Endlich ein Nest gefunden...

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Corinne.

  • Hallo zusammen


    Letzte Woche war ich nochmal in der Zentralschweiz auf etwa 750m in kalkreichem Gebiet mit Weisstannen, Fichten und Buchen unterwegs und möchte euch meine Funde nicht vorenthalten. Falls ihr mit einer Bestimmung nicht einverstanden seid, dürft ihr natürlich gerne widersprechen.


    1. Zuerst standen massenweise Elfenbeinschnecklinge - Hygrophorus eburneus herum:




    Hier der Test mit KOH:




    2. Als nächstes fand ich Weissviolette Dickfüsse - Cortinarius alboviolaceus:




    Erstaunlich, wie schnell die Farbe ins ockerliche wechselt:




    3. Dann standen diese wunderschönen Blauen Schleimfüsse - Cortinarius salor da:






    4. Gleich an mehreren Stellen bin ich dann auf den Schwarzgrünen Klumpfuss - Cortinarius atrovirens gestossen. KOH-Reaktion auf dem Hut schwarz, im Fleisch olivgrün:







    5. Als nächstes fand ich schöne graue Ritterlinge, die leider oft nicht leicht zu bestimmen sind. Der Geruch hatte für mich eine süssliche Komponente, vielleicht kunsthonigartig, wenn man aber die Lamellen in der Hand zerrieben hat, war der Geruch nach Salatgurke oder nassem Mehl. Den Geschmack empfand ich ebenfalls nach Salatgurke, leicht bitter. Bei einem Stiel waren noch ganz feine Schüppchen zu sehen, die Lamellen waren auffallend ausgerandet angewachsen, schwärzlich gepunktet und wurden mit der Zeit rosabräunlich, vor allem vom Rand her. An der Basis sah man teilweise etwas bläuliche Flecken. Ich habe 39 Sporen gemessen: 5.4 µm (4.7 - 7.1 µm) x 4.5 (4.1 - 5.2 µm), Q = 1.22 (1.06 - 1.57). Hier wäre ich noch froh, wenn evtl. noch ein Ritterlingskenner kurz sagen könnte, ob er mit meiner Bestimmung einverstanden ist. Daher habe ich hier zur besseren Beurteilung auch etwas mehr Fotos eingefügt.


    Für mich sprechen die Merkmale hier für den Rötenden Erdritterling - Tricholoma orirubens:










    6. Dann fand ich grosse Gruppen vom Grünen Raukopf - Cortinarius venetus:





    7. Jetzt frage ihr euch vielleicht, was hat der Titel eigentlich mit dem Thema hier zu tun. Nun, das kommt jetzt noch zum Schluss. Auf einmal standen da nämlich mindestens 10 riesige alte Schleierlinge und ich dachte mir das kann doch nur etwas sein, nämlich die Schleiereule - Cortinarius praestans. Leider war ich etwas zu spät dran, wollte aber nicht wahrhaben, dass nur noch Greise herumstanden und so suchte ich eine Weile und fand schliesslich noch ein etwas jüngeres Exemplar. Die FK der Schleiereule sind wirklich sehr gross und massig, da hat man ein richtiges Gewicht in der Hand. Ich, als Schleierlingsfan, freute mich wirklich sehr über diesen Erstfund, auch wenn ich etwas früher dort sein hätte sollen, so habe ich doch für die Zukunft endlich den Standort eines Schleiereulennestes gefunden:










    Ich hoffe euch hat meine kleine Runde gefallen.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin

    Gratulation zu den Schleiereulen 👌

    Tolle Dokumentation.

    BG Andy

  • Lieber Ben


    Da scheint es einen wunderbaren Kandidaten betreffend Standort für unser nächstes Treffen zu geben 😁

    Liebe Grüsse und vielen Dank für die tolle Präsentation

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Ben,

    Tricholoma orirubens ist bei deinem Fund sehr gut möglich. Du müsstest allerdings noch die Farbe des Basismyzels checken, um den Fund von T. atrosquamosum abzugrenzen. In FNE4 steht, welche Farbe das Basismyzel welcher Art haben muss, auswendig weiss ich es grade nicht.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Benjamin,


    Glückwunsch zur Schleiereule, aber auch zu den anderen Cortinarien; C.atrovirens würde ich auch gerne mal finden.


    Deine Ritterlinge sind ganz typische Exemplare von T.orirubens/atrosquamosum. Zur Unterscheidung hat Oehrling ja schon etwas geschrieben.

  • Liebe Corinne


    Ich gebe doch nicht einfach meine Geheimnisse preis. ^^ Aber Spass beiseite, wir können da gerne mal auf die Suche gehen, allerdings möchte ich gleich sagen, dass das Gelände dort ziemlich unwegsam ist.


    Hallo Stephan


    Vielen Dank für deine Antwort. Zuerst war ich bei T. atrosquamosum, diesen habe dann aber unter anderem wegen der Sporen und den bläulichen Flecken ausgeschlossen. Leider habe ich, da ich die makroskopische Untersuchung nicht zuhause gemacht hatte, die Farbe des Basalmyzels zuerst nicht berücksichtigt. Gut also, wenn man ein Exsikkat vom Pilz hat, was ich zum Glück habe. Das Basalmyzel ist gelb und damit dürfte, soweit ich sehe, T. orirubens passen, oder?



    Edit: Danke auch dir Thomas Chorknabe für die Einschätzung.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Liebe Corinne


    Ich gebe doch nicht einfach meine Geheimnisse preis. ^^ Aber Spass beiseite, wir können da gerne mal auf die Suche gehen, allerdings möchte ich gleich sagen, dass das Gelände dort ziemlich unwegsam ist.


    LG
    Benjamin

    Lieber Ben


    Haha, ja das verstehe ich natürlich, somit kommt ihr halt wieder in meine Richtung, es gäbe wenigstens auch hier schöne C. Salor.




    Liebe Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.