Siebengebirge: Geolossum, Hypomyces papulasporae, Clavulina und Mycena aetites

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 726 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen, gelegtlich reicht die Zeit, um in meiner direkten Umgebung nach besonderen FK zu schauen.


    Fangen wir mit einem kurzen Besuch einer verlassenen Streuobstwiese an. Diese ist recht steil, klein und hat einen angrenzenden Laubwald, in dem Fagus dominiert.


    1. Geolossum: Neben den vielen unbekannten Cortinarien habe ich folgenden Geolossum gefunden.

    Der FK ist nicht richtig schwarz, sondern zeigt auch einen kleinen Braunanteil. Die Spitze (Kopfteil) ist spantenartig geformt und dieser wirkt

    gepresst, ist matt und zeigt einen deutlichen Übergang zum Stiel. Der Stiel ist aus meiner Sicht die entscheinden makroskopische

    Auffälligkeit. Dieser ist über die gesamte Länge gut erkennbar beschuppt. Die Spitze kann wohl auch bereift sein.


    Edit: Als Bestimmung kommt G. fallax aber auch G.elongatum in betracht. Weitere unbeschriebene Arten sind nicht auszuschließen.






    Edit: Als Befall Hypomyces papulasporae sein (Danke Björn)



    2. Clavulina: Anschliessend traf ich auf folgende FK, die ich für C. rugosa halte. Recht grosse (10cm), stark gerillt und verdrehte FK die fast

    immer Stumpf enden und immer einzeln stehen.






    3. Panaeolus: Diesen Düngerling FK konnte ich in einem interessanten Auenbereich unter Erlen finden. Dort waren auch Cortinarien in Massen zu

    finden, die ich links liegen lassen habe. Und da ist mit dieser Glockenförmige graue Düngerling aufgefallen. Dieser wunderbare stark bereifte

    Hut mit dem gerippten Hutrand sieht einfach klasse aus. Graue, angeheftete Lamellenschneiden, ein brauner bepuderter Stiel, der Richtung

    Stielbasis weiß wird.


    Edit: Es handelt sich wohl eher um eine Mycena mit recht dunklen Lamellen und das weiße Sporenpulver ist gut zu erkennen.

    Den Hinweis auf M. aetites finde ich sehr passend (Danke Florian)










    lg Rainer



  • Hallo Rainer,


    bei der Erdzunge ist G. fallax zwar nicht unplausibel, aber letztenendes lassen sich alle Erdzungen nur mikroskopisch sicher bestimmen. Der weiße Belag auf dem letzten Erdzungen-Foto dürfte Hypomyces papulasporae sein.


    Björn

  • GriasDi Rainer,

    ich glaub Dein Panaeolus ist ein Weißsporer.

    Eine Mycena oder Mycenella?

    An liabn Gruaß

    Werner

    Hallo Werner, guter Einwand. Das weiße seitlich an den Lamellen anhaftende Sporenpulver ist gut zu erkennen. Aber eine Mycena oder Mycenella mit solch dunkelen Lamellen finde ich nicht. Vielleicht ist der FK aber einfach zu überständig und die weitere Anaylse lohnt nicht.


    lg Rainer

  • Hallo Rainer,


    bei der Erdzunge ist G. fallax zwar nicht unplausibel, aber letztenendes lassen sich alle Erdzungen nur mikroskopisch sicher bestimmen. Der weiße Belag auf dem letzten Erdzungen-Foto dürfte Hypomyces papulasporae sein.


    Björn

    Hey Björn, eine verlässliche Bestimmung bei allen meinen Findlingen gibt es schon lange nicht mehr. Ich bin immer zufrieden, wenn ich

    es schaffe diese auch ohne Mikroskop etwas auf Gattungeben/Artenebene anhand makroskopischer Merkmale eingrenzen zu können.

    Hauptsache die Lernkurve ist stettig steigend. Sollte meine Formulierung zu eindeutig wirken, werden ich in zukunft wieder mehr auf den Konjunktiv

    setzen.


    Und für G. fallax habe ich die durchgänge deutliche Schuppung bis zum Kopfteil als Alleinstellungsmerkmal angesehen.


    @Hypomyces papulasporae. Dies ist ja ein besonders seltener Fund und der Befall beschränkt sich ausschließlich auf Geolossum.

    vielen Dank für den Hinweis. Eigentlich wollte ich dieses befalle Exemplar nicht uploaden.


    lg Rainer

  • Servus Rainer


    deine Mycena sollte M. aetites sein, der graublättrige Helmling


    zur Geoglossum hat ja Björn schon alles gesagt. Da gibt's noch mindestens eine zweite Art, G. elongatum, mit geschupptem Stiel

    https://www.eco-on-site.nl/mirrors/pwn-puur-natuur/pdfs/aardtongen_in_de_duinen_van_noord-kennemerland_roobeek_2009.pdf


    Liebe Grüße

  • Hallo zusammen,


    wobei man dazusagen muß, daß das was Roobeek G. elongatum nennt nicht die echte G. elongatum, sondern eine noch unbeschrieben Art gibt. Außerdem gibt es da um Geoglossum fallax herum wohl noch weitere unbeschriebene Arten.


    Björn

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Siebengebirge: Und ein paar Funde der letzten Tage“ zu „Siebengebirge: Geolossum, Hypomyces papulasporae, Clavulina und Mycena aetites“ geändert.