehr rückgängig zu machenden Tatsachen, gerade als man endlich handfeste Argumente für einen Schutzstatus zusammen hatte, doch mehr als stutzig.

    Ich weiß nicht, ob du in diesem Punkt Recht hast, weil ich die Geschichte nicht von Anfang an verfolgt habe. Meine Informationen habe ich nur aus diesem Thread und die bilden sicherlich nur einen sehr kleinen Ausschnitt ab. In der Regel zieht sich so ein Prozess für die Ausweisung neuen Baulandes ziemlich lange hin, v.a. wenn geltendes Recht (Bauleitplanung) geändert werden muss. Für das Äußern von Einwänden und Bedenken gibt es Fristen, die berücksichtigt werden müssen. Man/frau stelle sich vor die gäbe es nicht, dann könnten die Genehmigungen ewig herausgezögert werden und es gäbe keine Rechtssicherheit. Wenn es unmittelbar vor Baubeginn, nach dem Verfahren, neue Einwände gibt, die noch nicht berücksichtigt wurden, ginge ein Baustopp sicherlich nur gerichtlich zu erwirken. Ich würde mir als Bauherr jedenfalls nicht mehr reinreden lassen, wenn ich aufgrund der vorliegenden Baugenehmigung schon viel investiert hätte und die Bagger schon auf Position stehen.

    Ich bin niemanden persönlich angegangen

    Woher weißt du, dass ich oder jemand anderes hier im Forum nicht politisch aktiv ist? Mit Pauschalverurteilungen ganzer Gruppen gibt es eben keine Differenzierung mehr. Aber das hast du ja dankenswerter Weise richtig gestellt und hast deine Bewertung in Richtung Systemkritik geändert.


    Es tut mir leid, dass es soooo viel Text wurde. Ich glaube aber, dass es leider nicht anders geht, wenn ich meiner Stellungnahme wenig polemisieren möchte. Ich gelobe, in diesem Thread jetzt die Füße ruhig zu halten.


    LG Michael

  • Danke Suku, dass du das Planungsrecht ein bisschen eingeordnet hast.


    Ich habe übrigens geschmunzelt, weil seinerzeit die Großtrappe der geplanten Transrapidstrecke von Hamburg nach Berlin einen riesigen Umweg beschert hätte, wäre sie denn gebaut worden wäre. Das Projekt ist letztlich von der Bahn eingestellt worden. Manchmal verhindern Feldhamster eine Trasse. Dann sind diejenigen sauer, denen die Straße wichtiger ist als der Artenschutz. Eine Seite verliert immer. Oft, weil sie die schlechtere Lobby hat. Daher mein Plädoyer für rechtzeitige Öffentlichkeitsarbeit.

    Die Gemeinde kann nur das schützen was sie kennt und was sie wertschätzt. Saftlinge sind selbst in den Naturschutzbehörden weitgehend unbekannt. Das ändert sich nur, wenn wir den Verantwortungsträgern bewusst machen, welche Schätze es vor ihrer Haustür gibt.


    Zu den geschmähten Mandatsträgern ein Gedanke: Die Abgeordneten in Bund und Ländern werden aus der Mitte des Volkes gewählt. Jeder und jede kann kandidieren und sich wählen lassen. Also nur zu!


    Allerdings haben die meisten Leute keine Lust darauf. Denn die Gewählten stehen für bestimmte Positionen, von denen sie allenfalls Bruchstücke umsetzen können. Sie regieren nämlich in Koalitionen, die aufgrund des Wählerwillens nach der Wahl zwangsläufig zustande kommen. Und wenn Parteien mit völlig unterschiedlichen Zielen eine Regierung bilden, müssen besonders schmerzhafte Kompromisse geschlossen werden. Die Eiferer sprechen dann von Wählerbetrug. Aber das ist Quatsch. Denn diese Koalitionen auf der Basis von Kompromissen sind die Basis der Parlamentarischen Demokratie, mit der wir bis jetzt ganz gut gelebt haben.


    Besonders in Krisenzeiten sind die Kompromisse dann manchmal nicht bis zur nächsten planmäßigen Wahl tragfähig. Dann kommt wie jetzt das Ende mit Schrecken einer Regierung, was aber wohl für alle Beteiligten und auch das Wahlvolk besser ist, als der Schrecken ohne Ende.

