Kurztrip Dänemark

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo,


    mein 1 wöchiger Familienurlaub in Henne Strand (Dänemark) war sehr kurzlebig und ich möchte euch einge Eindrücke von der Landschaft und

    und der Pilzwelt vermitteln.


    Die Vegitation ist im Westen eine Dünenlandschaft die von Heidekraut und Torfmoosen geprägt ist. Selbst in dieser mageren Sandwelt

    ist direkt hinter dem Ferienhaus sofort einiges zu finden.


    Dieser Landschaftstreifen grenzt einen künstlichen Kiefernbaumbestand an, der die Versandung

    des Landesinnere verhindern soll. Dort gibt es aber nicht nur Kiefern sondern auch Mischwaldbaumbestände, die aber leider teilweise auch

    forstwirtschaftlich genutzt werden.


    Die Zone zwischen Düne/Heidekraut und Kiefernplattagen war mit abstand die interessanteste Zone für Funde.

    Wenn man ein gewisses Gefühl für interessante Habitats entwickelt hat, gibt es immer ordentlich viel zu bestimmen.






    Ein kurzer Gang in die Dünen hinter den Haus zeigt sofort die ersten tollen Funde. Es reicht leider nur für ein paar flüchtige Bilder

    mit den Kindern.



    1. Eine tolle Gruppe recht kleiner Inocybe




    2. Einzelne halbkugelförmige Träuchlinge im Torfmoos



    3. rotbraune Milchlinge (bei Kiefer)



    Am übernächsten Abend konnte ich für eine Stunde in den oben beschrieben Grünzone eintauchen. Es gibt dort viele Wanderwege

    die ich aber schnell verlassen habe.


    4. Sarcodon squamosus - der Kiefernhabicht Pilz im passenden Nadelstreu.



    5. Unter einer sehr häufig zu finden kleinen Quercus Art waren diese Hautköpfe in massen zu finden (Cortinarius semisaguineus und noch eine Zimtfarbene Art)





    6. Etwas weiter in Nadelstreu der Kiefern dieser bisher noch unbekannte Hygrophorus ohne Namen.




    7. Ein leider recht alter Purpurfarbener FK. Vieleicht ist dieser ein überständiger Purpurfarbener Holzritterling im Fichtenstreu




    8. Eine sehr häufig zu findene Art: Gymnopilus penetrans - geflecktblättriger Flämming




    Die zwei nun gezeigten Entolomas wurden im Flechtenmoos/Heidekraut bei kiefer in der Übergangszone zwischen Dünen und Kiefernplantage gemacht.



    9. Ein recht spitzkegeliger Entoloma, leider nur ein Exemplar aber eine mit feinsamtiger Hutoberfläche und wellige Hutform.





    10. Noch ein einzelner Torfmoos zu stehender Entomola mit einer ebenfalls feinsamtigen radialen weißen Hutstruktur. Die Lammellen sind leicht weisslich gecheckt.

    Für diesen finde ich ebenfalls makroskopsich keine vergleichbare Art






    Etwas weiter standen in einer Senke sehr viele Talamonien/Wasserköpfe und noch recht junge Gürtelfüsse

    und in amgrenzenden Mischwald waren Hohlfussröhrlinge zu finden. Die Kuh- und Sandröhrlinge überspringe ich recht elegand.




    Am nächsten Tag sind wir mit der Familien im "Blåbjerg Klitplantage" und haben uns eine Route zum wandern ausgesucht. Hier ist jeder zweite mit einem

    Pilzkorb unterwegs gewesen.


    11. Zu meiner überraschung habe ich mitten im Wald unter Birken Saftlinge gefunden. Von dennen einige teilweise sehr verblasst waren oder eine andere Art

    sind?




    12. In der Nachbarschaft war noch unter Birke diese Cortinarien zu sehen




    Dies war kein Pilzurlaub, sondern ein sehr überschaubarer Kurztrip mit Bestimmung im Schnelldurchgang. Nicht auszudenken, welche Funde man dort machen kann,

    wenn man den ganzen Tag zeit hat!


    Aber letztendlich war es ein toller kurzer Urlaub in einem Land mit toller Vegetation die ich nur empfehlen kann.



    Es hoffe es hat euch gefallen.



    la Rainer

  • Hallo Rainer,

    besten Dank für deinen bebilderten Kurztrip.

