Streuobstwiesen-Helmlinge - Arbeitshypothese Atheniella flavoalba

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  • Nabend miteinander.


    Auf meiner Streuobstwiese machen sich jetzt immer mehr Helmlinge mit breit. Diese sehr artenreiche Gattung ist ja nicht gerade einfach und ohne Mikro geht da nahezu garnix. Bisher fehlte mir sowohl Muse aber vor allem Zeit für eine nähere Beschäftigung mit der Gattung, aber wenn man die nun unmittelbar direkt an der Haustürschwelle vorfindet - nun, was soll man da machen?


    Nahe an meinen ältesten Kirschbaum fand ich nun heute eine Gruppe dieser kleinen Kerlchen.



    Die Hutmitte ist deutlich gelb, was jetzt auf den Aufnahmen nicht so richtig rüberkommt. Die Hüte der Gesellen haben eine kleine Papille und die Ränder sind durchscheinend und grob gerieft; Breite rd. 1 - 1,5 cm.


    Die Lamellen stehen entfernt, sind weißlich und ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Soweit ich meine Aufsammlung begutachtet habe, sind die Lamellenschneiden dort gleichfarbig.




    Sporenpulverabwurf ist noch in Arbeit, wird aber wohl weiß sein.


    Stiel ist sehr dünn, hohl und lang und farblos durchscheinend, einen besonderen Geruch konnte ich bei den Exemplaren nicht ausmachen.


    Eine erste grobe Einsortierung (u.a. mit Gminder/Karasch) lässt mich annehmen, dass ich hier womöglich Atheniella flavoalba gefunden haben könnte, aber ich muss das Ganze natürlich noch mit dem scharfen Glas betrachten.


    Im Gminder/Karasch ist zu Atheniella flavoalba aber noch ausdrücklich vermerkt, dass es wohl noch eine Verwechslungsart (M. floridula) geben soll/kann, wo dann nur mit Sequenzierung für Klarheit gesorgt werden kann. Wobei aber floridula wohl sehr selten vorkommen soll und auch ein anderes Habitat bevorzugt.


    Da mir Erfahrungen mit dieser Gattung mehr oder weniger abgehen und ich mir leider noch nicht den Gattungsschlüssel FNE 5 (Aronsen & Laessoe) zugelegt habe, wäre ich für die eine und andere Hilfestellung seitens Gattungskennern dankbar.


    Vielen Dank u. viele Grüße

    Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Marcel,


    das sieht für mich erstmal plausibel aus.

    Nach meinem Stand ist „M. floridula“ rosahütig und wurde früher als eigene Art abgetrennt, dann aber auf Grundlage phylogenetischer Untersuchungen mit A. flavoalba synonymisiert. Siehe z.B. hier oder hier. Das deckt sich auch mit eigenen Funden, bei denen Übergangsformen von gelblichen zu rosa Exemplaren vorkamen.

    Viele Grüße
    Emi

  • Hallo Thorwulf,


    ich denke, da haben wir möglicherweise die gleiche Art gefunden.

    Ich habe meinen Vertreter auch mitten in einer weiten Wiese gefunden; würde sagen halbmagere Wiese.


    Endlich mal ein (echt schon wieder Syn.?)Mycena, der sich dankbar mikroskopieren ließ

    (z. B. sehr deutliche Cheilozystiden.


    Viel Spaß mit dem scharfen Glas (reimt sich also gut ;) )

    & Viele Grüße,

    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.