    Die parlamentarische Demokratie ist anstrengend, nicht perfekt, aber meiner Ansicht nach die beste derzeit bekannte Gesellschaftsform.


    Der Sozialismus funktioniert bekanntlich nicht und die Diktatur, egal ob eine des Proletariats oder von Kims Gnaden, gehen über Leichen.


    Das ist bei den Bürgermeistern und Gemeinderäten ein bisschen anders. Die arbeiten oft ehrenamtlich, erhalten nur eine Aufwandsentschädigung. Immer mehr Bürgermeistersessel bleiben mittlerweile leer, weil niemand Lust hat, sich der Wut und mittlerweile auch der körperlichen Gewalt derer auszusetzen, die mit einer Entscheidungen nicht einverstanden sind.


    Ich denke, dass wir alle verbal abrüsten sollten, dass wir versuchen sollten, den Argumenten der Gegenseite zu folgen und uns sachlich auf den Einzelfall bezogen, auseinanderzusetzen.

    Und ja, es gibt Korruption. Aber Entscheidung die mir nicht gefallen, sind doch nicht automatisch auf Korruption zurückzuführen.


    Die Solmser Saftlingswiese hätte möglicherweise eine Chance gehabt, wenn die Einwände zu Beginn der Planungen erhoben worden wären, oder besser wenn, noch vor der Idee der Bebauung der Wert dieser Wiese mit ihren wunderbaren Pilzen bekannt gewesen wäre.


    Deshalb: Wo auch immer solche Wiesen sind, macht die örtlichen Verantwortungsträger aufmerksam, versucht, sie in die Pflege einzubinden, macht Pressearbeit. Mit guten Taten schmücken sich die örtlichen Mandatsträger gern. Und wer sich einmal für eine Wiese mit seltenen Arten stark gemacht hat, wird nicht zulassen, dass sie bebaut wird.

    Mein Kredo: seid rechtzeitig kreativ und sucht euch Verbündete für eure wertvollen Wiesen, statt euch in Wut und Frust hineinzusteigern, weil niemand ihren Wert erkannt hat und sie zerstört werden.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • (wenn zum Beispiel PETA, die wirklich mal ein guter Verein waren, es sich auf einmal zur Chefsache macht gegen Karusseltiere, Fleischgerichte in Videospielen und Fotografie von Schimpansen vorzugehen) .


    Ich bin in diesem Thema leider nicht so "drin", deshalb weiß ich nicht, was und wie du das meinst.


    PETA kritisiert Tierfiguren im Kinderkarussell
    Die Tierschutzorganisation PETA kritisiert die Darstellung von Tieren in Fahrgeschäften - auch wenn sie nicht echt sind. Ein Medienwissenschaftler betrachtet…
    www.swr.de


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    PETA, the animal rights activist group, has targeted the DS and Wii franchise, Cooking Mama, in its latest campaign aga…
    www.gamesindustry.biz


    Peta verliert Berufungsprozess wegen Affen-Selfie und muss zahlen
    Im Namen eines Affen wollte die Tierrechtsorganisation Peta Urheberrechte an einem berühmten Tier-Selfie einklagen. Ein Berufungsverfahren endete für die…
    www.spiegel.de


    (Es war ein Makake, kein Schimpanse, das hatte ich falsch im Kopf)


    Wenn ich lese für was solche Oganisationen ihre Spendengelder verschwenden schwillt mir einfach der Kamm. Trotzdem werden sie in der Öffentlichkeit aber weiter als ganz tolle Vereine gepriesen und da frage ich mich einfach wieso. Wo sind die kritischen Töne, die bei mißliebigen Organisationen oft schon angeschlagen werden bevor sie berhaupt irgendetwas gemacht haben?


    Aber wie gesagt, das führt zu weit. Wir haben unsere Standpunkte klargemacht, weiter kommen wir da nicht zusammen.

  • Ich kriege bei vielen, auch meinen eigenen, immer nur ein "Forbidden". Weiß jemand vielleicht warum das so ist?

    Externe Links kann man in der Konfiguration des Forums verbieten. Es gab aber auch Versionen vom Woltlab-Forum mit dem Fehler, dass Links immer verboten sind, dann müsste man das letzte Update der Foren-Software einspielen. Jedenfalls ein Zustand, den der Betreiber ändern könnte.


    Wolfgang