    Nr. 6 scheint mir allerdings ein Kupferroter Gelbfuß (Chroogomphus spec.) zu sein.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Lieber Rainer,


    boah, wie spannend! Hattest du von vornherein damit gerechnet, bei deinem Strandurlaub so tolle Funde zu machen?


    Deine "sehr jungen Gürtelfüße" vor Nr. 11 würde ich für weitere Blutblättrige Hautköpfe halten. Zumindest in meiner Gegend sehen deren Babys immer so aus.


    Beste Grüße

    Sabine


    edit:

    Nr. 6 scheint mir allerdings ein Kupferroter Gelbfuß (Chroogomphus spec.) zu sein.

    Hast du dich da in der Nummer vertan?

  • Hallo Sabine,

    ich meine nicht Foto 6, sondern den im Bericht als "6." bezeichneten Pilz.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,

    ich meine nicht Foto 6, sondern den im Bericht als "Nr. 6" bezeichneten Pilz.

    das beige-graue Teil mit dem weißen Stiel?


    Da hätte ich ehrlichgesagt nie an einen Kupferroten Gelbfuß gedacht.


    Beste Grüße

    Sabine

  • Der Stiel ist doch nicht weiß, sondern erkennbar orange. In Verbindung mit den grauen Lamellen ergibt das für mich das Schema Kupferroter Gelbfuß. Dass bei dem die Hutoberfläche bis zu Hellgrau ausblassen kann, habe ich schon oft gesehen.

    Aber was wäre denn deine Idee zu diesem Pilz, vielleicht kannst du mich ja von was Triftigerem überzeugen?

    FG

    Oehrling


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    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Lieber Oehrling,

    Der Stiel ist doch nicht weiß, sondern erkennbar orange. In Verbindung mit den grauen Lamellen ergibt das für mich das Schema Kupferroter Gelbfuß. Dass bei dem die Hutoberfläche bis zu Hellgrau ausblassen kann, habe ich schon oft gesehen.

    Aber was wäre denn deine Idee zu diesem Pilz, vielleicht kannst du mich ja von was Triftigerem überzeugen?

    Du hast recht, das war unpräzise - ich meinte eher sowas wie: "Stiel, der weiß ist, an einer Stelle, wo ich mit Gelb rechnen würde (an der Stielbasis)".


    Aber ich habe keine Idee, was es sonst sein könnte, und wenn sich deine Vermutung bestätigt, bin ich froh, was gelernt zu haben.


    Beste Grüße

    Sabine

  • Diese Vermutung wird sich freilich nicht bestätigen oder widerlegen, da wir kein Schnittbild vorliegen haben. Nach kalten Nächten gibt es nun mal untypisch aussehende Pilze in Großmengen. So kann jeder seine Meinung behalten, ist ja nicht das Schlechteste.

    FG

    Oehrling.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Diese Vermutung wird sich freilich nicht bestätigen oder widerlegen, da wir kein Schnittbild vorliegen haben.

    Ach so - Rainer hat die gar nicht mitgenommen, für die Hausaufgaben daheim. Na gut.


    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Rainer,

    wie hat die NR. 3 denn gerochen? Mit der eher wässerigem Milch denke ich an L. helvus

    Nr. 6 da bin ich ganz bei Oehrling


    11. Die Saftlinge sind identisch und typische H. miniata

    12. Cortinarius alboviolaceus agg. könnte passen


    LG Karl

  • Hallo Sabine, die Entscheidung, nach Pilzen ausschau zu halten, war eine ganz spontane. Bisher dachte ich in es würde im Sandkasten keine geben :)


    lg Rainer

  • Hallo Karl,

    das der Milchling deutlich nach Liebstöckel gerochen hätte, kann ich jetzt nicht bestätigen. L. helvus soll ja schon ordentlich dannach stinken.

    Wenn der Wind stettig über den Hügel pfeifft, fällt die Geruchsprobe nicht leicht!

    Mittlerweile sehe ich die Nr 6 auch als chroogomphus rutilus, danke. An welchen makroskopischen Merkmalen erkennst du H. miniata?


    lg Rainer


  • An welchen makroskopischen Merkmalen erkennst du H. miniata?

    Hallo Rainer,

    wichtigstes Merkmal ist die trockene, feinschuppige Hutoberfläche.
    Verwechselungsarten:
    H. cantharellus hat herablaufende Lamellen
    H. helobia mit stärker konstratierenden Schüppchen und anderem Farbverlauf
    H. substrangulata wäre noch denkbar
    !00%ige Sicherheit gibt letztlich ur das Mikroskop

    LG Karl